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„Wir brauchen eigentlich keine Flyer verteilen, wir haben mehr Nachfrage als wir Möglichkeiten haben.“

23. Januar 2021 10:43

aylin.peters

Im Februar letzten Jahres hatten wir die Chance den Verein Back on Track e.V., der 2016 gegründet wurde, mit insgesamt 2000€ zu unterstützen. Das Geld wurde für den Kauf einer benötigten, neuen Bestuhlung für den Seminarraum ausgegeben. Im Dezember letzten Jahres sind dann endlich die lang ersehnten Stühle angekommen! Das wollten wir uns nicht entgehen lassen und sind Petra, die Projektleiterin, in der Hauptgeschäftsstelle des Vereins an einem frühen Mittwochmorgen besuchen gegangen. Noch bevor der Betrieb unter den aktuellen Maßnahmen begann, haben wir die neue Bestuhlung bestaunt, um es uns dann bei einem Kaffee gemütlich zu machen und ausgiebig zu quatschen.

Zu allererst wollen wir wissen, wie es zur Vereinsgründung kam. Petra erzählt uns, dass sie selbst vierzehn Jahre in Syrien gelebt hat und wegen des beginnenden Bürgerkriegs gemeinsam mit ihren Kindern nach Berlin flüchtete. Ihre beiden Töchter sind in Syrien zur Schule gegangen und mussten in Deutschland die Erfahrung machen, dass das Schulsystem nicht besonders offen ist. Ihre ältere Tochter war in Damaskus kurz vor dem Abitur, hier wurde ihr aber dazu geraten „doch lieber eine Lehre zu machen“. Die Jüngere hingegen hatte das Glück an eine Pilotschule für selbstorganisiertes Lernen zu kommen, an der sie total aufgeblüht ist. Die Lehrer*innen dort haben ihre Potenziale und Ressourcen gesehen, genutzt und gefördert. Diese Beobachtung war der Motor für Petra. Hinzu kam die Erkenntnis, dass es für Familien die kein Deutsch sprechen und das deutsche Schulsystem nicht kennen, noch schwerer ist, ihre Kinder zu unterstützen und durch das System zu boxen. Die Erfahrungen an Schulen sind größtenteils entmutigend, sodass viele Kinder durch die großen Lernlücken total aus dem Bildungssystem rausfallen und einfach nicht mehr reinkommen. Petra beschloss damals, etwas dagegen zu unternehmen. Mit ihren persönlichen Erfahrungen im Hinterkopf, startete sie einen Aufruf auf Facebook, um Menschen zu gewinnen, die sie bei ihrem Vorhaben unterstützen. Ihr Anliegen: Kindern genau diese Hilfestellung zu leisten, die sie nirgends bekommen, aber brauchen, um durch das Schulsystem zu kommen und nicht von Anfang an hinten runter zu fallen. Viel Arbeit, Sturheit und Schweiß später, hat es sich gelohnt, denn Back on Track ist sehr stark gewachsen, mittlerweile zählt der Verein 11 Angestellte, 7 ständig anwesende Ehrenamtliche, 43 Mentor*innen und insgesamt 150 Kinder. Der Bedarf ist unglaublich groß, da die Schulen überfordert sind. „Wir brauchen eigentlich keine Flyer verteilen, wir haben mehr Nachfrage als wir Möglichkeiten haben.“ ,erzählt uns Petra.

Aber was macht Back on Track denn nun genau? Der Verein schafft ein spezielles Angebot für geflüchtete syrische und irakische Kinder und Jugendliche, die durch die Flucht nicht zur Schule gehen können und somit Lernlücken haben. Ziel des Vereins ist es, dass sie mithilfe des besonderen Konzepts des selbstorganisierten Lernens den Bildungsstand zu gleichaltrigen Mitschüler*innen aufschließen können, um z.B. den MSA zu schaffen. Die Kinder und Jugendlichen können dafür einmal die Woche kostenlos in die verschiedenen Kiezzentren kommen, wo es offene Treffen ohne Zwang und unabhängig von der Schule gibt. Dort können sie dann gemeinsam mit einem/einer Mentor*in den von ihnen gewählten Unterrichtsstoff in ihrem Tempo behandeln. Kernelement ist dabei, dass die Mentor*innen sie in der Muttersprache unterstützen, mit dem Ziel, dass die Kinder wieder verstärkt Vertrauen in ihre eigenen Fähigkeiten bekommen.

Back on Track verfolgt das Konzept des selbstorganisierten Lernens. Petra erklärt uns, dass du dabei selbst entscheiden kannst, was du machen möchtest, was du dafür brauchst und in welchem Tempo gearbeitet wird. Denn das Wichtigste, was die Kinder und Jugendlichen nach so einer Erfahrung brauchen, ist jemand, der sich daneben stellt und sagt: „Du bist in Ordnung, du kannst das alleine schaffen und wir helfen dir dabei!“ Es wird außerdem viel Wert auf einen sensiblen Umgang gelegt, weshalb alle Mentor*innen eine spezielle Ausbildung absolvieren. So wissen sie, was Traumata mit Kindern machen und welche Auswirkungen das aufs Lernen hat, sodass sie auf ihre Bedürfnisse angepasst reagieren können.

