Neuigkeiten

Die außergewöhnlichen Auserlesenden werden lauter

22. Oktober 2018 16:23

lisa.wiedemuth

Jeden Montag treffen sich in der Begegnungsstätte im Haus der Generationen, der RBO – Inmitten gemeinnützige GmbH in Lichtenberg, um die zehn Menschen zum gemeinsamen Lesen und Proben. Die Arbeit der selbsternannten "AusErlesenden" wird durch eine öffentliche, szenische Lesung gekrönt. Der Workshop richtet sich gezielt an Menschen mit Behinderung, die eigentlich Lese- und Sprachschwächen besitzen. Der Besuch bei unserem geförderten Projekt macht jedoch im wahrsten Sinne des Wortes deutlich: Ausdruck kann gestärkt werden. Damit die „AusErlesenden“ zukünftig noch lauter & deutlicher werden, schafft sich das Projekt von unserer Förderung eigene Headsets an, sodass auch die Hände mitreden dürfen.

Wir werden schon freundlich erwartet. „Ihr seid doch die Biermacher!“ Nicht so ganz, Christine & ich stehen eher an der anderen Seite von Quartiermeister. Wir produzieren nicht das Bier, sondern wir geben das Geld aus. Umso wichtiger ist es dem Quartiermeister e.V., dass die Förderung auch die richtige Wirkung erzielt. Deswegen sind wir hier. Wir wollen uns ein Bild machen und werden im Laufe des Abends merken, dass uns ganz viele, andere (vorgefertigte) Bilder verloren gehen. Um einen runden Tisch sitzen fünf Menschen, die gerade von der Probe gekommen sind. Sie warten auf Sven. Sven ist seit einigen Wochen der Leiter der Lesegruppe, nachdem die Gründerin im Sommer unerwartet verstorben ist. Für „Die AusErlesenden“ ist der Todesfall ein riesengroßer (persönlicher) Verlust, aber man blickt nun gemeinsam in die Zukunft und in den neuen Text. Zuviel hat das Projekt bisher allen Beteiligten gebracht, Aufgeben gibt's nicht. Sven huscht durch die Tür dazu, hat einen ganzen Stapel Papier dabei und zitiert aus dem aktuellen Stück "Die Welt und wir", eine chaotische Nachrichtensendung aus einer immer chaotischer werdenden Welt. Irgendwie bekannt.

Die Lesegruppe ist mehr als eine Freizeitbeschäftigung, sie schafft Selbstvertrauen in das eigene Auftreten & Sprechen, sie stärkt nicht nur das Verständnis von Texten, sondern stärkt auch im Hinblick auf eigene Gefühle, Träume & Erfahrungen, die Teil der Erzählung werden. Hier kann jede*r so sein, wie er*sie ist, eben auch weil man sich verstellen kann. Claudia erzählt: "Früher war ich sehr schüchtern. Durch das gemeinsame Üben hat sich meine komplette Stimme verändert. Ich bin richtig laut geworden!". Laut werden... es gibt sicherlich wenig Bildungsformate mit diesem Ziel. Doch in diesem Projekt macht das Sinn. Sprachschwächen, für die sich zum Teil geschämt wird, werden nicht nur abtrainiert, sondern gleichermaßen als Teil seiner Selbst angenommen. Nicht ohne Grund handelte es sich bei der ersten Aufführung 2016 um das Stück "Schischyphusch" von Wolfgang Borchert (einer meiner liebsten, deutschen Autoren). Die Kurzgeschichte handelt von einem Kriegsversehrten, der aufgrund eines Kieferdurchschusses lispelt und in einem Gasthof einkehrt. Der Kellner des Lokals besitzt einen ähnlichen Sprachfehler. Beide gehen davon aus, der jeweils Andere würde das Gegenüber imitieren und sich über den Fehler lustig machen. Nach einer heftigen & langen Auseinandersetzung erkennen die beiden, dass sie Leidensgenossen sind. Ihr gemeinsamer "Fehler" macht sie zu Freunden.

