Pride Parade

Fรถrdersumme:

1000 โ‚ฌ

Fรถrderdatum:

01.04.2015

Fรถrderort:

Oudenarder Str. 25, 13347 Berlin

Fรถrderzweck:

1.000 โ‚ฌ fรผr Miete zweier Audio-Anlagen sowie Generatoren, Miete fรผr LKW, Honorare fรผr Gebรคrdensprachdolmetscher

Quartier:

Projekt-Website

Mit der โ€žBehindert und verrรผckt feiern Pride Paradeโ€œ bekommen Menschen, die als โ€žbehindertโ€œ oder โ€žverrรผcktโ€œ pathologisiert und ausgegrenzt werden, die Gelegenheit, ihr Selbstbewusstsein auf den StraรŸen Berlins zu zeigen, und die StraรŸen Berlins bekommen die Gelegenheit, mit Konfetti und Glitzer geschmรผckt zu werden. Gleichzeitig wirdย gegen den Fetisch von Leistung und einer willkรผrlich definierten Normalitรคt und den Zwang zur Anpassung daran protestiert. Mit dieser Kombination sollen auch Menschen angesprochen werden, die sich auf klassischen Demonstrationen nicht wohlfรผhlen.

Die Gesellschaft ist von einem Mainstream geprรคgt, der den leistungsstarken, anpassungsfรคhigen, flexiblen und unauffรคlligen Menschen in den Mittelpunkt stellt. Die Akzeptanz von Menschen, die als โ€žbehindertโ€œ bezeichnet werden hat zwar in den letzten 20 bis 30 Jahren auf den ersten Blick zugenommen, bei genauerem Hinsehen gilt dies jedoch nur fรผr diejenigen, die dem Ideal des Mainstreams nahe kommen. Nicht leistungsfรคhige behinderte Menschen, insbesondere solche, die weder arbeiten noch sich verstรคndlich machen kรถnnen, werden nach wie vor stark ausgegrenzt. Eine parallele Entwicklung ist bei โ€žverrรผcktenโ€œ Menschen zu beobachten. Wรคhrend Diagnosen wie Burnout fast schon zum guten Ton gehรถren, nimmt die Stigmatisierung anderer Diagnosen deutlich zu. Gleichzeitig erhรถht sich die Zahl der Menschen die als โ€žbehindertโ€œ oder โ€žverrรผcktโ€œ abgestempelt werden, da immer mehr Eigenschaften und Verhaltensweisen als pathologische Abweichungen eingestuft werden.

Mit der โ€žBehindert und verrรผckt feiern Pride Paradeโ€œ wird gegen diese Entwicklungen protestiert. Die Form der Parade, die Gelegenheit zum Tanzen, Feiern, Austauschen aber auch zum freudig, wรผtend oder traurig sein bietet, soll die Botschaft vermitteln, dass Behinderung oder Verrรผcktsein nichts per se schlechtes oder mit Leid verbundenes ist. Gleichzeitig soll auf provokante Art gegen die eigentlichen Ursachen der Ausgrenzung protestiert werden. Die Erfahrung der vergangenen zwei Paraden dieser Art hat uns gezeigt, dass eine solche Veranstaltung, die nicht โ€žvon obenโ€œ durch groรŸe Vereine organisiert wird, in Berlin sehr willkommen geheiรŸen wird. Um eine betroffenenkontrollierte Organisation zu gewรคhrleisten und die Einflussnahme groรŸer Institutionen zu vermeiden, ist die Finanzierung einer mรถglichst barrierefreien Parade eine besondere Herausforderung.

Die Veranstaltung spricht sowohl โ€žbehinderteโ€œ und โ€žverrรผckteโ€œ als auch โ€žnicht betroffeneโ€œ Menschen an, aber auch diejenigen, die zufรคllig vorbeikommen oder an der Route wohnen. Damit entspricht unser Zielpublikum der Mischung unseres Organisationsgrรผppchens: behindert, psychiatrieerfahren oder auch schwerst mehrfach normal.

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