Bunte Bastelrunde mit der nepia e.V.-Mädchengruppe

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Pünktlich um 13:30 Uhr stehe ich vor der Konrad-Agahd-Schule in Berlin-Neukölln und warte auf Giang, die die Mädchen-AG des nepia e.V. zusammen mit Emma leitet. Die Beiden treffen sich wöchentlich mit Mädchen* zwischen 10 und 12 Jahren nach der Schule und machen alle möglichen Sachen gemeinsam. Manchmal wird einfach nur geredet und Musik gehört, aber auch Kochen, Basteln oder Schlittschuhlaufen steht öfters auf dem Programm.

Heute ist Streik, was für uns heißt: Wir wissen gar nicht, wie viele der Mädchen* überhaupt zur AG erscheinen werden, erklärt mir Giang auf dem Weg ins Klassenzimmer. Dort erwarten uns bereits Emma und Rafia. Rafia ist 10 Jahre alt und damit die Jüngste in der Gruppe. Sie erklärt mir direkt: „Wir machen heute Schleim!“. Ich habe keine Ahnung, wie das funktionieren soll und werde direkt in die Kunst des Schleimmachens eingeführt. Während wir uns unterhalten ist Giang schon wieder auf Achse: Es gibt nicht genug Kleber, der muss besorgt werden! Schließlich kommen die restlichen Mädels* an und wir bauen zuerst mal das Klassenzimmer um. Am Gruppentisch kann man sich besser unterhalten und kennenlernen.

Die Mädchen* wussten schon vorab, dass jemand von Quartiermeister heute hier sein wird. Was sich hinter Quartiermeister verbirgt, wissen sie nicht. Aber kein Problem – nach einer kurzen Vorstellungsrunde weiß jeder über jeden Bescheid und Giang ist auch mit dem fehlenden Klebstoff zurück.

Heute startet die AG anders als sonst. Gestern haben sich alle AG-Leiter*innen des nepia e.V. getroffen. Die Mädchen*-AG ist nämlich nicht die Einzige, zusätzlich gibt es auch Fußball-, Bastel- und viele andere AG‘s an zwei verschiedenen Schulen. Resultat des Treffens war das Einführen eines neuen Rituals: Ab jetzt dürfen alle nach der Begrüßung erzählen, wie es ihnen gerade geht und was sie so beschäftigt.

„Wie oft fragt uns jemand, wie wir uns fühlen? Eigentlich nie!“ stellt Emma klar heraus. Es ist wichtig, in entspannter Runde über Probleme, aber auch über alles Schöne was passiert zu sprechen.

Georgina erzählt uns zum Beispiel von ihrer gestrigen Geburtstagsparty, auf der auch einige der anwesenden Mädchen* waren. Generell scheinen Geburtstage ein großes Thema zu sein. Auch Céline erzählt stolz, dass sie in 23 Tagen bereits 12 Jahre alt wird.

Dann kommt es zum eigentlichen Hauptteil des heutigen Treffens: Wir machen Schleim. Die Mädels* erklären Giang, Emma und mir, wie es am besten funktioniert, denn sie haben das schon etliche Male gemacht. Es kommt nur auf das richtige Verhältnis aus Klebstoff, Rasierschaum und Kontaktlinsenflüssigkeit an. Wobei auch noch exotischere „Rezepte“ ausgetauscht werden. Der Trick, so Rasan, sind Peel-Off-Masken.

Zum Schluss wird gemeinsam aufgeräumt uns es gibt eine Abschlussrunde. Alle Mädchen* fanden das Schleimmachen super, das einzige was nicht so schön war: Es hat nicht ganz so funktioniert, wie vorgestellt. Aber das ist schnell vergessen, als Emma erklärt, dass in zwei Wochen gemeinsam gekocht werden soll!

Nach 90 Minuten endet das Treffen. Ein paar Mädchen* bleiben noch, um mit Emma und Giang allein zu sprechen. Die Mädchen*-AG soll nämlich vor allem einen Ort des Vertrauens darstellen und so werden auch manchmal die ein oder anderen Konflikte unter den Mädchen im Nachgang diskutiert.

Für solche Aktionen braucht es vor allem auch engagierte Menschen, die die AG’s in den Grundschulen leiten. Was in den Treffen nach der Schule gemacht wird, kommt hier komplett auf die Ideen und Fähigkeiten der freiwilligen Leiter*innen an. Du möchtest dich ebenfalls engagieren? Dann melde dich einfach unter kontakt@nepia-berlin.de!

27. March 2019