Haus am Hang

Förderzweck

An- und Abreisekosten, Requisiten, Übernachtung

Wir möchten mit Hilfe der Förderung einen Kurzfilm mit medienpädagogischem Ansatz drehen. Den 20 minütigen Film „Haus am Hang“, spielt in einer Jugendstrafvollzugsanstalt in freien Formen. Dort leben Jugendliche gemeinsam in Wohngruppen und werden unter strenger Beaufsichtigung und einem harten Alltag auf das soziale Miteinander nach der Haft vorbereitet, um erneuter Kriminalität präventiv vorzubeugen. In dieses reale Setting stecken wir unsere fiktive Hauptfigur Sascha (16), der als Neuling Halt bei dem älteren Jurek (23) sucht und schnell merkt, dass seine emotionale Bindung zu ihm vom System nicht geduldet wird.

Wir wollen uns gemeinsam mit der Entstehung und Realität der Medien, die die Jugendlichen täglich konsumieren, auseinandersetzen. Durch ein Grundverständnis, wie die Arbeit hinter und vor der Kamera funktioniert, ist es uns ein Anliegen den Schein der „perfekten“ Social Media Welt zu demaskieren und ihnen vor Augen zu führen, wie viel Technik und Optimierung notwendig ist, um diese Inhalte entstehen zu lassen.
Unser persönliches Ziel ist es, den Jugendlichen einen Einblick in die Medien- und Filmbranche zu ermöglichen und innerhalb der Branche für mehr Diversität zu sorgen. Leider ist unsere Branche in Deutschland immer noch zu stark geprägt von weißen Personen aus elitären Familien und überwiegend Männern in Führungspositionen. Wir wollen mit unserem Projekt den Teilnehmenden des Workshops die Möglichkeit bieten, nicht nur ihre Themen und Geschichten, sondern auch sich in die Branche zu bringen. Für uns wäre es aber auch schon ein Erfolg, wenn wir bei den Jugendlichen auf Begeisterung und Interesse stoßen würden und sie sich zukünftig mehr für kulturelle Angebote interessieren.

Ein Nebenprodukt unseres filmischen Vorhabens soll außerdem ein medienpädagogischer Workshop mit sozialpädagogischem Ansatz sein. Bereits seit der Drehbuchentwicklung stehen wir im engen Kontakt zu ehemaligen Strafgefangenen der Jugendstrafvollzugsanstalt in freien Formen und wollen diese nicht nur in die Drehbuchentwicklung, sondern auch in den Drehprozess inkludieren. Hierzu planen wir diese in Nebenrollen zu besetzen und eine Probewoche vor Drehbeginn zu organisieren, in der sie die Schauspieler*innen in das Setting einführen und bei dem Dreh somit inhaltliche und kreative Verantwortung tragen. Zudem wollen wir die Reintegration chancenarmer junger Erwachsener durch ein Projekt fördern, das mit Menschen aus allen Schichten, Ethnien und Bildungschancen arbeitet. Wichtig ist uns hier ein diverses Team vor und hinter der Kamera, das jungen Leuten eine Stimme gibt.

Das Ziel des Projekts „Haus am Hang“ ist es, jungen Erwachsenen aus allen Bildungsschichten und Ethnien einen Raum zu bieten, um sich zu begegnen und gemeinsam an einem medienpädagogischen Projekt zu arbeiten.
Oft erleben wir, dass bei Begegnungen von Menschen verschiedener Schichten direkt Hierarchien und Minderwertigkeitskomplexe entstehen. In unserem Projekt möchten wir dem entgegenwirken, in dem wir jeden Teilnehmenden als essenziellen Teil des Projekts sehen, ohne dessen/deren Erfahrungen und Vorkenntnisse das Projekt nicht funktionieren würde.