Pride Parade Berlin

Fรถrdersumme:

1000 โ‚ฌ

Fรถrderdatum:

16.02.2019

Fรถrderort:

Skalitzer StraรŸe 6 10999 Berlin

Fรถrderzweck:

1000โ‚ฌ

Mittelverwendung: Finanzierung einer barrierearmen Parade (Gebรคrdesprachdolmetscher*innen, Infrastruktur, Technik, mobile Behindertentoilette, Verpflegung der Helfer*innen etc.)ย 

Quartier:

Projekt-Website

Die Gesellschaft ist von einem Mainstream geprรคgt, der den leistungsstarken, anpassungsfรคhigen, flexiblen und unauffรคlligen Menschen in den Mittelpunkt stellt. Die Akzeptanz von Menschen die als โ€žbehindertโ€œ bezeichnet werden hat zwar in den letzten 20 bis 30 Jahren auf den ersten Blick zugenommen, bei genauerem Hinsehen gilt dies jedoch nur fรผr diejenigen, die dem Ideal des Mainstreams nahe kommen. Nicht leistungsfรคhige โ€žbehinderteโ€œ Menschen, insbesondere solche die weder arbeiten noch sich (verbal) verstรคndlich machen kรถnnen, werden nach wie vor stark ausgegrenzt. Diese Ausgrenzung reicht bis hin zur vorgeburtlichen Selektion. Eine parallele Entwicklung ist bei โ€žverrรผcktenโ€œ Menschen zu beobachten. Wรคhrend Diagnosen wie Burnout fast schon zum guten Ton gehรถren, nimmt die Stigmatisierung anderer Diagnosen deutlich zu. Gleichzeitig erhรถht sich die Zahl der Menschen die als โ€žbehindertโ€œ oder โ€žverrรผcktโ€œ abgestempelt werden, da immer mehr Eigenschaften und Verhaltensweisen als pathologische Abweichungen eingestuft werden. Aktivitรคten des Bรผndnisses seit 2013 Das Bรผndnis begann 2013 mit einer Kampagne zum Aufbau einer โ€žDisability& Mad Pride Bewegungโ€œ. 2013, 2014 und 2015 wurden in Berlin Paraden zur Sichtbarkeit von โ€žbehindertenโ€œ und โ€žverrรผcktenโ€œ Menschen organisiert und mit groรŸer Teilnehmer_innenzahl realisiert. Neben den Paraden gab es weitere รถffentliche Veranstaltungen. 2016 fand an Stelle einer Parade eine Veranstaltung mit Bรผhnenshow in Berlin statt. 2017 fand eine Parade mit 1500 Teilnehmer*innen und einem umfangreichen Bรผhnenprogramm zum Abschluss statt. 2018 fand ebenfalls eine Parade statt an der ca. 1000 Menschen teilnahmen. Alle vergangenen Paraden und Veranstaltungen der letzten Jahre waren gut besucht und nachgefragt. Von den Teilnehmer*innen sowie von den Unterstรผtzer*innen gab es hรคufig sehr positive Rรผckmeldungen zu der Veranstaltung. Besonders zeichnet die Parade aus, dass sie mรถglichst vielfรคltige Bedรผrfnisse bei der Organisation und Umsetzung berรผcksichtigt.

Das Bรผndnis ist ein hierarchiearmerย  Zusammenschluss von Einzelpersonen, die behindertenpolitisch und psychiatriekritisch aktiv sind. Das Bรผndnis setzt auf einen eigenstรคndigen Organisationsansatz, der โ€žBehinderteโ€œ und โ€žVerrรผckteโ€œ anspricht und Raum zur Vernetzung bietet. Nichtbehinderte und nichtbetroffene Menschen werden als Verbรผndete einbezogen.

Mit der Behindert und verrรผckt feiern Pride Parade wollen wir gegen die beschriebenen Entwicklungen protestieren. Mit der Aktionsform der Parade, die Gelegenheit zum Tanzen, Feiern, Austauschen aber auch zum Freudig, Wรผtend oder Traurig sein bietet, soll die Botschaft vermittelt werden, dass โ€žBehinderungโ€œ oder โ€žVerrรผcktheitโ€œ sein nichts per se Schlechtes oder mit Leid verbundenes ist. Gleichzeitig soll auf provokante Art gegen die eigentlichen Ursachen der Ausgrenzung protestiert werden. Mit der Behindert und verrรผckt feiern Pride Parade bieten wir Menschen die als โ€žbehindertโ€œ oder โ€žverrรผcktโ€œ pathologisiert und ausgegrenzt werden die Gelegenheit, ihr Selbstbewusstsein auf den StraรŸen Berlins zu zeigen. Gleichzeitig wollen wir gegen den Fetisch von Leistung und einer willkรผrlich definierten Normalitรคt und den Zwang zur Anpassung an diese Normen protestieren. Mit dieser Kombination sollen auch Menschen angesprochen werden, die sich auf klassischen Demonstrationen nicht wohlfรผhlen. Die Sichtbarkeit behindertenpolitischer und psychiatriekritischer Kรคmpfe soll erhรถht werden: Sensibilisierung und Aufklรคrung der politischen Linken und der weiteren ร–ffentlichkeit รผber Erfahrungen, Ausgrenzungen und Forderungen von โ€žbehindertenโ€œ und โ€žverrรผcktenโ€œ Menschen. Auch eine stรคrkere Sichtbarkeit von Behinderung und โ€žVerrรผcktheitenโ€œ auch innerhalb anderer sozialer Bewegungen und Proteste soll erreicht werden. Die Parade soll eine Feier des Selbstbewusstseins und der bisher erkรคmpften Rechte der Betroffenen sein. In dem Prozess der Vorbereitung und Mobilisierung streben wir eine neue Vernetzung von Aktivist_innen an, die bisher gar nicht oder wenig zusammengearbeitet haben (z.B. Behinderte, Taube, Psychiatrisierte).
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