Auch das gibt der Workshop den Teilnehmenden: Ein starkes Gruppengefühl, die Normalität in der Gemeinschaft. Petra war erst Zuschauerin, bis sie ihrem Sohn folgte und ebenfalls Mitglied der AusErlesenden wurde. Der Probenort, Begegnungsstätte im Haus der Generationen der RBO – Inmitten gemeinnützige GmbH hat seinen Namen jedenfalls voll und ganz verdient. Was es jetzt noch braucht, sind weitere Teilnehmer*innen und spannende Auftrittsorte in & um Lichtenberg. Bei Interesse & Kooperation könnt ihr euch direkt an die https://rbo-inmitten.berlin/ oder an hindemith@rbo-inmitten.berlin wenden!

Do it Yourself! – Dank der Selbsthilfewerkstätten Fahrrad und Holz der Regenbogenfabrik in Kreuzberg kein Problem

18. Oktober 2018 14:52

None

Wer kennt es nicht: Gerade wollte man mit dem Fahrrad losradeln und genau in diesem Moment entdeckt man einen Platten. Nun muss geflickt werden und damit die Kosten für die Fahrradreparatur nicht ins Unendliche steigen, kann man sein Rad bei der Regenbogenfabrik selbst wieder auf Vordermann bringen. Wir waren vor Ort und haben uns bei einem Besuch von Andy erklären lassen, was die Regenbogenfabrik umfasst und wofür die Gelder der Quartiermeister Förderung eingesetzt werden.

Die Regenbogenfabrik ist eine unabhängige und solidarische Organisation mit vielen verschiedenen Projekten. Darunter zählt unter anderem ein Kino, ein Kindergarten, eine Kantine, ein Café, sowie die Selbsthilfewerkstätten Fahrrad und Holz. Betritt man den Hof, fühlt man sich in einer Oase Kreuzbergs und weiß gar nicht wo man als erstes hinschauen soll. In dieser Oase kann man sogar, dank des Regenbogen Hostel übernachten. Gemäß der solidarischen Ökonomie wird hier kollektiv gelebt und gearbeitet. Dabei finanziert das Hostel die Selbsthilfewerkstätten mit, sodass eine täglich offene Werkstatt möglich ist.

„Hilfe zur Selbsthilfe“ lautet das Motto für die Werkstätten. Jede*r soll die Möglichkeit haben, sein*ihr Rad zu reparieren oder eigene Kunstwerke aus Holz zu günstigen Preisen zu bauen. Allerdings mangelt es bei der Finanzierung mitunter an Geldern für Spezialwerkzeuge und Dinge, die nicht unbedingt jede*r braucht. So sagt Andy, dass sich die Regenbogenfabrik durch die Spende „sich mal wieder was trauen kann“ und jetzt solche Werkzeuge und Dinge anschaffen kann.

Im Ambiente Berliner „Industrie- und Alternativgeschichte“ kann der Reparatur oder Eigenverwirklichung nachgegangen, bei einem Kaffee entspannt oder zu Mittag gegessen werden. Die Regenbogenfabrik bietet so vieles, dass man fast den Überblick verlieren kann. Fest steht: ein Besuch lohnt sich, auch wenn es nur zum Fahrrad reparieren ist.


Alles eine Frage der Definiton!

4. Oktober 2018 15:42

julia.seibert

Wie wollen wir leben? Alternative Wohnformate - zusammen wohnen, bauen, leben - darum dreht sich alles in der Veranstaltungsreihe von CoHousing.

In unserer letzten QM-Förderphase hat das Team von CoHousing eine Förderung in Höhe von 500€ gewonnen. Die Mittel verwendet das Team aus motivierten Ehrenamtlichen für die Anreise und den Aufenthalt von Redner*innen.

Alle zwei Wochen besteht die Chance sich von außergewöhnlichen Wohnkonzepten inspirieren zu lassen. Wir vom Quartiermeister-Verein sind stolz, so ein tolles Projekt unterstützen zu können und sind bei den Veranstaltungen jedes Mal gespannt mit von der Partie.

