Engagement hat viele Gesichter – Emilene Wopana Mudimu als erste Schwarze Frau auf dem Bio-Alkoholfreien von Quartiermeister

Autor lisa.wiedemuth

Erstellt am 3. April 2023 10:05


Juhuuu, endlich können wir die Bombe platzen lassen! Die letzten Wochen konnten wir es kaum erwarten, das Gesicht auf unserem neuen Etikett des Bio-Alokoholfreien feierlich zu verkünden. Mittlerweile haben sich die ersten Flaschen in den Einzelhandel und die Gastronomie geschlichen. Deswegen ist spätestens jetzt der richtige Zeitpunkt, euch zu erklären, wer unsere neue Quartiermeisterin ist, wofür sie sich einsetzt und warum wir sie für ihr Engagement bewundern. Außerdem ein kleiner Teaser auf unsere damit verbundene Sonderförderung 2023.


(c) Maximilian Gödecke

Schon bemerkt? In den letzten Jahren bestücken wir unserer Flaschen zunehmend mit echten Quartiermeister*innen, die sich für Andere einsetzen. Damit würdigen wir einerseits vielfältiges Engagement zum Wohle aller. Andererseits werden wir damit unserem Anspruch gerecht, die Diversität unserer Gesellschaft zu repräsentieren und marginalisierten Personengruppen eine Plattform für ihre Anliegen zu geben. Dazu gehört mit der Aktivistin Emilene nun auch die Perspektive von Schwarzen Frauen in Deutschland. Emilene versteht sich selbst als eine Quartiermeisterin, „weil ich mich gern für Andere einsetze. Ich brenne für Gerechtigkeit, die Anerkennung von Kunst und Musik und die Repräsentanz Schwarzen Frauen in unserer Gesellschaft“.

On- wie auch offline ist Emilene Wopana Mudimu als Bildungsreferentin, Autorin und Spoken-Word-Künstlerin unablässig für diese Themen unterwegs. Als Influencerin mit dem Namen black_is_excellence klärt sie über eurozentristische Schönheitsideale und beteiligt sich an politischen und gesellschaftlichen Debatten. Darüber hinaus gibt sie Workshops zu disriminierungssensibler und antirassistischer Arbeit. Hauptberuflich ist Emilene Geschäftsführerin. Gemeinsam mit ihrem Mann Sebastian leitet sie das bekannte Medien- und Jugendzentrum KingzCorner in Aachen. Dort empowert sie Jugendliche unabhängig ihrer Herkunft und ihres Geldbeutels mittels Hip-Hop und soziokultureller Angebote. Dazu gehören Musikproduktions-, Schreib- und Graffitiworkshops.


(c) Maximilian Gödecke

„Mit meinem Konterfei möchte ich auch auf die Arbeit der vielen freien Jugendprojekte hinweisen, die sich tagtäglich dafür einsetzen, dass Jugendliche außerhalb der Schule und Familie einen Safe Space finden, an dem sie Neues ausprobieren können.“, erzählt Emilene. Aus diesem Grund begleiten wir die gemeinsame Kampagne mit einem extra Fördertopf für freie Jugendarbeit, der ab Sommer 2023 ausgeschüttet wird. Die Ehrenamtlichen des Quartiermeister e.V. haben dazu bereits seit einem halben Jahr an einer Idee gebastelt. Erstmals können sich Projekte von überall aus Deutschland und Österreich bewerben und die Chance auf bis zu 2.000 € Fördergeld erhalten. Besonders berücksichtigt werden Initiativen, die einen diskriminierungssensiblen Ansatz verfolgen und sich in Orten befinden, in denen die Angebotsstruktur für Jugendliche eher dünn ist. Warum ist diese gezielte Unterstützung in unserer heutigen Zeit besonders brennend?

Mehr als jede*r fünfte Jugendliche lebt in Armut. Das heißt, es fehlt nicht nur der Rückzugsort oder die Ausstattung zuhause. Auch außerhalb können Hobbys oder Ferienaktivitäten nicht bezahlt werden. Die jungen Menschen werden dadurch in ihrer sozialen Entwicklung benachteiligt. Hier kommt die freie Jugendarbeit ins Spiel. Sie gibt jungen Menschen, unabhängig ihrer Herkunft oder ihres Geldbeutels, einen niedrigschwelligen Safe Space, in dem eigene Stärken und Hobbys verfolgt werden können.


(c) Maximilian Gödecke

Die freie Jugendarbeit hat während der Pandemie besonders gelitten. Eine Studie geht davon aus, dass allein zwischen 2019 und 2021 über 245.000 aktive Ehrenamtliche in diesem Bereich verloren gegangen sind. Auch das Angebot als solches ist rückläufig, da besonders im ländlichen Raum Jugendsozialarbeit aus finanziellen Gründen abgebaut wird. Mit der Förderung wollen wir die Mehrwerte soziokultureller Träger würdigen und darüber öffentlichkeitswirksam berichten. Das KingzCorner in Aachen ist das beste Beispiel dafür, wie sich freie Jugendarbeit über die Jahre verstetigen und entwickeln kann, wenn eine Kommune den Mehrtwert erkennt und fördert. Aber vor allem ist diese Entwicklung engagierten Menschen, echten Quartiermeister*innen wie Emilene zu verdanken, die unablässig und über mehrere Jahre für die Etablierung solcher Spaces gekämpft hat. Wir können es kaum erwarten und freuen uns riesig, wenn nach einem geförderten Umbau und der Erweiterung des Zentrums wieder viele Jugendliche den Weg ins KingzCorner finden und dort empowert werden. Danke Emilene für deine inspirierende Kraft und dein Engagement zum Wohle aller!


(c) Maximilian Gödecke

P.S. Die Ausschreibung zur Sonderförderung wird ab Mitte April über unserer Homepage unter dem Reiter Projektförderung geteilt.


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