Initiative Togo Action Plus e.V.

Förderzweck

Materialien für die Öffentlichkeitsarbeit, darunter Musikanlage mit Powermixer, Boxenhochständer und Tragetaschen, Mikrofon, diverse Kabel

Rassismus in Deutschland ist leider nach wie vor ein aktuelles und reales Problem. In Friedrichshain-Kreuzberg wurden 2018 73 rassistische Vorfälle registriert, das sind im Vergleich zum Vorjahr mit 44 fast doppelt so viele (Unabhängige Erfassung extrem rechter, antisemitischer, rassistischer, LGBIQ* - Feindlicher und ähnlich diskriminierender Vorfälle im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg).

Wir, die Initiative Togo Action Plus e.V. (ITAP e.V.), finden diese Entwicklungen erschreckend und empfinden sie als unhaltbar für einen friedliches und von Vielfalt geprägtes Zusammenleben. Da sich unser Standort selbst im Bezirk Friedrichshain befindet, möchten wir diesen Entwicklungen mit unserer Arbeit aktiv entgegenwirken.

Die Initiative Togo Action Plus e.V. hat ihre Wurzeln im migrantisch-selbstorganisierten Aktivismus gegen Rassismus in Deutschland. Das heutige Vorstandsmitglied Komi Edzro gründete die Initiative gemeinsam mit anderen Geflüchteten im Jahr 2004. Über die Jahre hinweg entwickelte sich die Initiative zu einem wichtigen Ort des Widerstandes gegen den alltäglich erfahrenen Rassismus von Behörden, Institutionen und Mitgliedern der deutschen weißen Mehrheitsgesellschaft sowie gegen die konstante Bedrohung durch Abschiebung. 2010 wurde die Entscheidung getroffen, die Initiative strukturell stärker zu verankern, weshalb sie in einen gemeinnützigen Verein überführt wurde.

Die Arbeit der ITAP e.V. teilt sich in zwei Bereiche. Zum einen bieten wir Deutschkurse von A1.1 bis B1 an, durch welche wir Geflüchtete und Asylsuchende in ihrer persönlichen und politischen Selbstbestimmung unterstützen möchten und Zugang zur deutschen Sprache verschaffen wollen, der unabhängig von Aufenthaltstitel und finanzieller Situation gegeben ist.

Der zweite Teil ist die Öffentlichkeitsarbeit. Wir organisieren verschiedene Veranstaltungen, mit welchen wir für soziale Gerechtigkeit, Vielfalt und Zivilcourage eintreten. Wir veranstalten unser jährliches Sommerfest, schaffen Raum für gesellschaftliche und politische Partizipation von Geflüchteten und Asylsuchenden und demonstrieren, um die Zivilgesellschaft für Fluchtursachen und Diskriminierungserfahrungen zu sensibilisieren und uns solidarisch mit Betroffenen zu zeigen. In Workshops, Kundgebungen und Projektwochen bieten wir darüber hinaus Möglichkeiten des Austauschs, der offenen Diskussion und der wissenschaftlichen Weiterbildung durch verschiedene Vorträge und Seminare von Wissenschaftler*innen, Politiker*innen und Geflüchteten.

Im Jahr 2018 erhielt die ITAP e.V. gleich zwei Preise als Anerkennung unseres Engagements gegen Rassismus - zum einen den Silvio-Meier-Preis des Berliner Bezirks Friedrichshain-Kreuzberg und zum anderen das „Band für Mut und Verständigung: Engagement gegen Rassismus und Gewalt“ 2018.
Mit unserer Arbeit wollen wir Menschen, die nach Deutschland kommen, Inklusion ermöglichen. Wir arbeiten außerdem daran, Menschen für Fluchtursachen zu sensibilisieren. Durch Kommunikation wollen wir Isolation und Ausgrenzung verhindern und eine offene Gesellschaft mitgestalten.