Zum Schluss wollen wir außerdem gerne noch von Petra wissen, weshalb die neue Bestuhlung so dringend notwendig war. Die Projektleiterin erzählt uns, dass sie zunächst gebrauchte Stühle nutzten, als sie in die neue Geschäftsstelle einzogen. Einfach weil das Geld fehlte. Diese sind dann mit der Zeit immer instabiler geworden und teilweise sogar unter den Teilnehmer*innen zusammengebrochen. Den Mentor*innen und Schüler*innen hat es dann irgendwann gereicht. Sie forderten: „Könnt ihr euch nicht endlich neue Stühle anschaffen?“. Die niedrigschwellige Quartiermeisterförderung machte es möglich.

Das Problem in den Schulen ist leider nicht mit ein paar Jahren Arbeit getan. Es herrscht ein strukturelles Problem vor. Immigrierte Kinder werden systematisch benachteiligt. Es gibt keine bis wenige sensibilisierte Fachkräfte für Menschen mit Fluchterfahrungen. Bildung ist essentiell und bildet den Grundstein für die Zukunft eines jeden Menschen. Umso wichtiger ist es, dass es solche Initiativen wie Back on Track gibt, die genau an diesem Punkt Veränderung schaffen.

Über 500 Stimmen für zweimal 500€

4. Januar 2021 14:12

lisa.wiedemuth

Auch wenn der zweite Lockdown ordentlich auf die Stimmung schlägt, für zwei Projekte aus unserer Onlineabstimmung gibt es auf jeden Fall mindestens einen Grund zum Feiern. Ihr habt entschieden, welche Initiativen unsere allererste Förderung in Stuttgart von jeweils 500€ erhalten. Mit dem Ergebnis setzt ihr ein klares Zeichen für ein grünes Stuttgart. Hier verkünden wir das Ergebnis:

Mit 154 Stimmen belegt die Wanderbaumallee Platz 1.
Mit wandernden Bäumen, Beeten und Bänken macht die Wanderbaumallee die Vision eines lebenswerten, grünen, öffentlichen Raumes für die Nachbarschaft erlebbar. 2021 möchte der Verein fünf Stuttgarter Straßen für je einen Monat verwandeln. Die Quartiermeisterförderung fließt dabei in die Umsetzung einzelner, niedrigschwelliger Veranstaltungsformate vor Ort.

Mit 141 Stimmen belegt die geplante Tröpfchenbewässerung des Stadtacker e.V. Platz 2
Die gemeinschaftlich genutzten Hochbeete des Stadtacker e.V. sollen mit einer Tröpfchenbewässerung ausgestattet werden. Der Strom für das wassersparende System wird aus einem installierten Solarpanel mit Autobatterie gespeist. Alle Komponenten dieses ökologischen Wasserspenders sollen möglichst second-hand gekauft und durch die Quartiermeisterförderung gedeckt werden.

Ganz knapp dahinter hat es für das freie Lastenrad (132 Stimmen) und das inklusive Praktikum (99 Stimmen) leider nicht gereicht. Wir wünschen den Projekten jedoch für ihr weiteres Schaffen viel Erfolg, rufen dazu auf, es in den kommenden Runden wieder zu probieren und sind auch immer offen für andere Formen der Zusammenarbeit und Unterstüzung!

Ein knappes Rennen mit über 1600 Stimmen - Diese drei Projekte erhalten die Förderung von Quartiermeister

1. Dezember 2020 09:12

lisa.wiedemuth

Als der Quartiermeister Verein diesen Oktober wieder mit der Förderung starten konnte, freuten wir uns wie bolle. Die Freude wuchs noch stärker, als wir die Bewerbungen sichten konnten und feststellten, wieviele tolle Ideen und engagierte Menschen sich in Leipzig für die gute Nachbarschaft einsetzen. Umso beruhigter waren wir, die endgültige Entscheidung, welche drei Projekte mit 1000€ gefördert werden, in die Hände der Crowd zu geben. Über 800 Menschen haben sich im Onlinevoting für ihre zwei Favoriten entschieden. Hier veröffentlichen wir nun das endgültige Ergebnis:

Auf den ersten drei Plätzen und damit Teil unserer Förderung sind:

1. Verschenkekiste (481 Stimmen)
Die Initiative möchte einen Umsonstladen im Leipziger Osten einrichten und nutzt unsere Förderung für die Renovierung und Ausstattung des Ladengeschäfts. Wir sind gespannt, wie der Ort des Miteinanders und des gegenseitigen Unterstützens aussehen wird.

2. Kontaktstelle Wohnen (349 Stimmen)
Die Initiative konnte bisher über 1200 geflüchtete Menschen in Leipzig dabei unterstützen, die eigenen vier Wände zu beziehen und so ein selbstbestimmtes Leben in Deutschland zu beginnen. Mit unserer Förderung werden die Eigenmittel des Vereins aufgestockt und der Beratungsraum mit einer Sofa- und Spielecke ausgestattet.

3. CleanUp Leipzig (222 Stimmen)
Bei den gemeinsamen und ehrenamtlichen Aufräumaktionen kommen bis zu fünfzig Menschen zusammen und machen die Leipziger Nachbarschaften schöner und lebenswerter. Mit unserer Förderung will die Initiative ihr Depot an Müllgreifern etc. aufrüsten bzw. Öffentlichkeitsmaterialien entwerfen und drucken, damit zukünftig noch mehr Menschen erreicht werden und mitmachen können.

