3. April 2023 10:05
lisa.wiedemuthJuhuuu, endlich können wir die Bombe platzen lassen! Die letzten Wochen konnten wir es kaum erwarten, das Gesicht auf unserem neuen Etikett des Bio-Alokoholfreien feierlich zu verkünden. Mittlerweile haben sich die ersten Flaschen in den Einzelhandel und die Gastronomie geschlichen. Deswegen ist spätestens jetzt der richtige Zeitpunkt, euch zu erklären, wer unsere neue Quartiermeisterin ist, wofür sie sich einsetzt und warum wir sie für ihr Engagement bewundern. Außerdem ein kleiner Teaser auf unsere damit verbundene Sonderförderung 2023.
(c) Maximilian Gödecke
Schon bemerkt? In den letzten Jahren bestücken wir unserer Flaschen zunehmend mit echten Quartiermeister*innen, die sich für Andere einsetzen. Damit würdigen wir einerseits vielfältiges Engagement zum Wohle aller. Andererseits werden wir damit unserem Anspruch gerecht, die Diversität unserer Gesellschaft zu repräsentieren und marginalisierten Personengruppen eine Plattform für ihre Anliegen zu geben. Dazu gehört mit der Aktivistin Emilene nun auch die Perspektive von Schwarzen Frauen in Deutschland. Emilene versteht sich selbst als eine Quartiermeisterin, „weil ich mich gern für Andere einsetze. Ich brenne für Gerechtigkeit, die Anerkennung von Kunst und Musik und die Repräsentanz Schwarzen Frauen in unserer Gesellschaft“.
On- wie auch offline ist Emilene Wopana Mudimu als Bildungsreferentin, Autorin und Spoken-Word-Künstlerin unablässig für diese Themen unterwegs. Als Influencerin mit dem Namen black_is_excellence klärt sie über eurozentristische Schönheitsideale und beteiligt sich an politischen und gesellschaftlichen Debatten. Darüber hinaus gibt sie Workshops zu disriminierungssensibler und antirassistischer Arbeit. Hauptberuflich ist Emilene Geschäftsführerin. Gemeinsam mit ihrem Mann Sebastian leitet sie das bekannte Medien- und Jugendzentrum KingzCorner in Aachen. Dort empowert sie Jugendliche unabhängig ihrer Herkunft und ihres Geldbeutels mittels Hip-Hop und soziokultureller Angebote. Dazu gehören Musikproduktions-, Schreib- und Graffitiworkshops.
(c) Maximilian Gödecke
„Mit meinem Konterfei möchte ich auch auf die Arbeit der vielen freien Jugendprojekte hinweisen, die sich tagtäglich dafür einsetzen, dass Jugendliche außerhalb der Schule und Familie einen Safe Space finden, an dem sie Neues ausprobieren können.“, erzählt Emilene. Aus diesem Grund begleiten wir die gemeinsame Kampagne mit einem extra Fördertopf für freie Jugendarbeit, der ab Sommer 2023 ausgeschüttet wird. Die Ehrenamtlichen des Quartiermeister e.V. haben dazu bereits seit einem halben Jahr an einer Idee gebastelt. Erstmals können sich Projekte von überall aus Deutschland und Österreich bewerben und die Chance auf bis zu 2.000 € Fördergeld erhalten. Besonders berücksichtigt werden Initiativen, die einen diskriminierungssensiblen Ansatz verfolgen und sich in Orten befinden, in denen die Angebotsstruktur für Jugendliche eher dünn ist. Warum ist diese gezielte Unterstützung in unserer heutigen Zeit besonders brennend?
Mehr als jede*r fünfte Jugendliche lebt in Armut. Das heißt, es fehlt nicht nur der Rückzugsort oder die Ausstattung zuhause. Auch außerhalb können Hobbys oder Ferienaktivitäten nicht bezahlt werden. Die jungen Menschen werden dadurch in ihrer sozialen Entwicklung benachteiligt. Hier kommt die freie Jugendarbeit ins Spiel. Sie gibt jungen Menschen, unabhängig ihrer Herkunft oder ihres Geldbeutels, einen niedrigschwelligen Safe Space, in dem eigene Stärken und Hobbys verfolgt werden können.
