Festival Lodges für Obdachlose

Förderzweck

1000€

Mittelverwendung: Kostendeckung für die Instandhaltung einer Lodge für fünf Monate

Wirtschaftlich steht Deutschland bestens da, doch die soziale Kluft wächst, prekäre Beschäftigungsverhältnisse, steigende Mieten führen dazu, dass immer mehr Menschen keine eigene Wohnung haben. Das Problem betrifft längst nicht mehr nur die Ärmsten, sondern ist mittlerweile in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Allein in Berlin wird die Zahl der Wohnungslosen auf über 50.000, die Zahl der Obdachlosen auf 10.000 geschätzt. Dem gegenüber stehen nur rund 1.000 Notschlafplätze in Berlin. Private Initiativen sind daher dringend notwendig, da die Politik nur zögerlich handelt.

Jede noch so kleine Hilfe wird gebraucht, weshalb wir uns 2016 entschlossen haben, etwas zur Verbesserung der Situation beizutragen. Obwohl bis zuletzt viele Türen für unser unkonventionelles Projekt verschlossen blieben, sind wir hartnäckig geblieben und haben uns solange nicht entmutigen lassen, bis wir mit Wolfgang Willsch (Diakon St. Pius Kirche) einen Partner gefunden haben, der mit uns gemeinsam – auch gegen interne Wiederstände in der katholischen Kirche – dieses Projekt auf die Beine zu stellen. Anfangs vier, mittlerweile acht mobile Lodges, die im Sommer bei Festivals wie Wacken oder dem Oktoberfest zum Einsatz kommen, stehen im Rahmen der Berliner Kältehilfe zwischen November und März Obdachlosen als Notunterkunft auf dem Gelände der St. Pius Kirche in Berlin Friedrichshain zur Verfügung.

Ziel des Projekts ist es, den Menschen temporär ein würdevolles Zuhause zu geben. Wer in den Lodges übernachtet, entscheidet das Betreuerteam um Diakon Wolfgang Willsch, einer der Pioniere der Berliner
Kältehilfe. Voraussetzung für eine Nacht in der Lodge sind eine gewisse psychische Stabilität sowie die Eigenverantwortlichkeit, einen Raum sauber zu halten & dafür Sorge zu tragen. Privatsphäre, ein gewisses Heimatgefühl & ein strukturierter Alltag können ein erster Schritt von der Straße weg zurück in das Sozialsystem sein. Tagsüber dürfen die Bewohner ihre persönlichen Sachen in den Lodges lassen. Ab 18 Uhr können sie ihre Unterkunft beziehen, um 8 Uhr morgens müssen sie d. Schlüssel abgeben & d. Lodges verlassen. Neben Verpflegung werden die Gäste auch betreut. Ziel ist es, den Obdachlosen den Weg zurück in das Sozialsystem zu ebnen und ihnen zum Beispiel dabei zu helfen, Beratungsangebote an- und wahrzunehmen.

Das Projekt wird komplett durch private Spenden finanziert (keine öffentlichen Gelder oder Gelder von Wohlfahrtsverbänden). Die Caritas unterstützt das Projekt durch Öffentlichkeitsarbeit.