Ganz knapp hat es für den Mitmachgarten Wirrwuchs (220 Stimmen) , die Ostwache Leipzig (180 Stimmen) und den inklusiven Sportverein Rhinos Leipzig e.V. (158 Stimmen) nicht gereicht. Wir wünschen euch jedoch für euer weiteres Schaffen viel Erfolg, rufen euch dazu auf, euch jederzeit in neuen Runden wieder zu bewerben und sind auch immer wieder offen für andere Formen der Zusammenarbeit und Unterstüzung!

In den kommenden Wochen werden unsere Vereinsmitglieder die Projekte besuchen und über deren Engagement aus nächster Nähe berichten! Ihr dürft also gespannt bleiben! Wen die Votingwut nun richtig gepackt hat, dem empfehlen wir, gleich in der nächsten Runde mitzubestimmen. Bis Ende Dezember läuft unsere erste Förderung in Stuttgart. Auch dort sind spannende Initiativen dabei, die sich über eure Stimme freuen!

Eine barrierefreie Toilette für den Denk- und Produktionsort Libken e.V.

24. November 2020 12:36

nele.ilic

Mit dem Denk- und Produktionsort Libken e.V. hat Quartiermeister dieses Jahr zum ersten Mal ein Projekt im ländlichen Raum gefördert. In einem Skype-Gespräch habe ich mit Kim, Louis und Christoph darüber gesprochen, was ihre Arbeit ausmacht und was sie mit der Quartiermeister-Förderung gemacht haben.

Womit beschäftigt sich euer Projekt?

Kim: Den Denk- und Produktionsort Libken e.V. gibt es seit sechs Jahren. Hier sind Menschengruppen und eingeladen, mit einem bestimmten Vorhaben, an einem bestimmten Projekt zu arbeiten. Das ist relativ weit gefasst: es kommen Leute aus der Kunst, der Kulturszene, Leute, die politische Arbeit, aktivistische Arbeit machen. Wichtig ist nur, dass es ein konkretes Vorhaben ist. Die Leute können dann zwischen 3 Tagen und 5 Monaten hier arbeiten. Nebenher schreiben wir auch Stipendien aus. Und wir sind in einem Neubau aus 1964, der von LPG- Arbeiter*innen zum Wohnen genutzt wurde. Es wohnen ein paar Leute bei uns, und dann gibt es noch den Verein, der das Ganze prägt und bespielt und ein Kollektiv, das den Residenzbetrieb macht. Wir drei sind Teil von diesem Kollektiv.

Louis: Viel funktioniert über den Schnittpunkt Kultur oder Kunst. Von Personen, die Theaterstücke schreiben, oder queeren Themen, oder Kinderbüchern, Leute, die sich in ökologischen Bereichen engagieren. Wir geben einen Rückzugsraum für Leute, die an gesellschaftlichen Problemen arbeiten, die z.B. antirassistische Arbeit machen. Es ist unser Anliegen, Leute zu fördern, die solche Arbeit machen. Grundsätzlich gilt, dass wir auch nicht allen Projekten Raum geben, sondern wir fördern die Projekte, die für uns interessant sind und bei denen wir einen emanzipatorischen Ansatz sehen. Dabei ist es auch wichtig, marginalisierten Leuten Raum zu geben. Darüber hinaus sind wir hier kulturarbeiterisch tätig, machen Veranstaltungen vor Ort und versuchen, einen Austausch herzustellen, auch mit der Stipendiatin, die mit dem Kunst- und Umweltstipendium sich mit der Umgebung auseinandersetzt, sich mit der Vergangenheit hier beschäftigen, mit der Treuhand zum Beispiel. Durch das Gebäude und die Umgebung haben wir hier viele geschichtliche Anknüpfungspunkte und sind sehr daran interessiert, uns darin zu positionieren. Wir sind auch mit unserer Position als neu Dazukommende kritisch, aber auch mit dem, was schon hier war.

Kim: Und als Betrieb versuchen wir, anders zu wirtschaften und uns kapitalistischen Logiken zu entziehen, versuchen solidarisch nach innen und nach außen zu sein. Wir gestalten unser Preissystem solidarisch und erproben da: wie kann Zusammenarbeit funktionieren, die sich besser anfühlt?

Ihr habt euch bei Quartiermeister auf die Förderung für den Bau einer barrierefreien Toilette beworben. Konntet ihr die Toilette bauen? Wie lief das? 

Louis: Das war abenteuerlich. Das fiel alles in die Anfangszeit von Corona. Wir wollten eigentlich so einen Seecontainer ausbauen. Dann ging Corona los und die Preise von Containern sind in die Decke gegangen, sodass das nicht mehr finanzierbar war mit nem Container und es gab auch einfach keine mehr, weil der ganze Überseehandel zum Erliegen gekommen ist. Dann haben wir stattdessen ein altes DDR-Pförtnerhäuschen gefunden und ausgebaut über zweieinhalb Monate.

Christoph: Dafür haben wir erst ein tiefes Loch gegraben, da ist jetzt das Herz des Ganzen drin, der Kompostiertank.  Es ist ein Trockenklo, das heißt, es gibt kein Wasser. Danach wurde dieser Kiosk drüber geschoben und dann haben wir den Innenausbau begonnen: wir haben innen alles neu gemacht, vertäfelt mit Holzlatten, mit gelben beschichteten Platten, haben eine barrierefreie Toilette reingebaut, Waschbecken zum Runterfahren, eine Rampe, und noch ein Trockenpissoir.  Seit zwei Wochen gibt’s auch Strom und Licht. Es funktioniert jetzt als Klo für alles, was im Garten, im weiträumigen Gelände und im Veranstaltungsraum stattfindet. Sodass die Leute nicht immer in den Block reinmüssen, um auf Toilette zu gehen. Hat halt viele Scheiben, das ist bisschen ungewöhnlich für ein Klo. Die sind so bisschen abgeklebt mit so Milchfolie.