(c) Maximilian Gödecke
Die freie Jugendarbeit hat während der Pandemie besonders gelitten. Eine Studie geht davon aus, dass allein zwischen 2019 und 2021 über 245.000 aktive Ehrenamtliche in diesem Bereich verloren gegangen sind. Auch das Angebot als solches ist rückläufig, da besonders im ländlichen Raum Jugendsozialarbeit aus finanziellen Gründen abgebaut wird. Mit der Förderung wollen wir die Mehrwerte soziokultureller Träger würdigen und darüber öffentlichkeitswirksam berichten. Das KingzCorner in Aachen ist das beste Beispiel dafür, wie sich freie Jugendarbeit über die Jahre verstetigen und entwickeln kann, wenn eine Kommune den Mehrtwert erkennt und fördert. Aber vor allem ist diese Entwicklung engagierten Menschen, echten Quartiermeister*innen wie Emilene zu verdanken, die unablässig und über mehrere Jahre für die Etablierung solcher Spaces gekämpft hat. Wir können es kaum erwarten und freuen uns riesig, wenn nach einem geförderten Umbau und der Erweiterung des Zentrums wieder viele Jugendliche den Weg ins KingzCorner finden und dort empowert werden. Danke Emilene für deine inspirierende Kraft und dein Engagement zum Wohle aller!
(c) Maximilian Gödecke
P.S. Die Ausschreibung zur Sonderförderung wird ab Mitte April über unserer Homepage unter dem Reiter Projektförderung geteilt.
7. März 2023 16:48
lisa.wiedemuthVerdi und Quartiermeister? Wie kommt das zustande? In den letzten Wochen macht verdi im Zuge der Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst wieder ordentlich Bambule. In Zeiten von wachsender sozialer Ungleichheit, Inflation, Reallohnverlusten und Existenzängsten sind Gewerkschaften ein unheimlich wichtiger Hebel für Veränderung. Ihre Mobilisierungs- und Verhandlungserfolge zeigen Arbeitnehmer*innen, dass sie mit ihren Sorgen nicht allein sind. Dass jede*r einzelne Engagierte*r einen großen Unterschied machen und Wirtschaft verändern kann. Ganz ehrlich? Wir können uns keinen besseren Kooperationspartner vorstellen! #gemeinsamzumWohlealler
Als würde das nicht reichen organisiert verdi Sachsen nebenher noch einen Volksantrag. Das Anliegen? Der 8. März soll auch in Sachsen zum gesetzlichen Feiertag werden. Das finden wir wichtig und rufen mit unserer Sonderedition zur Teilnahme am Volksantrag auf! Wir sind dabei weil:
👉 👩👨 Es immer noch riesige Nachholbedarfe im Bereich Gleichstellung gibt - beruflich, privat und politisch. Das Weltwirtschaftsforum hat ausgerechnet: Es bedarf noch mindestens 131 Jahre, bis wir gleichberechtigt leben können. Der Report von UN Women geht sogar von 285 Jahren aus. Das tut weh!
👉 📅 Der 8. März weist auf die dazugehörigen Missstände, wie bspw. den Gender Pay Gap weltweit hin und ist in Berlin und Mecklenburg Vorpommern schon gesetzlicher Feiertag! Damit wird allen ermöglicht, solidarisch für Gleichstellung laut zu werden! Es geht nicht um Blümchen und Dankeschöns, sondern um Maßnahmen, die die Sichtbarkeit, rechtliche Gleichstellung, Bezahlung und Repräsentanz von Frauen unterstützen!