Sieht man sich beim nächsten Termin? Am 11.10. geht es um Atelier- und Arbeitsgemeinschaften!

Kommt vorbei, erfahrt Neues über alternative Wohnkonzepte und trinkt dabei ein Quartiermeister oder zwei!

Ihr habt entschieden: Kunst und Begegnung für mehr Vielfalt

1. Oktober 2018 15:56

julia.seibert

Auch dieses Mal standen wir wieder komplett hinter unseren vereinsintern ausgewählten Projekten und waren umso gespannter auf die Auswertung dieser! Dank eurer Unterstützung werden wieder zwei neue Begegnungsräume geschaffen, die aktiv zur kulturellen Vielfalt vor Ort beitragen. Auch wenn wir nicht jeden mit unseren Fördergeldern unterstützen können, hoffen wir dennoch, dass auch die anderen Projekte ihre Ziele erreichen werden. Wir freuen uns über ein bunteres Miteinander und sind stolz über euren Communitysupport!

Wir fördern mit jeweils 1000€:

Offener Café-Nachmittag für geflüchtete Frauen (235 Stimmen)

Le Salon e.V. / DAS KAPiTAL (195 Stimmen)

Herzlichen Glückwunsch. Wir hoffen, ihr könnt mit unserer Förderung eure Wirkung verstärken!

Für diese beiden Projekte hat es diesmal leider nicht gereicht. Wir wünschen aber viel Erfolg bei der Umsetzung zukünftiger Vorhaben.

- Zukunftswerkstätten Mühlenkiez (98 Stimmen)

- Werkstattraum e.V. (124 Stimmen)

In den nächsten Monaten werden wir die Gewinnerprojekte besuchen und darüber berichten, was sich bei den Initiativen tut. Hier könnt ihr direkt für eure nächsten Projekte abstimmen!

Geselliges Fahrrad reparieren: Mit dem Rad zu Besuch bei Social Ride

17. September 2018 20:10

lisa.wiedemuth

Bei der ersten Förderrunde dieses Jahres wurde neben der Schnibbelparty der rehab republic e.V. auch das Projekt „Social Ride“ gefördert. Social Ride repariert mit geflüchtete Menschen im Raum München alte Fahrräder und Fahrradspenden, sodass sie danach wieder fahrbereit sind. Das Projekt vermittelt den Geflüchteten dabei das Wissen durch „mobile Workshops“ in Flüchtlingsunterkünften oder bei offenen Fahrradwerkstätten wie z.B. im Wohn- und Kulturzentrum Bellevue di Monaco, welches wir besuchten und uns anschauen konnten. In entspannter Atmosphäre werden die Räder repariert und gleichzeitig wird erklärt wie was funktioniert.

Heute reparieren wir die Räder zusammen mit dem Team von Juno, einer Initiative, welche geflüchteten Frauen eine Stimme gibt und ihnen durch Beratungs- und Freizeitangebote bei der Integration hilft. Das Team von Juno und Social Ride haben sich im Juni beim Projekt Kick-Off von Quartiermeister näher kennengelernt und beschlossen ein gemeinsames Projekt zu starten! Das freut uns natürlich besonders und zeigt, dass Quartiermeister nicht nur Geldgeber, sondern auch Vernetzer und Botschafter sein kann.

Die zu reparierenden Fahrräder sind meist spenden von Privatpersonen, aber manchmal, so wie heute, kommen die Räder auch von größeren Einrichtungen und so hat bei unserem Besuch der Hausmeister des Münchener Ostbahnhofs ca. 10 Räder abliefern können. Die meisten Räder sehen schon etwas mitgenommen aus. Meistens ist jedoch gar nicht viel Arbeit nötig, sodass die Räder schnell wieder fit zu machen sind. Die häufigsten Probleme sind platte und löchrige Reifen und Schläuche, defekte Bremsen und Schaltungen, sowie rostige Ketten. Auch die Sättel müssen häufiger ausgetauscht werde und wir schauen, dass möglichst alle ein passendes Rad bekommen können.