Louis: Ein schönes Klo, kann man sagen.

Christoph: Eigentlich ein super Klo. Ich glaube, es wird genau das tun, was es tun soll. Naja, es ist vor allem sehr umweltfreundlich. Man wird diesen Kanister wahrscheinlich so einmal im Jahr leeren müssen, das war‘s. Es gibt da keine Wasserverschwendung. 

Louis: Wir haben auch den ganzen Veranstaltungsraum so umgebaut, dass der auch barrierefrei ist, das hängt natürlich alles zusammen. Wir haben jetzt erstmalig die Möglichkeit, hier Veranstaltungen zu machen und Leute im Rollstuhl können hierherkommen, können auf Toilette gehen, und das ist schon sehr cool.

Wie ist euer Verhältnis zu mit euren Nachbar*innen? Seid ihr viel im Austausch mit Leuten aus der Umgebung?

Christoph: Ich würde den Kontakt als gut bezeichnen. Der ist vorhanden, mehr oder weniger.

Louis: mit manchen.

Christoph: Wir merken auch, dass man das manchmal gar nicht so genau weiß, es kommt nie jemand und beschwert sich. Ist das ein gutes Zeichen? Vielleicht.

Louis: Dann gibt’s ein paar Leute, die finden das total cool, und kommen zu Veranstaltungen, aber sind die jetzt repräsentativ? Können wir deswegen sagen, wir haben ein gutes Verhältnis zu unseren Nachbar*innen? Wir versuchen uns auch in der Region zu verorten und nicht nur im Dorf, deswegen ist das Verhältnis gar nicht so viel anders als in der Stadt einem Bezirk zu sein. Bestimmte Leute erreichen wir, bestimmte Leute würden wir gerne mehr erreichen. Und immer wieder entstehen auch neue Begegnungen. Aber so pauschal von einem guten Verhältnis kann man jetzt nicht reden.

Kim: Aber das ist ja auch total ok.

Louis: Wir haben die Unterstützung von der Gemeinde, wir können gut zusammenarbeiten.

Kim: Leute rufen uns an, wenn sie ihre Häuser entrümpeln und fragen, ob wir Betten brauchen oder Matratzen und so.

Christoph: Wir sind immer mit der Gemeinde in Kontakt, wir gehen zum Teil auf die Sitzungen. Ich glaube, man nimmt uns schon sehr stark wahr. Ist ja jetzt auch nicht mini was wir machen. Aber dann ist es doch irgendwie mini, weil es so verschwindet in der weiten Landschaft.

Kim: Es gibt eine Frau im Dorf, die sitzt im Rollstuhl und hat sich total gefreut, dass wir jetzt eine barrierefreie Toilette gebaut haben.

Louis: Jetzt muss sie nicht mehr extra nach Hause gehen, um auf Toilette zu gehen. Sonst könnte sie eigentlich nicht kommen, jetzt geht das ganz entspannt. Im Grunde sind halt ganz viele Veranstaltungen, die wir machen, wenn wir eine Ausstellung machen oder mal einen Barabend oder solche Sachen, da entstehen dann diese nachbarschaftlichen Momente und da gibt’s auf jeden Fall Leute, die Lust haben auf diese Verknüpfung.

Wie kann jede*r Einzelne von uns das Projekt unterstützen?

Louis: Auf jeden Fall mit interessanten Projekten hierherkommen. Wir wollen natürlich immer interessante Leute hier haben, die interessante Sachen vorhaben.

Kim: Das ist immer cool, da unterstützen wir uns dann gegenseitig. Ich finde, das ist die beste Art der Unterstützung.

Louis: Eine einseitige Form der Unterstützung ist mit ner Spende. Was natürlich auch eine sehr schöne Form ist.

Kim: Man kann uns auch supporten, indem man zu unseren Veranstaltungen kommt.

Louis: Und indem man anderen Leuten von unserem Projekt erzählt. 

Pro-BIER's mal mit Quartiermeister: Wir bieten Online-Tastings an

23. November 2020 14:54

annika.bruemmer

Liebe Leute, online können wir. Nach monatelangem Training mit Zoom und Skype haben selbst wir es geschafft, uns digital zu organisieren. Sind wir Anfang des Jahres noch jeden Montag mit gemeinsamen Frühstück im HauptQuartier in die Woche gestartet, gibt’s mittlerweile Käffchen bei Skype. Das ist zwar nur halb so schön, aber wir gewöhnen uns dran. Und wir finden, dass es mittlerweile richtig gut läuft!
Digitale Treffen sind das Gebot der Stunde. Aber wie macht man sich vor dem Bildschirm eine schöne Zeit? Richtig! Mit einem Online-Bier-Tasting, in dem wir gemeinsam ein paar Bierchen süffeln und euer Wissen rund um Hopfen und Malz auf Vordermann bringen.