👉❓Und wusstet ihr schon? In Sachsen sind alle Feiertage außer dem 1. Mai und dem 31. Oktober christliche Feiertage. Das darf sich im Jahr 2023 auf jeden Fall ändern!
🔥 Am 8. März empfangen wir in der verdi Zentrale in Dresden alle Teilnehmer*innen des Frauenkampftags zum Radler*innenempfang, unter anderem mit einer Frau, die wir für ihr politisches Engagement sehr bewundern: Sukini! Schaut vorbei oder findet eine Stelle, an der ihr eure Unterschrift abgeben könnt!
P.S. Die Sonderedition ist nur über verdi Sachsen und weder im Einzelhandel noch in der Gastro erhältlich!
22. Dezember 2022 09:59
milan.wiethuechterIhr habt mal wieder entschieden - diesmal mit über 1.000 Stimmen in Dresden. Die letzten drei Wochen konntet ihr voten, welche zwei Projekte die letzten Förderungen dieses Jahres bekommen. Hier veröffentlichen wir das genaue Abstimmungsergebnis und gratulieren den beiden Projekten mit den meisten Stimmen zu jeweils 1.000 € Förderung.
Platz 1 - Nytt. Materialdepot (312 Stimmen)
Das Nytt. Materialdepot ist ein gemeinnütziges Projekt, das sich zum Ziel gesetzt hat, einen Recycling-Lagerraum aufzubauen. Nytt bewahrt Materialien aus dem Messe-, Theater- und Filmbereich auf, die eigentlich entsorgt werden sollten, bereitet diese auf und verleiht sie danach, z.B. an Schulen oder Kultureinrichtungen. Die Projektbeteiligten wollen so einen nachhaltigen Kreislauf für Bühnenrequisiten bereitstellen. Mit der Förderungen werden Hoch- und Schwerlastregale finanziert, um die Materialien besser lagern zu können.
Platz 2 - "Wer ist Volk" - Filmgalerie Phase IV (304 Stimmen)
Das Projekt „Wer ist das Volk“ soll ein neues Regal für die Filmgalerie Phase IV ermöglichen. Dieses Regal dient der Präsentation von Filmen über zeitgeschichtliche Aspekte Dresdens und der sächsischen Region. Diese Filme werden kostenlos ausleihbar sein. Damit soll die Möglichkeit einer erneuten, gemeinsamen Identitätsfindung bereitgestellt werden, abseits von Informationsblasen, ideologischer Verfremdung und Fake News. Die Förderung wird für die Konzeption, Lieferung und Montage des Regals benutzt.
Für die beiden Projekte "Das Nachbarschafts-Café im Treffpunkt Prohlis" (259 Stimmen) und "Roundnet-Netze für soziale Einrichtungen" (135 Stimmen) hat es diesmal leider nicht gereicht. Ihr könnt diese Projekte jedoch mit eurer Zeit unterstützen. Wie ihr ehrenamtlich für den guten Zweck aktiv werden könnt, erfahrt ihr auf hier (Das Nachbarschafts-Café im Treffpunkt Prohlis) und hier (Roundnet-Netze für soziale Einrichtungen). In den nächsten Wochen werden wir die Projekte besuchen und über die Projekte berichten.
Foto: Martin Waury
22. November 2022 11:53
milan.wiethuechterDie letzten drei Wochen konntet ihr an der Onlineabstimmung für Berlin teilnehmen, und ihr habt mal wieder eine exzellente Entscheidung getroffen, auch wenn wir finden: Jedes einzelne Projekt hat unseren Support mehr als verdient. Hier veröffentlichen wir das genaue Abstimmungsergebnis und gratulieren den beiden Projekten mit den meisten Stimmen zu jeweils 2.000 € Förderung.
