DER QUARTIERMEISTER KOSMOS

Quartiermeister ist mehr als nur ein Bier. Quartiermeister ist ein ganzer Kosmos! Ein gemeinwohlbilanziertes Sozialunternehmen, das aus drei starken Entitäten besteht: einer GmbH, einem ehrenamtlichen Verein und einer gemeinützigen Stiftung. Alle drei Entitäten - oder Säulen - übernehmen in diesem Kosmos verschiedene Aufgaben und machen Quartiermeister zu dem, was es ist.

Unsere Vision ist eine gemeinwohlorientierte Wirtschaft zum Wohle aller. Dafür setzen wir uns bereits seit 2010 ein, indem wir einen Teil unserer Erlöse an soziale und kulturelle Projekte in der Region spenden. Diese Projekte eint, dass sie offen für alle Menschen sind und diese zur gesellschaftlichen Teilhabe befähigen. Denn darauf kommt es uns an: Wir glauben, dass wir gemeinsam aktiv darauf Einfluss nehmen können, wie die Welt von morgen aussieht. Quartiermeister ist unser Weg, diesem Glauben ein Stück näher zu kommen. Prost!

 

Quartiermeister-Team.JPGDie Bier-Crew

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DIE DREI QUARTIERMEISTER-SÄULEN

die-drei-Quartiermeister-Säulen.pngDie drei Quartiermeister-Säulen

 

Alle drei Säulen sind unentbehrlich für unsere soziale Mission. Die GmbH wickelt alle unternehmerischen Tätigkeiten ab, wie Produktion, Verkauf und Vermarktung der Biere. Die Stiftung ist Inhaberin der Marke Quartiermeister und erhält sogenannte Markenlizenzgebühren der GmbH zur Nutzung der Marke. Diese Lizenzgebühren entsprechen 10% unserer Roherlöse und stellen wiederum die Summe dar, die wir in die Projektförderung und deren Koordination aufwenden.

Der Quartiermeister Verein ist zuständig für die Projektförderung. Die Ehrenamtlichen entscheiden, wie, wo und in welcher Höhe die Fördergelder ausgeschüttet werden und begleiten den Prozess: Von der Akquise geeigneter Projekte bis hin zur Vorauswahl der Initiativen, die es in unser Onlinevoting schaffen.

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UNSERE PRINZIPIEN

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WIE ALLES BEGANN

Sebastian_Jacob (1).jpgGründer und Ideengeber Sebastian Jacob

Quartiermeister startete 2010 als ehrenamtliche Bewegung. Unser Gründer Sebastian Jacob war auf der Suche nach einem Konzept, das soziales Engagement so einfach wie möglich macht, ohne mehr Zeit oder Geld dafür aufwenden zu müssen. Ihm kam der Gedanke, den Konsum eines Produktes mit einem gesellschaftlichen Mehrwert zu verknüpfen - einem Mehrwert, der direkt vor Ort sichtbar ist. Die Idee zu Quartiermeister war geboren. Eine Brauerei musste her, die Quartiermeister abfüllte. Den Vertrieb stemmten die damaligen Vereinsmitglieder ehrenamtlich. Der gesamte Gewinn wurde an soziale Projekte in der Nachbarschaft gespendet.

Als einige Jahre später die meisten Quartiermeister*innen am Ende ihres Studiums waren und weniger Kapazitäten für das Projekt Quartiermeister übrig hatten, gründeten die damaligen Vereinsmitglieder Peter und David parallel zum Verein ein Unternehmen. Der Verein blieb nach wie vor ein wichtiger Teil im Gesamtkonzept. Heute besteht Quartiermeister aus einer GmbH, einem Verein und einer Stiftung.

 

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JEDES BIER SPENDET - SO FUNKTIONIERTS

Mit jedem Quartiermeister, das du kaufst, schaffst du eine unmittelbare Wirkung fürs Gemeinwohl, denn: Jedes Bier spendet. Am Ende jedes Quartals ziehen wir Bilanz und überweisen 10% unserer Roherlöse (Differenz aus Umsatz und Kosten für Wareneinsatz und Logistik) an die Quartiermeister Stiftung. Alle Bewerbungsanträge auf unsere regionalen Projektförderungen werden von den Mitgliedern des Quartiermeister Vereins sorgfältig geprüft und bewertet.

