Status Q - Folge 1 - Der Wille zu gutem Wachstum

Autor lisa.wiedemuth

Erstellt am 21. Dezember 2018 10:16


Plötzlich ist das Büro fast leer. Als sich das dritte Quartal im September dem Ende zuneigt, atmen wir einmal kurz durch und verreisen unsere angestauten Urlaubstage. Es wurde Zeit nach diesem nervenaufreibenden Sommer: Crowdfunding, Sonderförderung, ein komplett neues Vertriebsteam & die Planung zweier neuer Produkte. Haben wir uns zu viel vorgenommen? Kriegen wir etwa den Hals nicht voll? Warum nicht mal eine Runde aussetzen, statt einen nach dem anderen zu heben? In unserer neuen Reihe Status Q veröffentlichen wir nun zusätzlich zu unseren Transparenzzahlen die neusten Entwicklungen von Quartiermeister und freuen uns darauf, mit euch über unsere Schritte & Entscheidungen zu diskutieren.

 

Es war einmal Zukunftsmusik

Ist euch aufgefallen, wer plötzlich alles über Zukunft diskutiert? Ganze Konferenzen & Magazine werden damit gefüllt. Während Stiftungen und Bündnisse wie Futurzwei, #Unteilbar und SEND e.V. mobil machen, schiebt das Innenministerium die (aussichtslose) Zukunft von Geflüchteten in ihr Heimatland ab. Bewegungen für eine offene Gesellschaft beginnen sich zu vernetzen und verlangen nach einer gemeinsamen Stimme. Zukunft geht uns plötzlich alle etwas an, wohl deswegen wird sie zum sinnhaftesten, gemeinsamen Nenner. Zukunftsmusik gibt es nicht mehr, wir sind schon längst am Komponieren. Nachhaltigkeit & soziale Verantwortung erleben einen Aufschwung und werden Mainstream wie die Grünen. Ja, auch Quartiermeister will Mainstream werden. Denn wie groß ist unser gesellschaftlicher Impact, wenn wir weiterhin in der Berliner Blase verweilen? Sollten nicht alle von unserem Konzept profitieren? Wie sieht es aus mit den ländlichen Räumen? Wie können wir das Engagement unserer Projekte auch längerfristig unterstützen? Das sind unsere Gedanken über die Zukunft von Quartiermeister.

 

Regionalfördertöpfe – „Act local, drink global.”

Über diese und weitere Fragen zerbrachen sich Verein & Geschäftsführung von QM auf unserem Retreat im Projektraum Drahnsdorf im Oktober den Kopf. Wachsen ja, aber wie? Je größer wir werden, desto schwieriger können wir dem lokalen Aspekt gerecht werden. Warum? Weil Städte wie Berlin, Dresden und München enorme Summen zusammentrinken, kleinere Städte es aber schwerer haben, über eine Fördersumme von 500€ hinauszukommen. Sollen diese deswegen ausgeschlossen werden? Ist der hohe Arbeitsaufwand für eine Förderrunde von 500€ gerechtfertigt? Der Verein spricht sich klar aus: Maximal 20% der Fördersumme darf für die Organisation der Förderung verwendet werden. Alles darüber hinaus gefährdet unser Förderprinzip. Aus diesem Grund überlegen wir derzeit, ob wir im kommenden Jahr Regionaltöpfe entwickeln, auf die sich mehrere Städte gemeinsam bewerben könnten. Somit ist für uns nicht ausschlaggebend, woher ein Projekt kommt, sondern wie hoch wir dessen Impact auf die Nachbarschaft einschätzen. Die Ausschüttung der Förderung könnte also möglicherweise zum Teil vom lokalen Bierkonsum entkoppelt werden. Das vereinfacht das Förderkonzept, verkürzt die Arbeit und gibt auch abgelegenen Regionen die Chance von unserer Förderung zu profitieren. Das wappnet uns auch für die Zukunft, wenn es Quartiermeister verstärkt in vielen kleinen Städten & Orten gibt. Große Städte blieben im Falle der Umsetzung von diesem Konzept unberührt, sie würden maximal einen geringen Teil zum Regionaltopf beisteuern.