Platz 1 - Kunsttherapie für traumatisierte geflüchtete Menschen (195 Stimmen)
Die Tagesklinik des Zentrum Überleben ist ein Behandlungszentrum für Geflüchtete, die Gewalterfahrungen erleben mussten und infolgedessen an einer Traumafolgestörung leiden. Eine wichtige Behandlungsart ist dabei die Kunsttherapie, welche den Geflüchteten einen kreativen Zugang zu ihren traumatischen Erfahrung ermöglicht und gleichzeitig die Verarbeitung des Erlebten während des tagesklinischen Aufenthalts unterstützt. Für die Patient*innen ist es von großer Bedeutung, sich über einen kreativen und künstlerischen Zugang auszudrücken und "nicht Sagbares" darstellbar zu machen. Mit der Förderung durch Quartiermeister können die Materialien für die Kunsttherapie finanziert werden.
Das Kultur & Straße Festival ist ein eintägiges Festival für und mit wohnungslosen Menschen, zu dem auch alle anderen herzlich eingeladen sind. Gemeinsam soll eine inklusive Begegnungsstätte durch das gemeinsame Erleben von Kultur geschaffen werden. Alle Gäste erwartet Musik, Workshops, Unterhaltung und Verpflegung für Leib und Seele. Der Veranstaltungsort ist Ost-Berlin - genauere Infos folgen in den nächsten Wochen! Die Quartiermeister Förderung wird dem Pan Kollektiv e.V. vor allem bei Anfragen für Acts und Kooperationen (bei denen finanzielle Mittel nötig sind) Rückhalt geben.
Für die Projekte "Weekendschool Berlin" (103 Stimmen) und "Tauschladen im Kulturlabor Trial & Error e.V." (110 Stimmen) hat es diesmal leider nicht gereicht. Ihr könnt diese Projekte jedoch mit eurer Zeit unterstützen. Wie ihr ehrenamtlich für den guten Zweck aktiv werden könnt, erfahrt ihr auf hier (Weekendschool) und hier (Tauschladen im Kulturlabor Trial & Error e.V.). Wir freuen uns, euch in den nächsten Wochen genauer über das Engagement der beiden Gewinnerprojekte zu berichten!
24. Oktober 2022 11:09
milan.wiethuechterEin durchweg knappes Rennen - Die letzten drei Wochen wurde fleißig für die Onlineabstimmung in Leipzig mobilisiert und wir sind froh, diese schwere Entscheidung nicht selbst getroffen zu haben, denn wir finden: Jedes einzelne Projekt hat unseren Support mehr als verdient. Hier veröffentlichen wir das genaue Abstimmungsergebnis und gratulieren den beiden Projekten mit den meisten Stimmen zu jeweils 1.000 € Förderung.
Platz 1 - Juna und Norwin reisen durch das Leben (108 Stimmen)
Mit unserem Präventivprojekt für Vorschulkinder wollen wir Kinder in einer frühen Lebensphase über die Themen Abschied, Tod und Trauer aufklären. Gerade im Vorschulalter von fünf bis sechs Jahren beginnen Kinder die Endgültigkeit des Todes zu begreifen und stehen dem Thema offen und vorurteilsfrei gegenüber. Sie erhalten die Möglichkeit, sich mit abschiedlichen Lebenssituationen auseinanderzusetzen, Wissen anzueignen, Strategien des Umgangs und der Bewältigung zu erlernen und Lebenskompetenzen zu entwickeln. Das Projekt bietet sechs aufeinanderfolgende Projekttage in unterschiedlichen Kindertagesstätten an.
Platz 2 - Free Lessons (95 Stimmen)
Das Projekt Free Lessons steht unter dem Zeichen der kulturellen Teilhabe. Es soll Kindern und Jugendlichen, deren Eltern ein geringes Einkommen haben, ermöglichen, ein Instrument kostenfrei zu erlernen. Musikunterricht hat viele positive Effekte auf Kinder und Jugendliche. Leider ist dieser meist sehr teuer. Free Lessons will dieses Problem abschaffen und kulturelle Teilhabe für alle ermöglichen.