Die Ehrenamtlichen des Vereins treffen außerdem anhand bestimmter Kriterien eine Vorauswahl der Projekte, die es anschließend in unser öffentliches Online-Voting schaffen. Jetzt bist wieder du an der Reihe, denn du bestimmst per Mausklick mit allen anderen Menschen, welche Projekte von unserer Förderung profitieren. Dieser partizipative Prozess ist einzigartig. Kein anderes uns bekanntes Unternehmen lässt externe Menschen darüber bestimmen, was mit den Unternehmensgewinnen passiert. Darauf sind wir mächtig stolz. Prost!

 

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GEMEINWOHL-ÖKONOMIE: GENAU UNSER DING

Quartiermeister arbeitet nach dem ethischen Wirtschaftsmodell der Gemeinwohl-Ökonomie (GWÖ), bei der nicht Profitmaximierung und Wachstumszwang im Vordergrund stehen, sondern Gemeinwohl-fördernde Werte. Anders als beim klassisches Wirtschaftsmodell stehen bei der GWÖ das Wohl von Mensch und Natur an oberster Stelle und Geld ist das Mittel zur Mehrung des Gemeinwohls. Genau so stellen wir uns ein Unternehmen im 21. Jahrhundert vor. Der unternehmerische Erfolg wird also nicht lediglich anhand des Überschusses in der Handelsbilanz gemessen, sondern inwieweit ein Unternehmen zum Gemeinwohl beiträgt. Genau unser Ding! Logisch, dass wir da mitmachen.

 

 

Zu unserem Gemeinwohl-Bericht 2015

Wir sind stolz, die erste gemeinwohlbilanzierte Biermarke überhaupt zu sein. Die Gemeinwohlbilanz ist ein Bewertungsverfahren der GWÖ und ermittelt, welchen Anteil eine Organisation fürs Gemeinwohl leistet. Die GWÖ-Matrix prüft, inwieweit Gemeinwohl-fördernde Werte (Menschenwürde, Solidarität & Gerechtigkeit, ökologische Nachhaltigkeit und Transparenz & Mitentscheidung) innerhalb einer Organisation in Bezug auf fünf verschiedene Berührungsgruppen (Lieferant*innen, Eigentümer*innen & Finanzpartner*innen, Mitarbeiter*innen, Kund*innen & Mitunternehmen, gesellschaftliches Umfeld) gelebt wird. Daraus ergeben sich 20 Gemeinwohl-Themen, für die jeweils innerhalb eines Audits Punkte vergeben werden. Mit 665 von 1.000 Punkten haben wir 2015 ein sehr gutes Ergebnis erzielt. Momentan lassen wir uns rebilanzieren.

 

2015_Peertestat_Quartiermeisterfinal.jpg

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TRANSPARENZ IST UNS WICHTIG!

Wir haben den Anspruch, sinnvoll mit unseren Einnahmen umzugehen, sodass möglichst viel Geld für die Förderung sozialer und kultureller Projekte übrig bleibt.

Damit ihr sehen könnt, dass wir uns dabei Mühe geben, veröffentlichen wir alle drei Monate unsere Einnahmen, Ausgaben und machen unsere Gehälter transparent.

 

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DIE CREW

Wir sind eine heitere Bier-Bande, die Bock auf Bier hat und jeden Tag aufs Neue dafür antritt, die Wirtschaft von morgen zu verändern. Gemeinsam haben wir bereits Vieles erreicht und schmieden immer wieder aufs Neue Pläne, was als Nächstes kommen könnte.

 

Du hast Fragen an uns? Schreib uns einfach eine Mail. Wir freuen uns, von dir zu hören!