 

Immernoch #AmPilsderZeit

Unser Wachstum wollten wir in diesem Jahr auch mit der Crowdfunding-Kampagne decken. Über 30.000€ konnten wir dank eurer Unterstützung über startnext sammeln, mit 40% davon können wir nun arbeiten. Einen Großteil des Versands haben wir hinter uns gebracht. Allerdings sind auch wir im Laufe der letzten Monate über viele Fehlerteufel gestolpert, die unseren Versand zum Teil arg nach hinten verzögert haben. Letzte Woche durften wir die erste Abfüllung unseres Alkoholfreien probieren. Leider waren wir nach der gemeinsamen Herstellung in Zusammenarbeit mit der Brauerei & dem Forschungsinstitut nicht zufrieden mit dem Ergebnis und haben uns entschlossen, einen zweiten Versuch zu wagen, um mit einem besseren Produkt an den Start zu gehen. Dass die erste Abfüllung verbesserungswürdig ist, ist nicht ungewöhnlich, insbesondere weil der Brauprozess unseres Alkoholfreien ein neues Verfahren nutzt und um einiges komplizierter und anspruchsvoller ist, als der eines alkoholhaltigen Bieres. Das haben wir in unserer zeitlichen Planung zugegebenermaßen sehr unterschätzt.

Es wäre theoretisch kein Problem, das Alkoholfreie direkt im Anschluss noch einmal zu brauen. Das dauert in der Regel um die zwei Wochen. Allerdings wird in unserer Brauerei von Januar bis März 2019 das Sudhaus vollständig modernisiert. Das ist an sich eine erfreuliche Nachricht, da so die Qualität unserer Biere noch verbessert wird. Das bedeutet jedoch auch, dass wir in diesem Zeitraum keine Biere brauen können.

Uns tut diese bisher unvorhergesehene Entwicklung sehr leid. Als Start für das Naturradler wird nun April 2019 angegangen und das Alkoholfreie wird zum frühen Sommer gelauncht. Bis dahin feilen wir noch ein wenig an der Rezeptur & sind der Überzeugung, dass das modernisierte Sudhaus zu einem besseren Ergebnis führt. Was lange gärt, wird ewig gut, oder?

An alle Selbstabholer*innen auch nochmal der Aufruf: Gern im Laufe der nächsten Monate eure Kisten abholen! Bisher haben sich ganze vier Mutige in unser Hauptquartier getraut. Wir beißen nicht, sind nur manchmal etwas zerstreut (in alle Berliner Winde, deswegen vorher gern nochmal anrufen.)

 

Neue Stellenausschreibungen - München & Berlin suchen Verstärkung

Wieviel Prozent unserer Lebenszeit verbringen wir auf Arbeit? Genug um uns Gedanken zu machen, wie sinnvoll & erfüllend unsere Tätigkeit ist und wer von dem Ganzen profitiert! Bei Quartiermeister arbeiten wir aus einer gemeinsamen Überzeugung heraus, zum Wohle der Gemeinschaft! Das motiviert nicht nur enorm, sondern bereitet auch extrem viel Vergnügen! Dein derzeitiger Arbeitsplatz macht dich nicht glücklich, aber du hast Expertise in Vertrieb oder Marketing? Dann wechsel auf die gute Seite der Macht! Bis Ende Dezember könnt ihr euch auf eine Vollzeit-Vertriebsstelle in München, sowie eine*n Senior Marketing Manager*in in Berlin bewerben. Hier geht's zu den Ausschreibungen!

 

Für Vollzeit keine Zeit?

Seit 2017 ist die 36-Stunden-Woche unsere Vollzeitinterpretation, auch wenn es an der ein oder anderen Stelle mal mehr wird und wir am liebsten noch mehr reduzieren würden. Zeit ist heutzutage unser kostbarster Luxus. Für die Zukunft bleibt da manchmal nicht mehr so viel übrig und plötzlich gesellschaftlicher Wandel & soziales Unternehmertum ganz schön an Fahrt auf. Aber wir halten das Steuer und starten frisch und erholt in neue Jahr! Du willst mit Quartiermeister den Weg dahin gemeinsam bestreiten, aber für Vollzeit fehlt dir die Puste? Engagiere dich ehrenamtlich in unserem Verein, hilf uns bei Events, Kampagnen und der Projektförderungen! In der Zukunft von Quartiermeister haben alle Platz…und auch mehr Zeit zum Planen…! Hier findest du mehr Info's zum Verein!

 


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