Plastik? Kommt uns nicht in die Flasche!

Autor gesa.hoch

Erstellt am 4. März 2021 10:29


Plastik ist allgegenwärtig. Als Verpackungsmaterial, in unserer Kleidung, als Müll auf den Straßen, in Flüssen und Meer. Weniger sichtbar, aber nicht minder bedrohlich ist Mikroplastik. Die kleinen Kunststoffpartikel, die nicht mehr als 5mm im Durchmesser messen, befinden sich auf unseren Böden, in der Luft, die wir atmen, wurden im arktischen Eis und in der Tiefsee gefunden - und auch in unseren Körpern. Pro Woche nehmen wir durchschnittlich 5 Gramm Mikroplastik zu uns. Das entspricht einer Kreditkarte. Na, schmeckt‘s?


Immer neue Studien belegen, dass Mikroplastik längst in diversen Lebensmitteln enthalten ist. Leider auch im Bier. Insbesondere viele Großkonzerne benutzen bei der Herstellung Polyvinylpolypyrrolidon. Bei dem Zungenbrecher, kurz PVPP, handelt es sich um ein Kunststoffgranulat, das dafür sorgt, dass Biere länger klar und haltbar bleiben. PVPP bindet die Gerbstoffe im Bier. Das Plastikgranulat wird dem Bier bei der Herstellung zwar wieder entzogen, verschiedene Untersuchungen haben jedoch gezeigt, dass Rückstände im Bier bleiben.
Anders als bei vielen anderen Lebensmitteln, müssen diese von den Hersteller*innen nicht deklariert werden. Dabei sind die Zahlen alarmierend. Das Wirtschafts- und Verbrauchermagazin Markt hat Untersuchungen erhoben und bis zu 80 Mikropartikel pro Liter Bier in verschiedenen Sorten nachgewiesen. Deutsche Reinheitsgebot? – Pustekuchen.
Dabei geht es auch anders. Wir arbeiten bewusst mit Brauereien zusammen, die auf natürliche Filterung setzten und anstelle von Polyvinylpolypyrrolidon Kieselgur nutzen. Da bekommt man weder einen Knoten in die Zunge, noch schädliches Plastik in den Bauch.

Sicherlich ist die Bierproduktion nur ein kleiner Teil eines riesigen Problems. Ein Großteil der Massen an Plastik, die wir verbrauchen, landet in der Natur, zerfällt zu Mikroplastik und vergiftet das Ökosystem und letztlich uns Menschen. Wir müssen unser Konsumverhalten verändern und anfangen, (Mikro)Plastikmüll aktiv zu vermeiden. Das geht, indem wir weniger Auto fahren, recyceln statt wegzuwerfen, indem wir keine Fast-Fashion kaufen und auf mikroplastikfreie Körperpflegeprodukte und Alternativen für Einwegplastik setzten.


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