Peter

Quartiermeister Berlin
Mit-Gründer & Geschäftsführer
peter@quartiermeister.org

David

Quartiermeister Berlin
Mit-Gründer & Geschäftsführer
david@quartiermeister.org

Lisa

Quartiermeister Halle (Saale)
Geschäftsführerin Quartiermeister Stiftung gUG
lisa@quartiermeister.org

Andre

Quartiermeister Dresden
Vertrieb Sachsen (-Anhalt), Thüringen
andre@quartiermeister.org

Sylvie

Quartiermeister Berlin
Assistenz der Geschäftsführung
sylvie@quartiermeister.org

Marko

Quartiermeister Berlin
Vertrieb Berlin - Gastro & Events
marko@quartiermeister.org

Thomas

Quartiermeister Berlin
Qualitätsbeauftragter
thomas@quartiermeister.org

Walter

Quartiermeister Wien
Vertrieb Wien
walter@quartiermeister.org

Julia

Quartiermeister Berlin
Verwaltung
julia@quartiermeister.org

Nico

Quartiermeister Berlin
FÖJ - Quartiermeister Stiftung gUG
nico@quartiermeister.org

FAQs

Ja, wir wissen auch, dass Quartiermeister manchmal gar nicht so einfach ist, auf Anhieb zu verstehen. Viele, viele Infos, die erst mal sortiert werden müssen und dennoch bleiben häufig noch ein paar Fragezeichen in den Köpfen der Menschen zurück.

 

Wir haben die Fragen gesammelt, die uns am häufigsten begegnen. Sollte dennoch was unklar bleiben, schreib uns einfach eine Mail an info@quartiermeister.org. Wir freuen uns immer über nette Flaschenpost.

 

Was bedeutet Social Business?

Bei Quartiermeister verfolgen wir einen ganz eigenen Ansatz des korrekten Wirtschaftens. Jedoch verstehen wir uns als Social Business im weiteren Sinne nach Mohammed Yunus, Gründer der Mikrokreditbank Grameen und Friedensnobelpreisträger 2006. Mit unserer Art des gemeinwohlorientierten Wirtschaftens möchten wir aufzeigen, dass es funktionierende Alternativen im bestehenden System gibt und die Transformation zu einer nachhaltig funktionierenden Gesellschaft (im Sinne der triple bottom line) bereits im vollen Gange ist. Seit 2018 sind wir Mitglied des Send e.V. (Social Entrepeneurship Netzwerk Deutschland) und vertreten unsere Interessen nun auch zunehmend in der Politik.

 

 

Wie funktioniert die Doppelstruktur aus Verein und Unternehmen?

Während sich das Unternehmen um den Vertrieb & die Vermarktung des Produktes kümmert, übernimmt der Verein den Fördermittelvergabeprozess, fungiert als Gesprächspartner im Kiez und kontrolliert das Unternehmen. Tatsächlich entstand die Idee hinter Quartiermeister zuerst mit dem Verein, der das Bier ehrenamtlich in Berlin Neukölln vertrieb. Mittlerweile arbeiten im Unternehmen zehn festangestellte Personen, während sich im offenen Verein über 50 Mitglieder regelmäßig engagieren. Die Doppeltstruktur hilft uns eine unabhängige Förderung zu garantieren und unseren Prinzipien treu zu bleiben. Es ermöglicht ebenfalls, dass jede*r an der Vision von Quartiermeister mitwirken & eigene Projekte über den Träger verwirklichen kann.

 

 

Warum Bier und kein anderes Produkt?

Für uns ist Bier ein soziales Produkt. Wir trinken es gerne mit Freund*innen in der Bar oder unter freiem Himmel, unterhalten uns dabei und haben eine gesellige Zeit. Darüber hinaus ist Bier in Deutschland ein stark regional verankertes Produkt. Seit einigen Jahren leiden unabhängige, kleine und mittelgroße Brauereien in Deutschland unter dem Druck der Großbrauereien.

Das heißt nicht, dass Quartiermeister nicht irgendwann auch ein anderes Produkt sein kann - ganz im Gegenteil. Das Besondere an Quartiermeister ist, dass fast jedes Konsumgut an die Quartiermeister-Prinzipien angepasst ein korrektes Konsumgut sein kann.

 

 

Findet ihr die Verbindung von Alkohol und Sozialem nicht kritisch?

Wir erkennen, dass diese Verbindung nicht ganz widerspruchsfrei ist. Es ist nicht unser Anliegen, dass Menschen durch uns mehr Alkohol konsumieren. Unser Ziel ist vielmehr, eine gute Alternative zu bestehenden Bieren zu bieten. Unser Marketing zielt nicht darauf ab, Menschen zum Biertrinken zu animieren, sondern ihren bisherigen Konsum mit einem sozialen Mehrwert zu verknüpfen.

