Fördersumme:
Förderdatum:
Förderort:
Förderzweck:
Mit den beiden Förderungen (2016 mit 400€ und 2018 mit 500€) kann das Projekt in Zusammenarbeit mit dem Internationalen Integrationszentrum e.V. seinen Pat*innen Trauma-Schulungen anbieten.
Mittelverwendung: Bezahlung für das Internationale Integrationszentrum e.V., die die Schulung durchführen werden
Quartier:
Projekt-Website
(P)sei-Pate ist ein Projekt, das von Studenten des Masterstudiengangs „Klinische Psychologie und Psychotherapie“ der TU Dresden ins Leben gerufen wurde. Das Ziel ist es, Geflüchteten mit psychischen Beschwerden/Störungen, die sich in den klinisch-psychologischen Einrichtungen Dresdens bereits in psychotherapeutischer Behandlung befinden, zum einen die gesellschaftliche Integrierung zu erleichtern, und zum anderen durch eine Form der Verhaltensaktivierung, die fest in den Alltag eingebunden ist, eine erfolgreichere Genesung zu ermöglichen.
Die Studenten stellen erstmal durch den behandelnden Therapeuten der Klinik Kontakt mit dem Patienten auf und vereinbaren dann wöchentliche Treffen mit ihm. Bei diesen Treffen findet zuerst eine Exploration lebensgeschichtlicher Informationen statt, um hauptsächlich etwas über Hobbys, Lebenswerte oder den Alltag des Patienten vor dem Verlassen des Heimatlandes zu erfahren. Dann versucht man durch gemeinsame Unternehmungen und die Vergabe von Aufgaben, die bis zum nächsten Treffen erfüllt werden sollen, die Häufigkeit der Ausführung von Aktivitäten, die vom Patienten als angenehm empfunden werden, zu erhöhen. Damit will man der Passivität, Langeweile und Einsamkeit des Patienten, die als Risikofaktoren für die Entstehung weiterer psychopathologischer Komplikationen dienen, entgegenwirken. Daneben hilft man den Patienten bei administrativen Verpflichtungen und bindet die Patienten (z.B. durch Mitgliedschaften in diversen Vereinen) in soziale Netzwerke ein.
Es wurde in der (P)Sei-Pate-Gruppe eine Liste erstellt von potentiell angenehmen Aktivitäten, die man in Dresden durchführen kann. Darunter zählen Spaziergänge (z.B. bei den Waldschlössern, am Elbufer entlang oder in der Dresdner Allstadt), Besuche von Flohmärkten, Besuche von kulturellen Veranstaltungen oder sportliche Aktivitäten (z.B.Fußballspielen am Ostragehege). Auf diese Liste kann man immer zurückgreifen.
Die Treffen laufen wie folgt ab:
1. Treffen – Angenehme Aktivität aus der Liste + Exploration von Hobbys, Lebenswerten und Wünschen + Klärung adminstrativer/bürokratischer Schwierigkeiten + Vergabe von Hausaufgaben (Patient macht Baseline-Messung seines Tagesablaufs).
Weitere Treffen – Angenehme Aktivität (abgeleitet aus lebensgeschichtlicher Exploration, Vorschlägen des Patienten, oder von der Liste) + Besprechung der Hausaufgaben und Schwierigkeiten bei der Umsetzung + Klärung administrativer/bürokratischer Schwierigkeiten + Vergabe neuer Hausaufgaben (Einbauen von Aktivitäten in den Alltag des Patienten, die er selbstständig ausführen soll). Die restlichen Treffen werden nach diesem Muster durchgeführt.
Angenehme Aktivitäten werden durch ein Gespräch exploriert oder durch das alleinige Ausprobieren des Patienten (bei Hausaufgaben). Eine Aktivität wird nach Wichtigkeit, Freude an der Aktivität, Widerstand sie auszuführen, Einklang mit den Lebenswerten und nach Wahrscheinlichkeit des Triggerns von posttraumatischen Symptomen bewertet. Die Verhaltensaktivierung kann in Abhängigkeit von der Aufenthaltsdauer des Patienten in Dresden verkürzt oder verlängert werden.
Es sind wöchentliche Intervision unter den Paten geplant, sowie eine Supervision durch den Therapeuten mit dem einzelnen Paten bei Bedarf.