Fรถrdersumme:
Fรถrderdatum:
Fรถrderort:
Fรถrderzweck:
1.000 โฌ fรผr Miete zweier Audio-Anlagen sowie Generatoren, Miete fรผr LKW, Honorare fรผr Gebรคrdensprachdolmetscher
Quartier:
Projekt-Website
Mit der โBehindert und verrรผckt feiern Pride Paradeโ bekommen Menschen, die als โbehindertโ oder โverrรผcktโ pathologisiert und ausgegrenzt werden, die Gelegenheit, ihr Selbstbewusstsein auf den Straรen Berlins zu zeigen, und die Straรen Berlins bekommen die Gelegenheit, mit Konfetti und Glitzer geschmรผckt zu werden. Gleichzeitig wirdย gegen den Fetisch von Leistung und einer willkรผrlich definierten Normalitรคt und den Zwang zur Anpassung daran protestiert. Mit dieser Kombination sollen auch Menschen angesprochen werden, die sich auf klassischen Demonstrationen nicht wohlfรผhlen.
Die Gesellschaft ist von einem Mainstream geprรคgt, der den leistungsstarken, anpassungsfรคhigen, flexiblen und unauffรคlligen Menschen in den Mittelpunkt stellt. Die Akzeptanz von Menschen, die als โbehindertโ bezeichnet werden hat zwar in den letzten 20 bis 30 Jahren auf den ersten Blick zugenommen, bei genauerem Hinsehen gilt dies jedoch nur fรผr diejenigen, die dem Ideal des Mainstreams nahe kommen. Nicht leistungsfรคhige behinderte Menschen, insbesondere solche, die weder arbeiten noch sich verstรคndlich machen kรถnnen, werden nach wie vor stark ausgegrenzt. Eine parallele Entwicklung ist bei โverrรผcktenโ Menschen zu beobachten. Wรคhrend Diagnosen wie Burnout fast schon zum guten Ton gehรถren, nimmt die Stigmatisierung anderer Diagnosen deutlich zu. Gleichzeitig erhรถht sich die Zahl der Menschen die als โbehindertโ oder โverrรผcktโ abgestempelt werden, da immer mehr Eigenschaften und Verhaltensweisen als pathologische Abweichungen eingestuft werden.
Mit der โBehindert und verrรผckt feiern Pride Paradeโ wird gegen diese Entwicklungen protestiert. Die Form der Parade, die Gelegenheit zum Tanzen, Feiern, Austauschen aber auch zum freudig, wรผtend oder traurig sein bietet, soll die Botschaft vermitteln, dass Behinderung oder Verrรผcktsein nichts per se schlechtes oder mit Leid verbundenes ist. Gleichzeitig soll auf provokante Art gegen die eigentlichen Ursachen der Ausgrenzung protestiert werden. Die Erfahrung der vergangenen zwei Paraden dieser Art hat uns gezeigt, dass eine solche Veranstaltung, die nicht โvon obenโ durch groรe Vereine organisiert wird, in Berlin sehr willkommen geheiรen wird. Um eine betroffenenkontrollierte Organisation zu gewรคhrleisten und die Einflussnahme groรer Institutionen zu vermeiden, ist die Finanzierung einer mรถglichst barrierefreien Parade eine besondere Herausforderung.
Die Veranstaltung spricht sowohl โbehinderteโ und โverrรผckteโ als auch โnicht betroffeneโ Menschen an, aber auch diejenigen, die zufรคllig vorbeikommen oder an der Route wohnen. Damit entspricht unser Zielpublikum der Mischung unseres Organisationsgrรผppchens: behindert, psychiatrieerfahren oder auch schwerst mehrfach normal.