Bezogen auf die Förderung von Projekten erläutern wir den Antragsteller*innen, wie unser Geld entsteht und überlassen ihnen die Entscheidung, ob sie mit diesem Geld arbeiten wollen.

 

 

Woher kommt das Bier genau?

Das Bier für die Region Nord (alle Bundesländer außer Bayern und Baden-Württemberg) kommt aus der Stadtbrauerei Wittichenau in der Lausitz, das Bier für die Region Süd (Bayern und Baden-Württemberg aus der Genossenschaftsbrauerei Gut Forsting. Die bewusste Entscheidung für diese Brauereien fiel aus folgenden Gründen:

  • Das Bier schmeckt gut
  • Bei den Brauereien handelt es sich um unabhängige (familiengeführte) Brauereien. Es ist uns wichtig, bestehende Strukturen zu nutzen und mittelständische Brauereien zu unterstützen, die zunehmenden Druck großer Konzerne ausgesetzt sind
  • Bier ist ein regionales Produkt und wir möchten, soweit es möglich ist, für die verschiedenen Regionen auch regionale Rohstoffe verwenden
  • Die Brauereien identifizieren sich mit der Idee von Quartiermeister und unterstützen unsere Arbeit

Aufgrund dieser Prinzipien konnten wir keine passende Brauerei in der Nähe von Berlin finden. Die großen Berliner Brauereien sind allesamt im Besitz der Radeberger-Unternehmensgruppe, die wiederum Dr. Oetker, einem der größten, deutschen Lebensmittelkonzerne gehört. Wir sind gegen Konzernstrukturen, da es für Konzerne aus Investoren*innen- und Eigentümer*innensicht notwendig ist, kurzfristige Gewinne zu machen und diese über langfristiges und gemeinwohlorientiertes Engagement zu stellen. Diese Profitorientierung führt in vielen Fällen zur Ausbeutung von Mensch und Natur. Das wollen wir ändern und arbeiten deshalb so gut es geht mit unabhängigen, regionalen Partner*innen zusammen.

 

 

Warum braut ihr das Bier nicht selbst?

Thomas Tyrell, Ingenieur für Brauwesen und ehemals leitender Brauer der STONE Brewing in Berlin-Mariendorf, unterstützt uns tatkräftig im Produktions- und Qualitätsmanagement. Mit seinen über 30 Jahren Berufserfahrung in der Bier-Branche ist Thomas mit allen (Brau-) Wassern gewaschen. Wir brauen allerdings nicht selbst. Von Anfang an war es uns ein Anliegen, bestehende Produktionsstrukturen zu nutzen und mit ihnen Peer-to-Peer (fair & auf Augenhöhe) zusammenzuarbeiten. Für eigene Produktionsanlagen fehlt uns durch unser Fördermodell & unsere Unabhängigkeit das Investitionskapital und außerdem können wir so bestehende kleine Betriebe unterstützen und regionaler arbeiten.

 

 

Warum ist euch Unabhängigkeit so wichtig?

Wir sind unabhängig von Investor*innen und Anteilseigner*innen, damit wir unsere Entscheidungen selbst treffen und unseren Prinzipien treu bleiben können. Wir arbeiten demnach nicht, um externen Renditeerwartungen gerecht zu werden oder möglichst schnell zu wachsen, sondern können uns qualitativ und organisch entwickeln. Wir behalten ganzheitlich unsere Vision im Auge und müssen niemandem Rechenschaft ablegen, außer uns selbst, unseren Konsument*innen und unserem Verein. Wir finden, Großkonzerne üben durch ihre Vormachtstellung zu großen Einfluss auf Politik und Zivilgesellschaft aus. Und selten sind sich Konsument*innen wirklich bewusst, von wem oder was sie gerade ein Produkt kaufen. Während der deutsche Biermarkt eine Vielfalt vorgaukelt, liegen die meisten Biere in der Hand von Dr. Oetker (Radeberger Gruppe), Anheuser-Busch Inbev SAB-Miller und Carlsberg. Wir sind und bleiben die unabhängige Alternative.

 

 

Seit 2013 ist der Gewinn pro Liter gesunken. Warum?