 

In unserem 1,5-stündigen Bierworkshop verkosten wir digital, aber gemeinsam mit euch unsere sechs verschiedenen Biere und erklären, wie genau aus nur vier Zutaten Bier entsteht. Dabei gehen wir auf die unterschiedlichen Herstellungsformen ein und verraten, was das Ganze eigentlch mit dem Reinheitsgebot zu tun hat. Welche Rolle spielt die Hefe und was zur Hölle bedeutet ober- bzw. untergärig? Darüber hinaus plaudern wir auch gerne aus dem Nähkästchen und teilen mit euch Insights der 10-jährigen Quartiermeister-Reise.
Vereinbart mit uns euren Wunschtermin unter info@quartiermeister.org für euer Online-Tasting. Ob für eure Betriebs- oder Weihnachtsfeier mit 15 Personen oder für eine Vereinsaktivität mit 70 Leuten - wir machen euch ein Angebot für eine Corona-konforme Abendveranstaltung. Alle Details findet ihr hier.
P.S. Das Angebot für Weihnachtsfeiern ist limitiert - wie so oft im Leben gilt: first come, first serve.

Verantwortungsvoll „zum Wohle aller“ trinken. Wir setzen ein Zeichen – auf unseren Kronkorken

3. November 2020 15:07

annika.bruemmer

Wir sind eine Bierfirma. Wir verkaufen Bier. Und unser Ziel ist es, so viel Bier wie möglich im Einklang mit unseren Prinzipien zu verkaufen, damit wir so viele nachbarschaftliche, soziale Projekte wie möglich finanziell unterstützen können. Das ist der Antrieb für unsere Arbeit. Das war schon immer so und wird auch immer so bleiben. Die Höhe unserer Spendengelder für gemeinnützige Projekte ist direkt an die verkaufte und vertrunkene Menge Bier gekoppelt. Eine lineare Abhängigkeit also.

 

 

Aber: Unser Anliegen ist es nicht (und ist es niemals gewesen), Menschen zum übermäßigen Bierkonsum aufzufordern. 10 Promille im Kopp sind uncool! Vielmehr möchten wir mit Quartiermeister eine korrekte Alternative zur konventionellen Bierlandschaft anbieten, die vornehmlich von Großkonzernen wie Dr. Oetker & Co. regiert wird.

Dennoch nehmen wir unsere soziale Verantwortung – insbesondere in Zeiten wie diesen – ernst. Erst Sperrstunde, Ausschankverbot von Alkohol nach 23 Uhr, … - nun der neue Lockdown light. Man könnte fast meinen, Alkohol sei etwas Schlechtes, das es zu vermeiden gilt, insbesondere in Zeiten von Corona. Jein. Zwar wissen wir alle, dass mit zunehmendem Pegel die Hemmungen sinken. Etwas angeballert vergibt man schneller mal ein Küsschen, Abstandsregelungen werden hier und da über Bord geworfen, eine „who the fuck is Corona“-Mentalität an den Tag gelegt.

Als bierverkaufendes Sozialunternehmen möchten wir uns unserer Verantwortung stellen und gleichzeitig an die eure appellieren! Zeigt euch solidarisch euren Mitmenschen gegenüber. Schmeißt keine Corona-Partys und startet keinen Engtanz mit zig verschiedenen Leuten, damit niemand unnötig leiden muss. Wenn ihr einen über den Durst picheln wollt, dann haltet euch zum Wohle aller an die Regeln.

In dieser ernsten Zeit setzen wir auf unseren Kronkorken ein Zeichen für verantwortungsvollen (Alkohol-)Konsum. Und damit das Ganze zumindest einen gewissen Fun-Factor hat, starten wir mit dieser Aktion eine Challenge, von der auch ihr unmittelbar profitieren könnt. In den nächsten Wochen werden sich die Kronkorken mit unserer Message in verschiedenen Berliner Edeka- und REWE-Filialen tummeln. Haltet eure Augen beim nächsten Quartiermeister-Einkauf offen und sucht nach den Flaschen. Für alle Entdecker*innen gibt’s eine Überraschung. Wie kommt ihr an diese Überraschung? Macht ein Foto von dem Fundstück und postet es unter dem Hashtag #trinkverantwortungsvoll auf Instagram und/oder Facebook und verlinkt uns in dem Beitrag. Wir setzen uns dann mit euch in Verbindung. Fertig!

 

„Das Interesse ist da, wir brauchen nur Räume, in denen wir uns wohlfühlen“

3. November 2020 15:03

nele.ilic

Letzten August durften wir den feministischen Hackspace Heart of Code e.V. mit 2.000€ fördern, womit der Verein den Ausbau des neuen Raums im Bethanien in Kreuzberg finanzieren konnte. Wir durften kürzlich vor Ort vorbeischauen, uns ein Bild vom frisch umgebauten Raum machen und uns mit den Vereinsmitgliedern Sandra und Lisa bei einem Quartiermeister-Bier über die Arbeit des Vereins und den Umbau unterhalten.

Lisa stellt uns das Projekt vor: „Die Heart of Code ist ein Hackspace für Frauen* in Berlin-Kreuzberg. Wir machen ganz viele tolle Sachen rund um Technik, Netzpolitik und Feminismus. Es gibt eine Gruppe, die einfach programmieren lernen will, eine, die sich mit IT-Security befasst, wir machen unterschiedliche Hackdays, wo wir einfach zusammenkommen, uns austauschen und an unseren eigenen Sachen arbeiten.“ Außerdem fährt die Heart of Code als Gruppe auf Tech-Veranstaltungen und bietet somit eine Bezugsgruppe, in der Frauen* gemeinsam auf solchen Events unterwegs sein kann, sagt Sandra.