Die Förderung von Quartiermeister hilft hierbei ganz konkret neue Ersatzteile für die Räder zu kaufen, Werkzeuge für die Reparatur und Transportkosten für die mobile Fahrradwerkstatt zu decken. Wir freuen uns, einen Beitrag zur Integration und Mobilität von Geflüchteten beisteuern zu können und sind auf viele weitere Kooperationen gespannt!

Fairwenden statt Verschwenden

31. August 2018 12:35

lisa.wiedemuth

Das erste Mal offline abstimmen! Gemeinsam mit Alnatura Berlin setzen wir ein Zeichen für nachhaltiges Engagement in der Nachbarschaft! Die Bioeinzelhandelskette gibt euch & uns erstmals die Möglichkeit direkt beim Kauf von Quartiermeister mitzubestimmen, wohin der Erlös fließt. Damit möchten wir unser Prinzip der Partizipation erfahrbar machen und mehr Menschen zur Mitbestimmung animieren. Die letzten Tage haben wir fleißig gebastelt und unsere Abstimmboxen in den 18 Filialen verteilt. Pro Flasche erhaltet ihr eine Abstimmmarke, die ihr direkt an der Kasse in die Urne eurer Wahl werfen könnt.

Wir fördern mit insgesamt 5000€, die sich aus 2000€ von Quartiermeister und ganzen 3000€ von Alnatura speisen! Darauf ein Prost!

Die 5000€ werden je nach Stimmanzahl an alle vier Projekte verteilt. Die Offline-Abstimmung begleiten wir ebenfalls online. Hier könnt ihr direkt für eure zwei Lieblingsprojekte abstimmen!

Diese vier Projekte nehmen nach unserer Vorauswahl an der Abstimmung teil:

- Kiez Mobil ist ein Projekt des Berlin Glas e.V. aus dem Wedding und bietet mobile Glasschmelzworkshops für Kinder aus Berliner Flüchtlingsunterkünften und Jugendorganisationen an. Die Workshops finden in englischer & deutscher Sprache statt und schulen Kinder & Jugendliche aus den unterschiedlichsten Ländern nicht nur in ihren motorischen Fähigkeiten. Die Workshops schaffen ebenfalls Selbstvertrauen in die eigene Kreativität, stärken Teamgeist und Austausch. Mit der Förderung möchte der Verein weitere Workshops in diesem Jahr anbieten und Personal-, Fahrt- und Materialkosten decken.

- Seit 2011 peppt die Taschengeldfirma e.V. gemeinsam mit Neuköllner Jugendlichen alte Fahrräder auf und leistet so Hilfe zur Selbsthilfe. Seit 2016 speist der Verein seine Energie aus einem selbstgebauten Windrad auf dem Tempelhofer Feld. Um den Besucher*innen genügend Luft für die Fahrradreifen anbieten zu können, braucht die Taschengeldfirma einen Luftkompressor. Der Luftkompressor soll mit dem lokalen Ökostrom betrieben werden. Damit hätten die Menschen auf dem Tempelhofer Feld nicht nur Zugang zur einer verlässlichen Luftstation,  sondern auch zu einer nachhaltigen Energieversorgung. Außerdem soll ein Schweißgerät angeschafft werden, um gespendete Fahrräder besser aufarbeiten zu können und Jugendliche in das Schweißen einzuführen.

- Die Material Mafia definiert Reststoffe als Ressource und steht so für geschlossene Materialkreisläufe. Konkret sammelt das Sozialunternehmen übrig gebliebene Werkstoffe wie Holz, Balken, Fenster, Werbeplanen, Leuchtröhren, Gummimatten, Stahl etc. und stellt sie der Öffentlichkeit in einem Second Hand Baumarkt zur Verfügung. Gleichzeitig leistet die Material Mafia Beratung bei Projekten Marke Eigenbau und bietet Bildungsformate zu Materialbeschaffung & Upcycling an. Derzeit befindet sich die Initiative im Aufbruch und sucht nach einem größeren Lager. Die Förderung fließt in die Kosten des Umzugs.