Der Gewinn pro Liter ist seit 2013 gesunken, weil Quartiermeister von 2010 bis 2013 ein ehrenamtliches Studierenden- bzw. Vereinsprojekt war und keine Gehälter gezahlt wurden. Dementsprechend konnte der Großteil des Umsatzes an Projekte gegeben werden. Seit 2014 sind wir ein Unternehmen, das auch nach innen sozial agieren will und den zehn Menschen, die dafür arbeiten, einen Lohn bezahlt. Durch die stetige Professionalisierung der Arbeit ist der Gesamtumsatz und damit auch der soziale Gewinn insgesamt stark angestiegen. Das ist der Grund, weshalb der Anteil pro Liter zwar gesunken, der gesamte soziale Gewinn pro Jahr jedoch immer weiter gestiegen ist (2016: 17.000 Euro, 2017: 28.000 Euro, 2018: 35.000 Euro, 2019: 45.000 Euro). Mit unserem Verein diskutieren wir jährlich unsere Geschäftszahlen und projizieren unsere erwartete Entwicklung. Vor ihm rechtfertigen wir unser unternehmerisches Handeln und unsere Zahlen und er bestimmt, was mit den Gewinnen geschieht. Wenn du auch Interesse daran hast, Quartiermeister mitzugestalten und Einfluss zu nehmen, melde dich bei uns unter mitmachen@quartiermeister.org.

 

 

Was bedeutet regional wirksam?

Wir möchten mit unserer Arbeit nicht am anderen Ende der Welt eine gesellschaftliche Wirkung zum Wohle aller erzielen, sondern unmittelbar dort, wo Quartiermeister getrunken wird. Diese Wirkung erzielen wir durch die Förderung sozialer und kultureller Projekte in den jeweiligen Städten und Regionen. Die Höhe der Fördergelder für die einzelnen Städte ergibt sich aus der vertrunkenen Litermenge im jeweiligen Quartier. So kann jede*r einzelne aktiv für den guten in der eigenen Nachbarschaft „beitrinken“. Wie viele Liter wir verkaufen und wie hoch die Fördergelder in den jeweiligen Regionen ausfallen, kommunizieren wir quartalsweise in unseren Transparenzberichten.

 

 

Warum wurde eines der Prinzipien von „regional“ in „regional wirksam“ umbenannt?

Die Umbenennung bzw. Anpassung des Regionalitätsprinzips ist in der (Weiter-) Entwicklung von Quartiermeister begründet. Ursprünglich bedeutete für uns „regional“, dass wir ausschließlich mit regionalen Produzenten zusammenarbeiten, um wirtschaftliche Strukturen in der Region zu stärken und Lieferwege möglichst gering zu halten. Der Produzent ist in unserem Fall die Brauerei, die für uns Quartiermeister nach unseren eigenen Rezepten braut. Die Stadtbrauerei Wittichenau befindet sich in der Lausitz in Sachsen, ca. 170 km von Berlin entfernt.  Anfangs haben wir Quartiermeister ausschließlich in Berlin verkauft, wo im Jahr 2010 alles begann. Dass wir unser Bier nicht in Berlin herstellen lassen, liegt daran, dass es zu der Zeit keine unabhängige Brauerei gab, die nicht zur Radeberger-Gruppe gehörte und wir aktiv kleine und mittelständische Brauereien unterstützen möchten, die dem zunehmenden Druck von Großkonzernen ausgesetzt sind. Eine eigene Brauerei aufzubauen ist nicht unser Ziel, da wir vorhandene Kapazitäten nutzen wollen. Das spart nicht nur (finanzielle) Ressourcen. Wir können so auch aktiv daran mitwirken, dass sich die Brauereien nachhaltig weiterentwickeln. Auf unser Streben hat sich bspw. die Stadtbrauerei Wittichenau bio-zertifizieren lassen, bezieht Öko-Strom und ist auf einen regionaleren Malz-Lieferanten umgestiegen.

Innerhalb der letzten zehn Jahre hat sich Quartiermeister weiterentwickelt. Es kamen immer mehr Quartiere hinzu, in denen wir unser Bier verkaufen und in denen wir soziale und kulturelle Projekte fördern. Um an unserem Anspruch, so regional wie möglich zu wirtschaften, festzuhalten, haben wir eine weitere Kooperation mit der Genossenschaftsbrauerei Gut Forsting in der Nähe von München aufgebaut, die Quartiermeister-Bier für den Süden Deutschlands braut.

