1000€
Mittelverwendung: Kosten die durch die gemeinsame Freizeitgestaltung entstehen (Eintritte, Fahrtkosten)
„Mentoren für Neuberliner Jungs“, so heißt das neue Projekt des Kotti Paten e.V.. In den letzten Jahren konnten wir bereits über 60 „Lernpatenschaften und Kiezfreundschaften“ zwischen sozial benachteiligten Kinder und Jugendlichen aus dem Kiez rund ums Kottbusser Tor und ehrenamtlich engagierten Berliner*innen initiieren. Zukünftig vermitteln wir auch Mentoren speziell an unbegleitet geflüchtete Jugendliche. Neben individueller Förderung ist unser Anliegen wie in allen Projekten des Vereins die Stärkung der Nachbarschaft in Kreuzberg, daher vermitteln wir diese Mentorenschaften in Kooperation mit dem Ausbildungswerk Kreuzberg e.V., in dessen betreutem Wohnen in in unserer Nachbarschaft die „Neuberliner Jungs“ leben.
Ehrenamtliche Mentoren bieten den aus Kriegsgebieten wie Syrien und Afghanistan ohne ihre Eltern geflohenen Jugendlichen eine unterstützende 1:1 Beziehung - um sich in unsere Stadt einzuleben und Perspektiven für ein Leben hier zu gewinnen. Sie sind großer Bruder, Freund und Ansprechpartner. Im betreuten Wohnen erhalten die Jugendlichen Unterstützung von Sozialpädagog*innen bei der Bewältigung ihres Alltags, für bürokratisches (z.B. Asylanträge) bekommen sie Hilfe von ihren Vormündern. Für eine individuelle Förderung und Unterstützung beim Ankommen in Berlin fehlt es jedoch an Zeit. In ihrer Freizeit wissen die Jungs oft wenig mit sich anzufangen. Einige verbringen die Nachmittage und Wochenende nur auf der Straße im Kiez und laufen dabei Gefahr die „falschen Freunde“ zu finden. Sie kennen bisher nur wenig von Berlin und seinen Möglichkeiten. Ihnen fehlen (männliche) Bezugspersonen und soziale Netzwerke.
Durch ihren Mentoren erhalten sie einen Ansprechpartner der frei von Forderungen Zeit mit ihnen verbringt. Der ihnen andere Seiten von Berlin eröffnen und zeigen kann, dass die Kreuzberger Szene nicht Berlin- und Berlin nicht Deutschland ist. Als quasi Kulturvermittler im Alltag helfen Mentoren ihren Mentees den „German Code“ zu verstehen. In wöchentlichen Treffen lernen die Tandems einander kennen, verbringen Freizeit zusammen und unternehmen Ausflüge um Berlin zu erkunden. Dabei wird ganz selbstverständlich nebenbei die Deutsche Sprache geübt. Neben vielen neuen, positiven Erfahrungen bieten die Mentoren ihren Mentees auch ganz praktische Hilfe, sei es bei den Schulaufgaben, dem Schreiben von Bewerbungen, dem Finden eines Sportvereins. Über ihre Netzwerke können sie ihnen Kontakte und Einblicke in verschiedene Berufsfelder ermöglichen und Praktika oder Ausbildungsplätze organisieren.