KulturLeben Leipzig

Förderzweck

300 €

Mittelverwendung: Miete, Kommunikationskosten (Telefon & Internet), Werbematerialien

Ein Viertel der Leipziger hat nur ein besonders geringes Einkommen zur Verfügung, das ist das Ergebnis einer Studie des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung. Gleichzeitig ist Leipzig neben Frankfurt die Stadt in Deutschland, die pro Einwohner das meiste Geld für die Förderung der Kultur ausgibt. Unsere Erfahrungen zeigen, dass Menschen mit geringen Einkommen nur einen sehr geringen Anteil an den Nutzern der Kultureinrichtungen haben. Nutznießer der hohen Kulturförderung sind damit eher nicht Menschen mit geringem Einkommen. Und das obwohl besonders die großen kommunalen Kultureinrichtungen vergünstigte Tickets zum Beispiel für Leipzig-Pass-Inhaber anbieten.

Dafür gibt es zwei Gründe:

1. Die verbilligten Karten sind oft nur an der Abendkasse erhältlich. Es ist also durchaus möglich, dass potentielle Gäste umsonst kommen, wenn eine Veranstaltung ausverkauft ist. Die Gefahr leer auszugehen, frustriert und ist eine hohe Hürde.
2. Viele Menschen mit geringen Ressourcen sind nie an Kultureinrichtungen herangeführt worden. Sie haben nie erlebt, dass Theater, Konzert, Oper für sie bereichernd sein kann. Sie kommen deshalb gar nicht auf die Idee, Kultureinrichtungen zu besuchen. Zusätzlich gibt es Unsicherheiten was einen dort erwartet, wie man sich verhält oder auch kleidet. An diesen Stellen setzt KulturLeben Leipzig (kulturleben-leipzig.de) mit ehrenamtlichen Kulturvermittlern an.

Unsere Idee:

KulturLeben Leipzig vermittelt unverkaufte Kultur- und zunehmend auch Sporttickets an Menschen mit besonders geringen Einkommen. Viele Leipziger Kultureinrichtungen überlassen uns dafür freie Plätze, von denen sie aus Erfahrung wissen, dass diese unverkauft bleiben werden. Die ehrenamtlichen Kulturvermittler von KulturLeben empfehlen diese Veranstaltungen telefonisch an potentielle Gäste weiter, die sich vorher mit dem Leipzig-Pass oder einem anderen Einkommensnachweis bei KulturLeben registriert haben. Die Kultureinrichtungen erhalten dann eine Gästeliste auf deren Grundlage sie den Gästen kostenfreien Eintritt gewähren. Die Gäste müssen dabei nicht noch einmal ihre finanzielle Situation offenlegen.

Unsere Ziele:

KulturLeben Leipzig möchte Menschen mit geringem Einkommen eine möglichst gleichberechtigte Teilnahme an kulturellen und sportlichen Veranstaltungen und damit ein Stück weit am gesellschaftlichen Leben ermöglichen. Von den bisherigen Vermittlungen der Kulturloge waren etwas mehr als 90 Prozent der Gäste vorher noch nie in der vermittelnden Kultureinrichtung. Für die Hälfte der Gäste war es der erste Kulturbesuch seit mindestens einem Jahr.

Die Umsetzung:

Wir haben KulturLeben Leipzig im Mai 2012 gegründet. Bisher konnten wir fast 17.000 Plätze von ca. 80 Kultur- und Sporteinrichtungen vermitteln. 6.000 Menschen mit besonders geringen Einkommen und über 800 Kinder konnten in den reichlich vier Jahren bereits von KulturlLeben profitieren. Realisiert wird die Arbeit komplett von einem Team aus aktuell etwa 30 Ehrenamtlichen. KulturLeben Leipzig nutzt dabei  Ressourcen (Raum, Technik, Buchhaltung etc.) des Soziokulturellen Zentrums "Die VILLA", welches von der gemeinnützigen LeISA gGmbH getragen wird. KulturLeben bemüht sich, ihre Kosten komplett über Spenden zu finanzieren. Noch gelingt das nicht komplett.