Das interdisziplinäre Kunstfestival »Acht Tage Marzahn« präsentiert vom 1. bis zum 8. Juli 2017 Kunst in Berlin-Marzahn, darunter Arbeiten aus den Bereichen Fotografie, Performance, Installation und Sound. Marzahn steht für viele Gegensätze: Dichte und Freiraum, Statik und Umbruch, Klischee und Wirklichkeit. Für uns ist Marzahn v.a. der Ort der eigenen Kindheit und Jugend. Mit »Acht Tage Marzahn« kehren wir nach 15 Jahren an diesen Ort zurück, um gemeinsam mit 15 Marzahner, Berliner und internationalen Künstlern/innen Marzahn als offenes  Gefüge von Bedeutungen, Erinnerungen und Geschichten künstlerisch auszuloten. Dafür begeben sich die Künstler/innen in das Siedlungsgebiet entlang der Marzahner Promenade, um dieses physisch, künstlerisch oder stimmlich zu erforschen: Wie klingt Marzahn? fragen sich Soundkünstler, die bezirksspezifische Geräusche in Klänge übersetzen. Derweil zieht die Performerin Franziska Pester zurück in ihr Heimat-Hochhaus, trifft auf alte und neue Nachbarn/innen und sucht Songmaterial für ihr Projekt 11 Stockwerke, 11 Songs. Stefan Kirste präsentiert Fotografien über das Aufwachsen und Erwachsenwerden und schafft somit nicht nur ein persönliches Porträt, sondern auch eines der Bezirkstopographie und deren Wandel. Alle künstlerischen Arbeiten bewegen sich im Spannungsfeld zwischen realer Topografie und dem imaginären Raum, der sich in Form von Erinnerungen und Erzählungen in die Fluchten des Bezirkes eingeschrieben hat. Diese werden entlang der Marzahner Promenade und auf dem Victor-Klemperer Platz präsentiert.

Darüber hinaus wird es ein vielfältiges Rahmenprogramm geben, darunter Lesung, Open Air Kino, geführte Radtouren, Künstler/innengespräche und eine Podiumsdiskussion, die der Vermittlung dienen. Vieles davon findet im öffentlichen Raum statt und ist kostenlos – Wirkungsstätte ist Marzahner Promenade. Wichtig ist der Einbezug der vor Ort ansässigen Akteure, die Belebung des Stadtraumes und das Aufzeigen eines kulturell aktiven Marzahns.

Ziele des Vorhabens
– Für Künstler/innen: persönliche, inhaltliche Auseinandersetzungen mit Marzahn & künstlerische Präsentation dieses Schaffensprozesses, Netzwerkbildung & Bekanntheitssteigerung
– Für Bewohner/innen: durch offenen Zugang zu Kultur/Kunst die Möglichkeit zur Interaktion schaffen, um Nachbarschaft zu stärken und Anonymität in der Großsiedlung zu reduzieren
– Für Marzahn: positive öffentliche Wahrnehmung des Stadtteilgebiets Marzahn durch temporäres, anspruchsvolles Kunstprojekt, Austausch über den öffentlichen, sozialen, künstlerischen Raum, Belebung des öffentlichen Raums

Veranstalter: Dreitausend e.V., gemeinnütziger Kunst- und Kulturverein