Scheune Vorplatz Dresden

Förderzweck

500€

Mittelverwendung: Anschaffung Zelte & Pavillons

Vom Aussteigerviertel im „Tal der Ahnungslosen“ über eines der größten Sanierungsgebiete Europas zur beliebten Wohngegend sowie stark frequentierter Flanier- und Amüsiermeile - die Äußere Neustadt verändert fortlaufend ihr Gesicht, wie seit einem Jahr auch der scheune – Vorplatz beweist. Im Zentrum des sogenannten Szeneviertels gelegen, eröffnet er interessante Nutzungsmöglichkeiten und birgt zugleich einige Risiken hinsichtlich der zuweilen divergierenden Interessenslagen von Anwohner*innen, Besucher*innen, Kulturschaffenden und Gewerbetreibenden des Stadtteils. Ziel des scheune e. V. ist es, den unmittelbar vor der scheune befindlichen Platz behutsam in sein kulturelles Gesamtkonzept einzubeziehen, kontinuierlich Kulturangebote zu schaffen und gleichzeitig öffentlichen Freiraum zu erhalten.
Das bereits im Betreiberkonzept für das Haus zugrundeliegende Bestreben des Vereins, bürgerschaftliches Engagement zu fördern, soll sich auch in der Ausgestaltung der Vorplatz-Nutzung widerspiegeln: Der scheune e. V. ist stets offen für Ideen und bereits ausgeformte Konzeptionen, die an ihn herangetragen werden und kann unbürokratisch sowie flexibel die Initiative Dritter unterstützen. Bereits in der
Vergangenheit schienen die Betreiber*innen der scheune wie selbstverständlich Ansprechpartner*innen für das Geschehen vor dem Haus zu sein. Im positiven wie negativen Sinne bildeten das Gebäude und das vor ihm liegende Gelände für Außenstehende eine Einheit.

Folglich kann der scheune e. V. als verlässlicher Partner für die städtische Verwaltung auftreten, der ohnehin seit Jahren als Ansprechpartner für das sie umgebende Gelände im Stadtteil fungiert und bereits vor den Umbaumaßnahmen (auch im eigenen Interesse) für die Pflege und infrastrukturelle Erschließung des Areals gesorgt hat. Bspw. wurde durch die Einrichtung eines Hotspots zur flächendeckenden Versorgung des scheune-Geländes mit kostenfreiem W-Lan auch der Bereich des neuen Vorplatzes einer vielfältigeren öffentlichen Nutzung zugänglicher gemacht.

Als Kulturzentrum, welches nahezu allabendlich die Türen für ein äußerst heterogenes Publikum öffnet, sind uns gleichermaßen die Schattenseiten (Drogen-, Beschaffungskriminalität, Vandalismus) des Szeneviertels präsent. Wir sind seit Entstehung dieser Problemlagen bestrebt, sie u. a. durch einen regelmäßigen Austausch mit Polizei und Ortsamt sowie dem Sozialpsychiatrischen Dienst des
Gesundheitsamtes oder anderen sozialen Trägern der Landeshauptstadt Dresden einzudämmen bzw. ihnen präventiv entgegenzuwirken. Der scheune e. V. möchte seine Gemeinnützigkeit auch anhand der Nutzung des neuen Platzes unter Beweis stellen, gleichzeitig wird jedoch ein tragfähiges Konzept zur Bewirtschaftung notwendig sein, weshalb bspw. das Anbringen von Werbung am Ort der Leistung, das Unterbreiten auch von kostenpflichtigen Angeboten sowie die Generierung von Mieteinnahmen unumgänglich ist.

Bereits in der Vergangenheit wurden hierfür zwei Modelle erfolgreich erprobt: Neben einem vegetarischen Imbissangebot, der binnen kurzer Zeit über die Stadtgrenzen hinaus Kultstatus erlangt hat, konnte ein Obst- und Gemüsehändler aus der Region als langfristig zuverlässiger Partner gewonnen werden. Aus Sicht des Vereins orientieren sich beide Angebote an den Bedürfnissen der Bewohner*innen des Viertels; sie können den Platz dauerhaft beleben, laden zum Verweilen ein und steigern somit die Aufenthaltsqualität. Beide Einrichtungen gewährleisten darüber hinaus in den Saisonmonaten von den frühen Morgen- bis in die späten Abendstunden die Präsenz kompetenter Ansprechpartner auf dem Platz und tragen im eigenen Sinne Sorge für ein gepflegtes Umfeld.

In Zusammenarbeit mit diversen Kooperationspartner*innen sollen verschiedene saisonale Projekte realisiert bzw. der Vorplatz zukünftig für deren Realisierung einbezogen werden. Dazu zählen bereits etablierte Festivals wie der scheune Schaubuden Sommer, das Thanks Jimi Festival, das Philosophiefestival, die Fête de la Musique oder Märkte wie das winterliche Neustädter Gelichter und das T-Shirt-Festival.

Zur jährlichen Begehung des BRN-Geburtstages auf dem Vorplatz wurde bereits 2016 ein Konzept entwickelt, welches eine Beteiligung der Anwohner*innen an der Programmgestaltung vorsah und dessen wiederholte Umsetzung denkbar ist. Sofern die Witterungsverhältnisse es zulassen, sind zudem eine Vielzahl von Reihen und Einzelveranstaltungen denkbar: So können mit verhältnismäßig geringem
technischen Aufwand sogenannte „leise“ Musikveranstaltungen („Silent Disco“), Freiluft-Kinovorführungen oder Hörspielnachmittage umgesetzt werden, das notwendige Know-How und die Grundausstattung befinden sich bereits vor Ort. Regelmäßige Mottoflohmärkte und szenetypische Sportereignisse, wie z. B. das Mountainbike-Rennen in der Dresdner Heide, welches bereits auf dem Gelände der scheune seinen Start- und Zielpunkt hatte, könnten auf dem neuen Platz in einer anderen Qualität und für ein breiteres Publikum durchgeführt werden.

Weiterhin sind gelegentliche Akustik-Sets, Sonntagnachmittagskonzerte oder -lesungen, die Begehung diverser Feiertage der Schwafelrunde (ohne Ritter) oder des Midsommarfestes denkbar. Sicher ist es nur eine Frage der Zeit, bis sich auch Dritte mit Anregungen, Anfragen und kreativem Input zur Belebung des Vorplatzes an die scheune wenden. Zur möglichst anwohnerfreundlichen Ausgestaltung der kulturellen Nutzung sollen Belästigungen durch Abfall, Lärm usw. weitestgehend vermieden sowie ein regelmäßiger von der scheune initiierter Austausch mit den Anliegern gepflegt werden.

Weitere Ideen für die Nutzbarmachung des Platzes für die Öffentlichkeit:
- Fahrrad-Reparatur-Station nach Hamburger Vorbild, auch für Rollstühle und Kinderwagen einsetzbar
- Büchertauscheinrichtung, wie sie bereits in Hellerau zu finden ist
- digitales "Schwarzes Brett", welches bspw. in das vorgesehene Kunstwerk integriert werden könnte
- Tischtennisplatten, Rollschuhverleih
- temporäre künstlerische Gestaltung
- jährliche Namensgebung i. V. m. Feierlichkeiten zur inoffiziellen Umbennung