Reparaturkultur retten - das Café kaputt

Förderzweck

400€

Verwendungszweck: Teilfinanzierung einer halben Koordinationsstelle

Das Café kaputt Reparaturcafé und Bildungsprojekt für nachhaltige Entwicklung in Leipzig ist seit der Eröffnung im Juni 2014 zu einer wichtigen nachbarschaftlichen Anlaufstelle und zu einem etablierten Austauschort geworden. Bei uns ist Nachhaltigkeit gelebte Praxis. Neben den rund 20 ehrenamtlichen Reparaturhelfer*innen, die sich im Café kaputt Zuhause fühlen, haben über 600 Menschen unser Angebot mindestens ein Mal in den letzten drei Jahren genutzt, viele davon kommen seither regelmäßig zu uns. Wöchentlich werden in unseren offenen, spendenbasierten Reparatursprechstunden um die 20 Alltagsgegenstände vor dem Wegwerfen bewahrt, und wir vermitteln mit unserem ehrenamtlichen Team Reparaturwissen. Darüber hinaus regen wir zum Nachdenken über die globalisierte Konsum- und Wegwerfkultur an und bieten vielen Nutzer*innen und Mitmachenden Austauschmöglichkeiten zu diesen Themen und sozialen Anschluss. Mit dem größten regelmäßigen Reparaturangebot (10 Stunden pro Woche) sowie unserer besonderen Verbindung von Reparaturhilfe mit Bildungs- und Informationsarbeit sind wir bundesweit im Gebiet der Reparaturinitiativen und Nachhaltigkeitsprojekte zwar Vorreiterin, aber leider trotzdem leider bisher finanziell nicht wirklich gut aufgestellt.

Eine Förderung soll uns helfen eine bessere Basis zu schaffen. Die Koordinations- und Verwaltungsarbeit für das Projekt haben wir bisher überwiegend ehrenamtlich geleistet. Mit der Entwicklung des Projektes ist aber Aufwand dieser Arbeitsbereiche sowie die Gesamtverantwortung nach und nach so gewachsen, dass es mittlerweile das zumutbare Maß für ein Ehrenamt bei Weitem übersteigt. In der Trägerschaft des kleinen Vereins leben.lernen.leipzig e. V. ganz ohne Hauptamtliche können und wollen wir dies nicht mehr leisten. Im Sinne der Nachhaltigkeit und des sozialen Anspruchs unseres Projektes wäre das auch nicht tragbar. Damit das Projekt auch in 2018 weiter bestehen kann, brauchen wir mindestens 20 angemessen bezahlte Stunden Arbeitszeit pro Woche für die Projektkoordination. In die Finanzierung dieser Stelle soll die Förderung fließen. Eine Förderung würde uns zudem wahrscheinlich helfen unsere aktuelle Unterstützungskampagne bekannter zu machen und so zusätzlich zur Sicherung unseres Projektes beitragen.

Ziele des Vorhabens (eine Auswahl)
• Wöchentlich vier Reparatursprechstunden erhalten und diese zeitlich erweitern,
• die Mitwirkungsmöglichkeiten verbessern, (neue und alte) Ehrenamtliche besser einbinden,
• mindestens fünf öffentliche Veranstaltungen (Ökofete, Straßenfeste etc.) mit einem Stand mit Informations- und/oder Bildungsangebot bereichern und
• in Kooperation mit dem Netzwerk Reparatur Initiativen (www.reparatur-initiativen.de) eine Beratungsfunktion für Neugründungen von Reparaturinitiativen in Leipzig und der Region erfüllen.

Zielgruppen
Eine Stärke unseres Projekts ist die Heterogenität unserer Nutzer*innen- und Helfer*innenschaft: Von Kindern und Jugendlichen über Studierende, Menschen in Ausbildung, Langzeitarbeitslose und Berufstätige bis hin zu Senior*innen, mit unterschiedlichsten soziokulturellen Hintergründen sind alle bei uns willkommen und fühlen sich offenbar – vergemeinschaftet über das Thema Reparatur und Umweltschutz – auch wohl.