Sonnige Aussichten - Dialogforum und Straßenfest

Förderzweck

Veranstaltungsmaterialien, Miete und Kauf von Spielangeboten, Räumen und Technik, Geschirr, Hygiene- und Sanitärartikel, Deko, Öffentlichkeitsarbeit, Verpflegung, Honorare, Übungsleiterpauschalen und Aufwandsentschädigungen

Pirna-Sonnenstein – oder einfach nur „der Sonnenstein“ – ist in der großen Kreisstadt Pirna im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge. Der Stadtteil liegt auf einer Ebenheit über der Altstadt mit wundervollem Blick über das Elbtal. Er selbst blickt auf eine höchst wechselvolle Geschichte zurück. Besonders bedeutsam ist die sog. Tötungsanstalt: In der Heil- und Pflegeanstalt Pirna-Sonnenstein ermordeten die Nationalsozialisten in den Jahren 1940 und 1941 rund 13720 vorwiegend psychisch kranke und geistig behinderte Menschen.

Das geschah in unmittelbarer Nähe zum Stadtzentrum und wurde erst in den 90er Jahren durch engagierte Ehrenamtliche nach und nach aufgearbeitet. Geprägt wurde der Stadtteil aber auch durch seine Industriegeschichte in der DDR. Arbeiter*innen in der Luftfahrt- und Rüstungsindustrie und metallverarbeitende Betriebe, aber auch im Bereich des Uranabbau zogen auf dem Sonnenstein.

Zusammen mit ihren Familien brauchten sie viel Wohnraum, es entstand eine damals moderne und beliebte Plattenbausiedlung. Für 18.000 Menschen war der Stadtteil damals ausgelegt. Nach der Wende verfiel Industrie und Stadtteil, Schulen wurden geschlossen, Gebäude und Infrastruktur rückgebaut. Aktuell wohnen knapp 6.000 Menschen hier, vor allem Senior*innen, die schon seit dem Erstbezug der Wohnungen hier leben, vor allem aber auch Sozialleistungsempfänger*innen.

Die Wohnungen sind schlecht saniert und billig. Viel asylsuchende Menschen sind ebenfalls zwangsweise hier untergebracht. Der Sonnenstein hat damit einen schlechten Ruf. Zwar fällt er in der Kriminalitätsstatistik nicht auf, und doch gilt er als Problemviertel. Aber als Problem wird dabei nicht die Strukturschwäche des Stadtteils, der Investitionsstau und die Benachteiligung der Bewohner*innen gesehen – sondern die Menschen selbst. Dem wollten wir etwas entgegensetzen!

Gemeinsam wollen wir uns in unserem Engagement auf dem Sonnenstein stärken und auch miteinander Veranstaltungen durchführen. Jedes Jahr soll es ein Straßenfest geben, in dem wir aber auch mit den Menschen ins Gespräch kommen wollen über den Stadtteil. Was gefällt euch auf dem Sonnenstein? Was stört euch? Was fehlt? Was wünscht ihr euch? Wie wollt ihr aktiv werden? Was sind eure Ideen? Außerdem wollen wir eine Interkulturelle Modenschau etablieren, Flohmärkte und Kinos veranstalten, gemeinsam Sport machen und Kochen, in Spaziergängen mehr über den Stadtteil erfahren und einiges mehr - hier oben ist einiges los!