Lisa erklärt uns, warum die Arbeit des Vereins so wichtig ist: „Allgemein sind die Technik-, IT- oder auch Spieleindustrie ziemlich männerdominiert und uns gibt es als Gegenpol dazu. Wir bilden eine Gruppe und sehen dann, nicht nur wir kämpfen mit Vorurteilen oder auch Alltagssexismus, sondern das ist ein Thema, das quasi alle betrifft. Und wir sind hier, um uns gegenseitig zu unterstützen, wir können uns beieinander auskotzen und Stärke aus unseren Netzwerken ziehen“ Sandra stimmt Lisa zu und ergänzt: „…oder können einfach nur in Ruhe hacken, ohne uns mit unserem Geschlecht auseinandersetzen zu müssen“. Auf die Frage, was an ihrem Ansatz so speziell und wirksam sei, sagt uns Sandra: „Was ich total interessant finde, ist, wenn ich auf Tech-Veranstaltungen gehe, die sich nicht speziell an Frauen richten, dann sind die per Default meistens Männerveranstaltungen. Und da könnte man meinen, ok, es liegt halt einfach daran, dass unter Frauen oder weiblich gelesenen Menschen da nicht so ein großes Interesse gibt. Wenn es aber Angebote gibt, die sich explizit an Frauen richten, dann haben die Wartelisten Wartelisten. Das Interesse ist da, es braucht halt einfach offensichtlich Räume, in denen wir uns wohlfühlen, und die auch niedrigschwellig zugänglich sind. Viele Frauen, die ich im Techbereich kennenlerne, haben da eine etwas andere Biografie als die männlichen Kollegen. Viele von uns haben bisschen später angefangen, und da ist es glaube ich wahnsinnig wertvoll, nicht in einen Raum reinzukommen, wo erst mal kritisch geguckt wird, was du für einen Texteditor hast - sondern wo halt erst mal jede willkommen ist, die ein grundsätzliches Interesse mitbringt.“

Die beiden erzählen uns von der Geschichte des Vereins, wie sie zunächst bei einem befreundeten Hackspace untergekommen sind und dann ihren ersten eigenen Raum in einer Remise in Kreuzberg hatten, mit einer 4 Meter hohen Leiter und ohne Heizung, fließendes Wasser, ohne Toilette. Anfang des Jahres sind sie nun im Bethanien angekommen und sind hier sehr glücklich. Lisa sagt, dass sie jetzt zwar einen schönen Raum haben, aber auch viel Kram, der irgendwie verstaut werden muss - da kommt die Förderung von Quartiermeister ins Spiel. Der Verein hat das Geld genutzt, um Material für den Umbau des Raumes zu kaufen. Die beiden zeigen uns ein großes Regal, das sie an die Decke gebaut haben und einen Stehtisch. Außerdem entstand noch eine Arbeitsplatte, die als Schreibtisch und auch als Liegefläche genutzt werden kann. Es ist sogar noch ein wenig Geld und Material übrig, womit die Heart of Code eine Sofalandschaft mit einem mobilen Stecksystem bauen möchte, die sie dann auch zu Veranstaltungen mitnehmen können.

Wie die meisten Projekte ist auch die Heart of Code durch die Corona-Krise in ihrer Arbeit eingeschränkt. Lisa sagt dazu: „Ich glaube, dass das Herzstück, wie wir mit unserer Community interagieren und auch wie wir uns präsentieren ist vor allem live und in Person, also diesen Safe Space nicht nur digital zu haben, sondern einen Raum zu bieten, in dem wir so sein können, wie wir sind, so nerdy, so geeky, keine Vorurteile. Deswegen war das schon immer so: Wir treffen uns im Space. Das war immer ein Kernstück von dem, was wir gemacht haben.“ Während viel von der Vereinsarbeit digital weiterlaufen konnte, mussten alle Veranstaltungen abgesagt werden.

Wenn ihr die Heart of Code unterstützen wollt, könnt ihr dem Verein Geld oder Hardware wie z.B. alte Laptops spenden, die der Verein dann für Workshops nutzen kann.

Warum Lisa und Sandra von Quartiermeister überzeugt sind? Dazu sagt Lisa: „Ich glaube Quartiermeister ist ein sehr passender Förderer, gerade auch für kleine Projekte, die auch Lokalbezug haben. Wir machen Workshops mit Leuten vor Ort, haben politische Meinungen zu Sachen vor Ort, wir finden es nicht cool, wenn große amerikanische Firmen kommen und versuchen, verschiedene Gebäude auszubauen oder neu zu bauen und damit die Kiezkultur verändern. Sondern, dass Kiezkultur dableibt, wie wir sie mögen. Und das auch zu unterstützen und zu erhalten, was noch da ist. Und natürlich schmeckt das Bier supergeil!“

Nach dem Interview verquatschen wir uns noch eine Weile mit Lisa und Sandra, wir trinken Helles und Pils, die Stimmung ist entspannt. Wir fühlen uns auf jeden Fall wohl in ihrem neuen Raum im Bethanien. Ein fettes Danke an die Heart of Code für ihre Arbeit und den schönen Abend!