- Auf einer ehemaligen, illegalen Mülldeponie im Prenzlauer Berg gründete sich 2016 der Randbepflanzung e.V. als Gartengemeinschaft. Nach zweijähriger, gemeinsamer Oberflächenreinigung wird seither mit Nachbar*innen eigenes Obst & Gemüse angebaut. Außerdem werden Workshops bspw. zu Upcycling, Imkern und Yoga angeboten. Die Kartoffellaube ist Dreh- und Angelpunkt des Kulturgartens. Hier werden Hörspiel- & Filmabende, Lesungen & Konzerte veranstaltet. Nun bedarf es einer gründlichen Renovierung dieser Laube. Da der Garten weder an Strom- noch Wassernetz angeschlossen ist, soll mit den Fördermitteln eine Solarzelle, sowie ein Regenauffangsystem zur autarken Versorgung installiert werden.

Zum Schluss werden die Stimmen aus den Märkten und unserer Onlineabstimmung zusammengezählt! Wir sind gespannt auf das Ergebnis!

Wir feiern Nachhaltigkeit!

21. August 2018 16:11

lisa.wiedemuth

 Quartiermeister zu Besuch bei der Schnibbelparty!

In unserer letzten Abstimmung in München gewann u.a. das Projekt „Schnibbelparty“ von rehab republic e.V. Wir durften das kreative Nachhaltigkeitskollektiv im August besuchen und schauen, wie unsere Förderung von 1000€ wirkt und die Arbeit von rehab republic stärkt. Getroffen wurde sich in der Glockenbachwerkstatt direkt zum Event. Quartiermeister konnte also hautnah miterleben, wie Lebensmittel retten, gemeinsames Essen und tanzen zusammenpassen.

Bei der Schnibbelparty an der wir teilgenommen haben, haben neben uns weitere 200 Teilnehmer*innen, welche drinnen & draußen sitzen und sich mit einer gehörigen Portion Spaß gegen Lebensmittelverschwendung einsetzen, teilgenommen. Gemeinsam wird mit geretteten Lebensmitteln aus zwei kollaborierenden Supermärkten geschnibbelt & gekocht. Diesmal durfte die Initiative kistenweise Obst, Gemüse und Brot abholen – Lebensmittel die aufgrund von Schönheitsfehlern wie Dellen oder falschen Größen in den Läden aussortiert wurden und ansonsten im Müll landen würden. Die Kisten waren randvoll gepackt, der Großteil sieht genießbar und richtig lecker aus. Was gar nicht mehr geht, wird halt aussortiert.

In der Regel gibt’s auf den Schnibbelpartys (Obst)salat und Eintopf. Heute gibt es als besonderes Schmankerl zeitweise sogar Käsespätzle, die aber ganz schnell in vielen hungrigen Mägen verschwinden. Die Lebensmittelspenden sind so groß, dass nicht nur alle 200 Menschen satt werden, sondern auch noch Einiges an Kisten zum Mitnehmen verschenkt wird.

Abgerundet wird das Programm mit einer Party, Live-Musik und angeregten Gesprächen. Schließlich soll nachhaltiges Engagement auch richtig Spaß machen. Dabei erfahren wir im Gespräch mit rehab republic, dass bei jeder Veranstaltung Geld für die Abholung der Lebensmittel, für Veranstaltungstechnik & Entschädigung der Livebands benötigt wird. Die Veranstaltungsreihe als solche ist kostenlos bzw. agiert auf Spendenbasis. Unsere 1000€ machen da wohl einen großen Unterschied und lassen das Kollektiv größer planen. Die nächste Schnibbelparty findet am 14.09.2018 wieder in der Glockenbackwerkstatt statt. Im Jahr werden ungefähr sechs dieser Partys von rehab republic e.V. umgesetzt.Wir werden auf jeden Fall dabei sein und freuen uns aufs Schnibbeln & Feiern.

