Letztes Jahr haben wir uns – im Zuge unserer CI-Umstellung von „Bier für den Kiez“ zu „zum Wohle aller“ – dazu entschieden, dass jede Sorte ihr eigenes Gesicht bekommt. Nachdem wir mit Talu Tüntas den ersten lebenden Mann auf unser Naturradler-Etikett gedruckt haben, folgt nun eine Frau aus dem echten Leben. Die ersten Rotbier-Flaschen kursieren mittlerweile in Bars und im Einzelhandel. Höchste Zeit, euch zu verraten, um wen es sich bei der Frau mit dem Sternen-Kopftuch handelt!
Wer ist die Frau?
Ihr Name ist Ariane. Enge Freunde nennen sie bei der Kurzform „Ari“. Bis Ende der 70er Jahre lebte Ariane in Tübingen. Durch Freunde, die dort in einem besetzten Haus in der Ludwigstraße wohnten, kam Ariane in die Hausbesetzer- und Punkszene. Als sie 1979 im Alter von 19 Jahren nach Berlin kam, zog Ariane in die „Villa Chaotica“ – einem besetzten Haus in der Görlitzer Straße 36 in Kreuzberg. In den 60er Jahren begann der Berliner Senat mit der sogenannten Flächensanierung, in dessen Zug ganze Kieze „entmietet“ wurden. Das hatte zur Folge, dass ganze Kieze verödeten, ohne dass rechtzeitig neuer Wohnraum entstand. Verärgert darüber, dass leerstehende Häuser immer mehr verrotteten, machten die Besetzer*innen durch Demos, Transparente und andere Aktionen auf diesen Missstand aufmerksam. Ariane war zu der Zeit im Besetzer-Rat und engagierte sich selbst im höchsten Maße. Neben der Entmietung von Wohnhäusern waren Themen wie z. B. Anti-Imperialismus Gegenstände ihrer politischen Arbeit.
Ariane & Quartiermeister – Wie kam das zu Stande?
Unsere Wege haben sich in der Kreuzberger Kneipe „Zum Franziskaner“ gekreuzt, wo Ariane seit nunmehr 20 Jahren arbeitet. Zu der Fußball-Kneipe gehört auch ein Fußballverein – der THC Franziskaner FC. Sowohl Verein als auch Kneipe treten für ein solidarisches und im Kiez verankertes Miteinander ein und sprechen sich klar gegen jegliche Form von Rassismus, Nationalismus, Sexismus und Homophobie aus. Ferner wendet sich der THC gegen die Gentrifizierung im Kiez sowie anderer sozialer, politischer und kultureller Missstände unserer Gesellschaft. Hier und egal wo.
Wir pflegen schon seit langer Zeit ein freundschaftliches Verhältnis zum Franziskaner und zum THC und hängen selbst gerne in der Kneipe in der Dresdner Straße rum. Daher kennen wir Ariane, die praktisch zum Inventar gehört, schon seit vielen Jahren. Wir verabscheuen die gleichen Missstände, teilen die gleichen politischen Werte und unterstützen dieselbe Sache: eine Welt zum Wohle aller, in der nichts und niemand benachteiligt, diskriminiert oder gar verdrängt wird.
Wir schätzen Ariane und ihre politische Vergangenheit sehr. Sie ist für uns der Inbegriff einer Quartiermeisterin. Wir sind überglücklich, dass Ariane unserem Vorschlag, das Gesicht unseres Rotbiers zu werden, sofort zustimmte. Und das Ergebnis kann sich sehen lassen!