Aus „regional“ wird „regional wirksam“

21. Oktober 2020 13:58

annika.bruemmer

Als Unternehmen, das sich selbst „Transparenz“ auf die Fahne schreibt, möchten wir euch darüber informieren, dass wir eines unserer sechs Prinzipien umbenannt haben. Das Prinzip „regional“ wird zu „regional wirksam“. Unsere Prinzipien sind uns sehr wichtig. An ihnen richten wir alle unsere Entscheidungen aus – deshalb finden wir es wichtig, euch die Hintergründe der Anpassung zu erläutern.

Die Umbenennung des Regionalitätsprinzips ist in der (Weiter-) Entwicklung von Quartiermeister begründet. Ursprünglich bedeutete für uns „regional“, dass wir ausschließlich mit regionalen Produzenten zusammenarbeiten, um wirtschaftliche Strukturen in der Region zu stärken und Lieferwege möglichst gering zu halten (wobei der Begriff „regional“ großen Interpretationsspielraum zulässt, eine konkrete Definiton gibt es nicht). Unser Produzent, die Brauerei, die für uns Quartiermeister nach unseren eigenen Rezepten braut, ist die Stadtbrauerei Wittichenau, welche sich in der Lausitz in Sachsen befindet, ca. 170 km von Berlin entfernt.  Anfangs haben wir Quartiermeister ausschließlich in Berlin verkauft, wo im Jahr 2010 alles begann. Wir hätten unser Bier natürlich lieber in Berlin produzieren lassen. Das war für uns jedoch keine Option, da es im Jahr 2010 keine unabhängige Brauerei gab, die nicht zur Radeberger-Gruppe gehörte. Wir wollen jedoch aktiv kleine und mittelständische Brauereien unterstützen, die dem zunehmenden Druck von Großkonzernen ausgesetzt sind. Eine eigene Brauerei aufzubauen ist nicht unser Ziel, da wir vorhandene Kapazitäten nutzen wollen. Das spart nicht nur (finanzielle) Ressourcen. Wir können so auch aktiv daran mitwirken, dass sich die Brauereien nachhaltig weiterentwickeln. Auf unser Streben hat sich bspw. die Stadtbrauerei Wittichenau bio-zertifizieren lassen, bezieht Öko-Strom und ist auf einen regionaleren Malz-Lieferanten umgestiegen.

Innerhalb der letzten zehn Jahre hat sich Quartiermeister stetig weiterentwickelt. Es kamen immer mehr Quartiere hinzu, in denen wir unser Bier verkaufen und in denen wir Projekte fördern können. Um an unserem Anspruch, so regional wie möglich zu wirtschaften, festzuhalten, haben wir eine weitere Kooperation mit der Genossenschaftsbrauerei Gut Forsting in der Nähe von München aufgebaut, die Quartiermeister-Bier für den Süden Deutschlands braut.

Mittlerweile gibt es Quartiermeister auch in entfernteren Quartieren, wie z.B. Wien und Köln. In diesem Fall legt unser Bier tatsächlich einen weiteren Weg zurück, sodass wir es nicht korrekt fänden, weiterhin von „regional“ zu sprechen. Der Antrieb für unsere Arbeit, die DNA von Quartiermeister, ist jedoch immer die Förderung sozialer und kultureller Projekte gewesen. Je mehr Bier wir verkaufen, desto mehr Projekte können wir fördern. Und das passiert genau dort, wo Quartiermeister getrunken wird. Wir möchten in diesem Prinzip also den Fokus auf die Wirkung unserer Arbeit legen. Und findet nicht am anderen Ende der Welt statt, sondern immer vor der Haustür – daher ist Quartiermeister „regional wirksam“.

Selbstverständlich bemühen wir uns trotzdem, weiterhin so regional wie möglich zu wirtschaften. Momentan laufen Gespräche mit einer möglichen Kooperations-Brauerei in der Mitte Deutschlands, durch die wir perspektivisch den Norden und Westen Deutschlands versorgen möchten.

 

Du hast die Haare schön (mit Quartiermeister)

20. Oktober 2020 14:26

annika.bruemmer

Liebe Leute, heute ist der Tag des Shampoos. Das feiern wir natürlich nicht so hart wie z.B. einen Weltfrauentag, aber trotzdem fühlen wir uns auf gewisser Weise angesprochen und verpflichtet, unser soeben neu erworbenes Wissen mit euch zu teilen, denn: Bier ist richtig gut für die Haare und ne echte Wunderwaffe.

Zugegebenermaßen hält sich unser Talent für Beauty-Tipps in Grenzen, aber durch ein wenig Recherche können wir euch hier ein paar DIY-Rezepte präsentieren. Achtung, wir haben die versprochenen Ergebnisse nicht am eigenen Haar validiert 😉

Die tolle Wirkung des Bieres auf unsere Hauptpracht liegt darin begründet, dass sich durch den leicht sauren pH-Wert die Keratinschuppen des Haares schließen. Außerdem enthält Bier Vitamin B und Pantothensäure, was das Haar geschmeidig machen soll. Der Geruch verfliegt (angeblich), sobald die Haare wieder trocken sind.

Solltet ihr für eure Beauty-Booster zu Quartiermeister greifen, dann beachtet bitte, dass sich für blonde Menschen ganz besonders unser Helles eignet, während Rothaarige eher zum Rotbier greifen sollten. Alle anderen Haarfarben sind mit unserem Original Pils gut bedient. Das bewährt sich schon seit 10 Jahren 😉

 

Shampoo

Man nehme einen Schluck Bier und vermenge ihn mit fünf Löffeln Heilerde. Alles fleißig in die nassen Haare und Kopfhaut einmassieren, kurz einwirken lassen, ausspülen. Peng!