Kiezfest & Kiezhaus gewinnen - Ein Zeichen gegen Verdrängung

16. August 2018 09:57

lisa.wiedemuth

Auf das Ergebnis dieser Abstimmung haben wir diesmal ganz besonders gespannt gewartet, da schon in der vereinsinternen Auswahl klar war: Jedes dieser Projekte hat ganz klar unsere Förderung verdient! Wir sind jedes Mal sehr dankbar dafür, die Entscheidung an euch, die Community, abgeben zu können. Im Herbst auf unserem Vereinsretreat basteln wir an möglichen, neuen Abstimmungsverfahren, von denen möglicherweise zukünftig alle Projekte profitieren. Denn auch uns tut es im Herzen weh, dass tolle Projekte am Ende dieser nervenaufreibenden Zeit leider leer ausgehen müssen. Euer Voting ist jedenfalls ein klares Zeichen gegen Verdrängung & Aufwertung im Kiez, eine starke Stimme für nichtkommerzielle & gemeinwohlorientierte Freiräume in der Stadt.

Wir fördern mit jeweils 1000€:

- Kiezhaus Agnes Reinhold (359 Stimmen)
- Reichenberger Kiezfest (259 Stimmen)

Herzlichen Glückwunsch. Wir hoffen, ihr könnt mit unserer Förderung eure Wirkung verstärken!

Für diese beiden Projekte hat es diesmal leider nicht gereicht. Wir wünschen aber viel Erfolg bei der Umsetzung zukünftiger Vorhaben.

- Schultütenprojekt (196 Stimmen)
- Dragonale (178 Stimmen)

In den nächsten Monaten werden wir die Gewinnerprojekte besuchen und darüber berichten, was sich bei den Initiativen tut. Hier könnt ihr direkt für eure nächsten Projekte abstimmen!

“Klotzbeuten” - der natürliche Lebensraum für kleine Helfer

9. Juli 2018 09:30

meike.hornbostel

Anfang des Jahres wurden “Äpfel und Konsorten” mit 1000 Euro von Quartiermeister gefördert. Das Geld wurde für die Anschaffung einer Motorsäge verwendet, um die sogenannten “Klotzbeuten” zu bauen. Was das genau sein soll? Unser Verein hat die Ehre direkt auf die Streuobstwiese eingeladen zu werden und sich vor Ort aufklären zu lassen.


Klotzbeute auf der Streuobstwiese „Luchweg“

Bei Klotzbeuten handelt es sich um ausgehöhlte Baumstämme, in denen Bienenvölker auf artgerechte und natürliche Art und Weise leben können, weswegen sie auch Bienenhöhlen genannt werden. Die Bienen nutzen den Stamm als Nest und produzieren Honig für die harten Wintermonate. Durch eine Symbiose, des nur wenige Millimeter großen Bücherskorpions, ist ein Einsatz von Pestiziden nicht notwendig. Dieser befreit den Stamm von Varroamilben, dem größten Feind der Bienen ganz natürlich. Für “Äpfel und Konsorten” etwas absolut Entscheidendes, denn der Verein erhält alte Streuobstwiesen und Obstbaumsorten auf biologische, ursprüngliche und sich selbstversorgende Art. Doch wie wir alle wissen, werden die Bienen immer weniger. Dieses wichtige landwirtschaftliche Nutztier kämpft weltweit ums Überleben. Besonders deutlich wird dies in Asien, wo Obstbäume schon mit der Hand bestäubt werden müssen. Die Klotzbeuten auf den natürlichen Streuobstwiesen sollen einen artgerechten Rückzugsort für die Bienen bieten. Aus dem Obst wird bei “Äpfel und Konsorten” natürlich dann auch viel Leckeres gezaubert.

