Fördersumme:
Förderdatum:
Förderort:
Förderzweck:
Anschaffung einer Kuchentheke
Quartier:
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TEKİEZ – das bedeutet vom Türkischen ins Deutsche übersetzt: Einzigartig. Das Frühstückscafé wird ein einzigartiger Ort – ohne starres Konzept, sondern ein Ort in Bewegung, an dem würdiges Gedenken stattfinden und gleichzeitig die Gesellschaft der Vielen gelebt und gefeiert werden kann. Das TEKIEZ wird ein Ort der Nachbar*innenschaft sein: Ein Ort, an dem Menschen zusammenkommen, sich bei einem Glas Çay kennenlernen und ins Gespräch kommen können.
Der antisemitische, rassistische, ableistische und frauenfeindliche Anschlag in Halle (Saale) vom 09. Oktober 2019 jährt sich in diesem Jahr zum zweiten Mal. Zwei Jahre ohne Kevin Schwarze und Jana Lange. Einer der Anschlagsorte ist der Imbiss KiezDöner auf der Ludwig-Wucherer-Straße. İsmet und Rıfat Tekin arbeiteten an diesem Tag im KiezDöner als Angestellte und überlebten diesen Anschlag. Seit dem Anschlag kämpfen sie, nun als Betreibende, für den Erhalt des Ortes: Der KiezDöner muss bleiben, um den Attentäter nicht siegen zulassen. Er muss bleiben für diejenigen, die um Kevin Schwarze trauern. Er muss bleiben, als Arbeitsort und Einkommensquelle für İsmet und Rıfat Tekin und ihre Familien. Er muss bleiben als Ort der Mahnung und der Erinnerung, aber auch als ein Symbol der Solidarität. Er muss bleiben als Treffpunkt für die Nachbar*innenschaft, der mahnt und an dem konkrete Alternativen gelebt werden können.
Oft kommen wir mit Menschen aus dem Viertel und ganz Halle (Saale) ins Gespräch, die fragen, was aus dem KiezDöner wird und wie es weiter geht. Demgegenüber gibt es von der Stadt Halle, dem Land Sachsen-Anhalt oder der Bundesregierung keine oder nicht die versprochenen Hilfen für den Erhalt des Ortes. Nach dem Anschlag kamen Politiker*innen und versprachen Hilfe, aber diese Versprechen wurden nicht gehalten. Das heißt, der KiezDöner existiert weiterhin nur Dank der solidarischen und ehrenamtlichen Unterstützung der Zivilgesellschaft und anderer Einzelpersonen und Initiativen von Betroffenen und Überlebenden rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt. Dieses Netz solidarischer Menschen macht Mut und gibt Kraft.
Für Erinnerung und Solidarität braucht es Räume und Platz: Das TEKİEZ kann mit eurer Unterstützung einen solchen Raum langfristig öffnen. Als nachbarschaftlicher Ort der Begegnung möchten wir gerne eine Kuchentheke über die Finanzierung von Quartiermeister*in anschaffen.