Mittlerweile gibt es Quartiermeister auch in entfernteren Quartieren, wie z.B. Wien und Köln. In diesem Fall legt unser Bier tatsächlich einen weiteren Weg zurück, sodass wir es nicht korrekt fänden, weiterhin von „regional“ zu sprechen. Der Antrieb für unsere Arbeit, die DNA von Quartiermeister ist jedoch immer die Förderung sozialer und kultureller Projekte gewesen. Je mehr Bier wir verkaufen, desto mehr Projekte können wir fördern. Und das passiert genau dort, wo Quartiermeister getrunken wird – daher ist Quartiermeister „regional wirksam“.

Nichtsdestotrotz bemühen wir uns, weiterhin so regional wie möglich zu wirtschaften. Momentan laufen Gespräche mit einer möglichen Kooperations-Brauerei in der Mitte Deutschlands, durch die wir perspektivisch den Norden und Westen Deutschlands versorgen möchten.

 

Ist das Bier bio-zertifiziert?

Im Oktober 2015 haben wir unser erstes Bio-Pils nach eigenem Rezept auf den Markt gebracht. Seit Ende 2017 gibt es unser Rotbier in Bioqualität, seit 2018 unser Bio-Helles, seit 2019 unser Bio-Alkoholfrei und seit 2021 unser Bio-Weizen. Damit sind wir neben sozial und regional nun auch ökologisch. Damit kommen wir unserem Ziel, ein möglichst nachhaltiges Produkt zu schaffen, einen großen Schritt näher. Wir verstehen das Bio-Bier als noch korrektere Erweiterung zu unserem konventionellen Bier, das wir aus wirtschaftlichen Gründen weiterhin vertreiben werden.

 

 

Ist das Bier vegan?

Unsere Biere sind an sich vegan. Uns ist es bisher nicht möglich, für die Flasche einen Etikettenkleber aus nicht-tierischen Produkten zu verwenden, da die Eigenschaften des Klebers eine andere Abfüllmethode benötigen als die, die für unsere Brauereien technologisch möglich sind.

 

 

Warum gibt es kein einheitliches Rezept für alle Standorte?

Wir haben uns bewusst dazu entschieden, das Bier und auch den Geschmack regional zu halten. Wir lieben die vielfältige Bierlandschaft und experimentieren mit Geschmäckern und Neuinterpretationen. Dennoch haben wir gewisse Rezepte von der einen Brauerei in die andere übertragen können, sodass die Sorten recht ähnlich schmecken. Das Bio-Pils wurde besipielsweise zunächst nur von der Stadtbrauerei Wittichenau gebraut, seit einigen Jahren produziert es auch Gut Forsting.

 

 

Wer verbirgt sich hinter den Gesichtern auf den Flaschen?

Der Mann auf der Flasche des Original-Pils ist der Quartiermeister. Er kümmert sich um das Wohl in seiner Nachbarschaft. Die Person ist ein Sinnbild für alle, die Quartiermeister verkaufen, trinken, Projekte ins Leben rufen und ihren Kiez unterstützen. Seit Juli 2017 gibt es nun auch die Quartiermeisterin. 50% der Etiketten sind seitdem mit einer Frau bedruckt. Mit der Kampagne möchten wir ein Zeichen gegen Sexismus und Stereotype in der (Bier-)Werbung und für Gleichberechtigung setzen. Mehr Infos dazu auf www.quartiermeisterin.org

Seit Ende 2019 tragen alle unsere Sorten ihr eigenes Gesicht. Dort, wo sich bis dato der Quartiermeister und die Quartiermeisterin die Etiketten im Verhältnis 50:50 geteilt haben, blicken uns mittlerweile insgesamt sieben verschiedene Augenpaare entgegen. Unterschiedlicher könnten die Figuren dabei nicht sein. Und das ist Absicht! Als politisches Unternehmen, das seine Werte offen sowohl nach innen als auch nach außen vertritt, möchten wir unsere Etiketten für unsere Message nutzen: Die verschiedenen Gesichter bilden die gesellschaftliche Diversität ab, in der wir leben. Alle Menschen sind schön und gut, unabhängig davon, wie sie aussehen, wo sie herkommen, welchem Geschlecht oder welcher sexuellen Orientierung sie sich zuordnen..