Superfood für zukünftige Generationen

Unser Gastgeber Bernd Schock (Vorstandsvorsitzender des gemeinnützigen Vereins und Mitgründer von OSTMOST) verdeutlicht uns vor Ort, dass die neu angelegten Streuobstwiesen erst für unsere nächsten Generationen voll nutzbar sind. Es liege also in unserer Verantwortung Insekten und Sortenschutz jetzt schon für unsere Nachkommen zu fördern. Schließlich ist der heimische Apfel ein echtes “Superfood”. Er regt die Bauchspeicheldrüse dazu an, mehr Insulin zu produzieren und senkt das Diabetesrisiko. Der Ballaststoff Pektin entgiftet unsere Leber und die Polyphenole in Äpfeln haben außerdem einen positiven Einfluss auf unsere Verdauung. Außerdem beinhaltet der Apfel wirklich viele antioxidative Nährstoffe und existiert in vielen verschiedenen Geschmacksrichtungen – viele davon kennen wir gar nicht mehr, da die Supermarktäpfel nur ein Bruchteil der Vielfalt darstellen.

So kannst Du Äpfel und Konsorten unterstützen

Äpfel & Bienen sind deine Freunde? So kannst du Äpfel & Konsorten unterstützen:

Der Verein sucht immer wieder Unterstützung bei der Ernte und Pflege der Streuobstwiesen, sowie Baum- und Bienenexpert*innen, die ihr Wissen teilen und den Verein dadurch unterstützen – getreu dem Motto “Reclaim Streuobstwiesen”. Wer weniger Zeit hat, kann Baumpate werden und seinen Patenbaum auf der Streuobstwiese gemeinsam mit Äpfel und Konsorten einpflanzen. Außerdem werden Streuobstwiesenbesitzer gesucht, um stetig zu wachsen und Artenvielfalt gemeinsam zu erhalten.

Doch auch trinken hilft! Äpfel und Konsorten wird zusätzlich von der Berliner Getränkemarke OSTMOST unterstützt. Mit dem Verkauf von Getränken fördert OSTMOST den Verein, um noch mehr Streuobstwiesen zu pachten und eine größere Wirkung erzielen zu können. Die Getränkevielfalt erstreckt sich über diverse Schorlen und Cider aus den Früchten von Streuobstwiesen. Das Konzept ist dem von Quartiermeister sehr ähnlich. Auch hier wirken Verein und GmbH zusammen und verändern die Wirtschaftslandschaft “Bottom Up” mit Bio-Getränken.


Meike und Daniela vom Quartiermeister e.V. zusammen mit Bernd Schock von Äpfel und Konsorten e.V

Um das ganze Wissen über Streuobstwiesen, Klotzbeuten und Sortenvielfalt weiterzugeben werden einerseits Workshops mit Schulklassen auf den Streuobstwiesen veranstaltet, bei denen die Schüler*innen von der Ernte bis zur Abfüllung ihren eigenen Saft produzieren. Andererseits sollen Workshops für Imker*innen und Interessierte angeboten werden, bei denen mit der geförderten Motorsäge neue Klotzbeuten hergestellt werden und die Haltungsart verbreitet wird.

Erste Online-Abstimmung in München ein voller Erfolg

2. Juli 2018 10:09

meike.hornbostel

Über 1.500 Stimmen sind in der ersten Online-Abstimmung für München bei Quartiermeister eingegangen! München zeigt, dass das Konzept funktioniert: So eine rege Beteilgung und so viel Unterstützung direkt in der ersten Abstimmung - Wahnsinn! Aus sechs spannenden Projekten konnte ausgewählt werden, nun steht das Ergebnis fest. 

Der Bierkonsum fördert soziale Projekte und deswegen dürfen sich Social Ride (351 Stimmen) und die Schnibbelparty des rehab republic e.V. (346 Stimmen) über die Förderung von jeweils 1000€ freuen! Herzlichen Glückwunsch!!

Diesmal leider nicht gereicht hat es für Juno (266 Stimmen), Mut.Kunst.Werk (251 Stimmen), Land der Kulturen - wirWerk GmbH (192 Stimmen) und H-Team e.V. (144 Stimmen). Wir wünschen allen Projekten viel Erfolg bei ihren weiteren Tätigkeiten!