Aus „regional“ wird „regional wirksam“

Autor annika.bruemmer

Erstellt am 21. Oktober 2020 13:58


Als Unternehmen, das sich selbst „Transparenz“ auf die Fahne schreibt, möchten wir euch darüber informieren, dass wir eines unserer sechs Prinzipien umbenannt haben. Das Prinzip „regional“ wird zu „regional wirksam“. Unsere Prinzipien sind uns sehr wichtig. An ihnen richten wir alle unsere Entscheidungen aus – deshalb finden wir es wichtig, euch die Hintergründe der Anpassung zu erläutern.

Die Umbenennung des Regionalitätsprinzips ist in der (Weiter-) Entwicklung von Quartiermeister begründet. Ursprünglich bedeutete für uns „regional“, dass wir ausschließlich mit regionalen Produzenten zusammenarbeiten, um wirtschaftliche Strukturen in der Region zu stärken und Lieferwege möglichst gering zu halten (wobei der Begriff „regional“ großen Interpretationsspielraum zulässt, eine konkrete Definiton gibt es nicht). Unser Produzent, die Brauerei, die für uns Quartiermeister nach unseren eigenen Rezepten braut, ist die Stadtbrauerei Wittichenau, welche sich in der Lausitz in Sachsen befindet, ca. 170 km von Berlin entfernt.  Anfangs haben wir Quartiermeister ausschließlich in Berlin verkauft, wo im Jahr 2010 alles begann. Wir hätten unser Bier natürlich lieber in Berlin produzieren lassen. Das war für uns jedoch keine Option, da es im Jahr 2010 keine unabhängige Brauerei gab, die nicht zur Radeberger-Gruppe gehörte. Wir wollen jedoch aktiv kleine und mittelständische Brauereien unterstützen, die dem zunehmenden Druck von Großkonzernen ausgesetzt sind. Eine eigene Brauerei aufzubauen ist nicht unser Ziel, da wir vorhandene Kapazitäten nutzen wollen. Das spart nicht nur (finanzielle) Ressourcen. Wir können so auch aktiv daran mitwirken, dass sich die Brauereien nachhaltig weiterentwickeln. Auf unser Streben hat sich bspw. die Stadtbrauerei Wittichenau bio-zertifizieren lassen, bezieht Öko-Strom und ist auf einen regionaleren Malz-Lieferanten umgestiegen.

Innerhalb der letzten zehn Jahre hat sich Quartiermeister stetig weiterentwickelt. Es kamen immer mehr Quartiere hinzu, in denen wir unser Bier verkaufen und in denen wir Projekte fördern können. Um an unserem Anspruch, so regional wie möglich zu wirtschaften, festzuhalten, haben wir eine weitere Kooperation mit der Genossenschaftsbrauerei Gut Forsting in der Nähe von München aufgebaut, die Quartiermeister-Bier für den Süden Deutschlands braut.

Mittlerweile gibt es Quartiermeister auch in entfernteren Quartieren, wie z.B. Wien und Köln. In diesem Fall legt unser Bier tatsächlich einen weiteren Weg zurück, sodass wir es nicht korrekt fänden, weiterhin von „regional“ zu sprechen. Der Antrieb für unsere Arbeit, die DNA von Quartiermeister, ist jedoch immer die Förderung sozialer und kultureller Projekte gewesen. Je mehr Bier wir verkaufen, desto mehr Projekte können wir fördern. Und das passiert genau dort, wo Quartiermeister getrunken wird. Wir möchten in diesem Prinzip also den Fokus auf die Wirkung unserer Arbeit legen. Und findet nicht am anderen Ende der Welt statt, sondern immer vor der Haustür – daher ist Quartiermeister „regional wirksam“.

Selbstverständlich bemühen wir uns trotzdem, weiterhin so regional wie möglich zu wirtschaften. Momentan laufen Gespräche mit einer möglichen Kooperations-Brauerei in der Mitte Deutschlands, durch die wir perspektivisch den Norden und Westen Deutschlands versorgen möchten.

 


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