Darüber hinaus bezwecken wir, mit unseren Etiketten zu zeigen, dass jede*r ein*e Quartiermeister*in sein kann. Soziale Verantwortung für unsere Mitmenschen übernehmen, nachbarschaftlichen Zusammenhalt stärken – darum geht’s uns. Und darum geht es auch den mittlerweile drei lebenden Figuren, die drei unserer Sorten zieren …

Alle Hintergünde zu den Gesichtern auf unseren Flaschen lest ihr hier.

 

 

Wozu das Sternchen?

Auf unserer Homepage, allen Onlineauftritten und auch auf unseren Flaschen haben wir uns seit längerer Zeit bewusst dazu entschieden, das Gendersternchen zu benutzen. Das Sternchen ist (ähnlich der Suchfunktionen am Computer) als offener Platzhalter gedacht. Es ist ein Zwischenraum, jenseits der Begrifflichkeiten von „Mann“ und „Frau“. Quartiermeister*in wendet sich gegen Stereotypen und Geschlechterklischees und damit auch gegen den Ausschluss bzw. die Diskriminierung von Menschen, die sich nicht in diese Rollen einteilen können oder wollen.

 

 

Ich möchte, dass es Quartiermeister in meiner Stadt gibt! Was kann ich tun?

Hey, lass uns gemeinsam eine Lösung finden. Manchmal ist das einfach, manchmal ist das komplizierter (und dauert ein bisschen länger). Denn auch wenn du deine Lieblingskneipe umme Ecke bereits überzeugt hast, gefunden werden muss zunächst ein passender, lokaler Händler, der an unser Bier kommt und die Kneipe beliefert. Um das zu überprüfen, macht es Sinn eine Anfrage persönlich an bestellung@quartiermeister.org zu senden und wir schauen, ob es bereits Möglichkeiten gibt oder die Strukturen (noch) fehlen. Wenn du ultra motiviert bist, kannst du dich darüber hinaus sogar als Botschafter*in von Quartiermeister engagieren und dein eigenes Quartier aufbauen. Wie das genau aussehen kann, hängt natürlich von deinen als auch unseren Kapazitäten und dem Absatzpotenzial vor Ort ab! Aber lass uns das doch alles persönlich klären. Melde dich hierzu ganz einfach unter mitmachen@quartiermeister.org. Wir freuen uns über deine Nachricht!

 

 

Zum Wohle aller - Was meint ihr damit genau?

Seit 2010 setzt sich Quartiermeister für eine gerechte Wirtschaft zum Wohle aller ein. Jede Flasche fördert dabei soziale und kulturelle Projekte in der Nachbarschaft. So fließt ein Teil unseres Gewinns zurück in die Gesellschaft, von dem möglichst viele Menschen profitieren. Mit unserem Claim möchten wir ausdrücken, dass Quartiermeister genau zu diesem Zweck im Jahr 2010 gegründet wurde: einen sozialen Mehrwert durch ein alltägliches Konsumgut zu schaffen, der vielen Menschen zu Gute kommt.

 

 

Ich will mehr über Quartiermeister wissen. Was kann ich tun?

Wir freuen uns, allen Interessierten mehr über unser soziales Geschäftsmodell und unsere Vision zu erzählen, denn wir sind dafür angetreten, soziales Unternehmertum weiter zu verbreiten, um die Wirtschaft in Zukunft nachhaltig(er) und gerecht(er) zu gestalten. Ihr seid Studierende und möchtet Quartiermeister in eurer Abschlussarbeit thematisieren? Ihr seid angehende Unternehmer*innen und möchtet selbst ein Social Business aufbauen, wisst aber noch nicht genau, wie das geht? Oder seid ihr auf der Suche nach inspirierenden Vorträgen an euren Schulen und/oder Unis? Sprecht uns an - wir versuchen, euch so gut es geht zu unterstützen. Am besten schickt ihr uns dazu eine Mail an info@quartiermeister.org. Bitte habt Verständnis, dass wir nicht immer alle Anfragen sofort beantworten oder erfüllen können.