 

Spülung

Man nehme eine halbe Flasche Bier und füge ihm einen Teelöffel Jojobaöl zu. Alles ins frisch gewaschene Haar einkneten, ein paar Minuten einwirken lassen und dann gründlich ausspülen. Wer Angst vor ner Fett-Friese hat – kein Sorge: Jojobaöl gehört zu den trocknenden Ölen und lässt (angeblich) keine strähnigen Haare zurück.

 

Kur

Man nehme eine viertel Flasche Bier und füge ihm irgendein Öl hinzu (Kokosöl, Olivenöl oder whatever). Anschließend die Suppe ins frisch gewaschene Haar einmassieren und für mindestens 15 Minuten unterm Handtuch-Turban einwirken lassen. Dann mit Shampoo auswaschen, sonst gibt’s den unerwünschten Fettkopf.

So, das wars aus der Quartiermeister Beauty-Redaktion. Habt einen tollen Tag und machts euch gemütlich. Falls ihr das ein oder andere Rezept mal ausprobiert, freuen wir uns über Fotos der Ergebnisse :-D

P.S. Die Rezepte stammen von www.bio-blog.de

 

Ein Pizzaofen für die Wilde 17

14. Oktober 2020 09:36

nele.ilic

An einem Freitagabend im Spätsommer besuche ich den Gemeinschaftsgarten „Wilde 17“ in Berlin-Gesundbrunnen. Der Garten ist gut besucht, es sind mehr Leute da, als ich erwartet hatte. Es ist schon frisch und wird langsam dunkel, aber in der Wilden 17 sind noch viele motivierte Menschen zugange, ein paar Künstler*innen bauen eine Bühne für eine Veranstaltung am Wochenende, mehrere Leute sind für den Bau des Lehmofens da, manche genießen auch einfach nur die gute Gesellschaft. Alle freuen sich über das kalte Quartiermeister-Bier, das ich mitbringe.

Ich werde von Janine empfangen. Sie gibt mir eine Führung durch den Garten, zeigt mir die üppig wachsenden Tomaten, Gurken, Salate, die kleine improvisierte Küche und das Gewächshaus. Es ist die dritte Saison, in der die Menschen hier im Garten aktiv sind. Seit 2016 verändert sich der Garten stetig. Seit letztem Jahr haben die Menschen um die Wilde 17 einen Nutzungsvertrag mit dem Bezirksamt, der jedes Jahr neu gemacht werden muss. Wenn jemand hier bauen will, muss das Projekt weichen, erzählt mir Janine, aber bis dahin gärtnert die Nachbarschaft hier. „Fast alle, die hier aktiv sind, kommen aus dem Kiez. Die meisten Leute finden uns, wenn sie hier zufällig vorbeilaufen. Der Garten hat keine festen Öffnungszeiten, aber im Sommer ist eigentlich immer jemand da“, sagt sie.

Mithilfe der Quartiermeister-Förderung bauen die Wilden Gärtner*innen jetzt einen Lehmofen, den sie für Pizzaabende benutzen wollen. Der Ofen soll noch fertig werden, solange es warm ist. Niemand hier hat Erfahrung mit dem Bau von Lehmöfen, aber Diego und Michi hatten Lust darauf, haben sich belesen und sich von den Mitgliedern des Gemeinschaftsgartens Himmelbeet im Wedding beraten lassen. Learning by Doing ist auch das Motto fürs Gärtnern bei den meisten Menschen in der Wilden 17. Günther, einer der Gründungsmitglieder, ist Botaniker und somit Experte, für viele andere ist es der erste Kontakt mit dem Gärtnern.
 Über den Lehmofen sagt Janine: „Die Idee ist, dass der Garten noch mehr zu einem Nachbarschaftstreffpunkt wird. Mit dem Pizzaofen können wir regelmäßige Termine zum gemeinsamen Pizzabacken festlegen. Dann besuchen uns noch mehr Leute, die vielleicht nicht zum Gärtnern vorbeikommen würden. Außerdem können wir dann das angebaute Gemüse direkt verarbeiten“. Diego ergänzt: „Und es kommen mehr Nachbar*innen, so kann mehr Austausch stattfinden. Man trifft Leute, die man sonst nicht treffen würde. Menschen kommen hier unabhängig von Alter, Bildungsstand oder Herkunft her.“

Der Garten soll aber nicht nur als Treffpunkt für die Nachbarschaft dienen, sondern hat auch einen pädagogischen Anspruch: der Garten arbeitet mit sozialen Trägern zusammen und wird häufig von Kindergruppen besucht. Auf die Frage, woran der Garten sonst gerade arbeitet, sagt Diego: „Als Ausländer finde ich es besonders wichtig, dass wir eine Brücke bauen zwischen der Deutschen und der Türkischen und Arabischen Community in der Nachbarschaft. Deswegen hatten wir dieses Jahr ein Fest zum Ramadan geplant, was durch Corona leider ausfallen musste. Außerdem wollen wir in Zukunft zu Veranstaltungen immer mehrsprachig einladen“.

Ich verlasse den Garten mit einem guten Gefühl. Und einer Box voll knackigem Gemüse. 
Wir Quartiermeister*innen finden es sehr wichtig, solche Orte in der Stadt zu erhalten und zu stärken und sind daher unglaublich froh, dass wir mithilfe der Quartiermeister-trinker*innen die Wilde 17 fördern durften!