Wow! Über 640 Menschen haben bis gestern an unserer Onlineabstimmung in Berlin teilgenommen und so direkt mitbestimmt, wer von dem Mehrwert eures Konsums vor Ort profitiert. Insgesamt 4.000 € werden wir an vier fantastische Projekte verteilen, die auf ihre ganze eigene Weise zeigen, dass gesellschaftliche Teilhabe eine der Grundvoraussetzungen für ein wohlwollendes und funktionierendes Miteinander sind.
Gesellschaftliche Teilhabe – means?
Deutschland ist einer der reichsten Nationen dieser Erde und verfügt über Unmengen an Ressourcen (bspw. Geld, Bildung, Gesundheits- und Betreuungssysteme, Wohnraum, Arbeit, Freizeitangebote). Leider ist Deutschland auch eines der Länder in denen der Zugang zu diesen Ressourcen äußerst ungleich verteilt ist. Was für privilegierte Menschen selbstverständliche Lebenswege, Inanspruchnahmen und Entscheidungen sind, sind für andere, weniger privilegierte Menschen oft unerfüllte Wünsche hinter Mauern, an denen sie immer wieder abprallen. Es ist unser aller Aufgabe, diese Barrieren einzureisen und insbesondere diejenigen zu unterstützen, denen Zugänge (und damit auch Mitsprache) erschwert werden. Es ist die Aufgabe unserer Demokratie gleichwertige Lebensverhältnisse für alle herzustellen. Damit das Anwachsen sozialer Ungleichheit zu stoppen und rechten bzw. demokratiegefährenden Tendenzen den Wind aus den Segeln zu nehmen. Und es ist wichtig, dass vor allem wirtschaftliche Unternehmen erkennen, dass sie einen nicht unerheblichen Teil zu dieser Ungleichheit beitragen. Mit Quartiermeister wollen wir mit gutem Beispiel vorangehen. Wir wollen zeigen, dass es im Großen und im Kleinen möglich ist, Ungleichheiten zu verkleinern und Teilhabe zu vergrößern – ob als etabliertes Wirtschaftsunternehmen oder als soziales Projekt im Kiez.
Das Ergebnis des Votings in Berlin
Nun aber zur Auschlüsslung der Stimmen. So habt ihr in den letzten vierzehn Tagen gevotet:
Platz 1: Weiterbildung von und für migrantische Arbeiter*innen (394 Stimmen – 2.000 €)
Migrant*innen sind besonders vulnerable Gruppen auf dem Arbeitsmarkt, denen nicht nur qualifizierte Jobs, sondern auch oft arbeitsrechtliche Belange verwehrt werden. Die mehrteilige, spanische Weiterbildung des Vereins Bildung von unten e.V. möchte Menschen empowern, deutsches Arbeitsrecht zu verstehen, durchzusetzen und sich gemeinsam zu organisieren.
Platz 2: Kinderkunstcafé – Freiraum für Familien im Fennpfuhl (314 Stimmen – 1.000 €)
Der Fennpfuhl ist einer der dicht besiedeltsten Stadtteile in Berlin Lichtenberg. Hier leben häufig sozial benachteiligte Familien und Allein-erziehende am Existenzminimum. Im Café von blu:boks finden die Familien Unterstützung, barrierefreie Beratungs- und Freizeitangebote und einen konsumfreien Treffpunkt im Kiez. Damit Eltern die Angebote besser wahrnehmen können, unterstützt unsere Förderung eine kreative Kinderbetreuung im Café.
Platz 3: Yoga für migrantische und geflüchtete Frauen aus Berlin Neukölln (291 Stimmen – 500 €)
Die Praxis und die Vorteile des Yogas stehen nicht allen offen. Während privilegierte Menschen einfach Zugang zu Angeboten finden, erschweren kulturelle Normen, Sprachbarrieren oder finanzielle Gründe den Zugang für Frauen mit Migrations-/Fluchthintergrund. Das Projekt füllt genau diese Lücke und bietet Frauen einen Ausgleich im oft sorgenvollen und komplizierten Alltag.
Platz 4: Deaf Art – Eine Ausstellung von tauben Künstler*innen (285 Stimmen – 500 €)
Taube Menschen erleben häufig Barrieren und Ausschluss im Kunstbetrieb, obwohl ihr künstlerisches Schaffen dem von hörenden Menschen um nichts nachsteht. Die Kunstausstellung Deaf Art, die zum zweiten Mal stattfindet, soll Kunst von Tauben Kunst-schaffenden sichtbar machen, sowie Austausch und Verständnis über Barrieren im Kunstbetrieb anregen.
Ihr findet unsere partizipative Förderung super? Ihr wünscht euch, dass noch viel mehr Menschen und Initiativen davon profitieren? Gesellschaftliche Teilhabe und Mitsprache ist euch ein Anliegen wie uns? Mit eurer Spende (einmalig/regelmäßig, steuerlich absetzbar) könnt ihr unsere Fördertöpfe aufstocken. Ansonsten trinkt gern weiterhin fleißig Quartiermeister – zum Wohle aller!