Für die beiden Projekte "Bike and Belong" (76 Stimmen) und "Tischler:innencrashkurs im Mittmachgarten Wirrwuchs" (83 Stimmen) hat es diesmal leider nicht gereicht. Ihr könnt diese Projekte jedoch mit eurer Zeit unterstützen. Wie ihr ehrenamtlich für den guten Zweck aktiv werden könnt, erfahrt ihr auf hier (Bike and Belong) und hier (Tischler:innencrashkurs im Mittmachgarten Wirrwuchs). Wir freuen uns, euch in den nächsten Wochen genauer über das Engagement der beiden Gewinnerprojekte zu berichten
26. September 2022 09:41
lisa.wiedemuthEin durchweg knappes Rennen - Die letzten drei Wochen wurde fleißig für die Onlineabstimmung in München mobilisiert und wir sind froh, diese schwere Entscheidung nicht selbst getroffen zu haben, denn wir finden: Jedes einzelne Projekt hat unseren Support mehr als verdient. Hier veröffentlichen wir das genaue Abstimmungsergebnis und gratulieren den beiden Projekten mit den meisten Stimmen zu jeweils 1.000 € Förderung.
Platz 1 - Community Kitchen (230 Stimmen)
Das Projekt Community Kitchen München führt Umweltbildungsprojekte für Schüler*innen zum Thema Lebensmittelverschwendung durch. Die Kinder und Jugendlichen werden für die Problematik sensibilisiert und lernen selbst, wirksam zu werden. Die Förderung von Quartiermeister finanziert nun die passenden Workshopmaterialien dazu.
Platz 2 - Kidsime - ein Projekt der Diakonie Hasenbergl (183 Stimmen)
Zur Stärkung der Resilienz von Familien mit psychisch erkrankten Elternteilen bietet die Diakonie Hasenbergl "Kidstime-Workshops" an. Dort treffen sich Familien, um miteinander eine positive Zeit zu verbringen, Erfahrungen auszutauschen und Erklärungshilfen zu bekommen. Die Förderung soll in Arbeitsmaterialien und Verpflegung fließen.
Für die beiden Projekte "Gemeinsam gegen einsam" (154 Stimmen) und "Gemeinsam lieben lernen" (87 Stimmen) hat es diesmal leider nicht gereicht. Ihr könnt diese Projekte jedoch mit eurer Zeit unterstützen. Wie ihr ehrenamtlich für den guten Zweck aktiv werden könnt, erfahrt ihr auf hier (Gemeinsam gegen einsam) und hier (Gemeinsam lieben lernen). Wir freuen uns, euch in den nächsten Wochen genauer über das Engagement der beiden Gewinnerprojekte zu berichten!
Foto: Alina Wolf
23. August 2022 08:18
lisa.wiedemuthEndlich wieder voten! Und dann mit so tollen und inspirierenden Projekten. Wir sind richtig geflasht von soviel wirksamen Engagement und auch ganz schön dankbar, dass ihr uns die schwere Entscheidung mit euren Stimmen abgenommen habt. Über 450 Menschen haben an unserem dreiwöchigen Onlinevoting teilgenommen und entschieden, welche Projekte aus unserem Bierverkauf profitieren. Hier verkünden wir das Ergebnis und eine frohe Botschaft:
Die Kinder einer offenen, kostenfreien Computer AG dokumentieren seit einiger Zeit den Fennpfuhlpark, seine Bäume und Skulpturen für Anwohner*innen und Schulklassen aus Lichtenberg. Die Idee ist es nun, gemeinschaftlich einen 3D-Drucker kennenzulernen und mit ihm Schilder inkl. QR-Code für digitale Rundgänge herzustellen. Während die Kinder im Projekt neue Fähigkeiten und Fertigkeiten erlernen, setzen sich die Anwohner*innen aktiv mit ihrer Umgebung, sowie Aspekten des Umweltschutzes auseinander.
Der International Woman Space aus Kreuzberg möchte ein Retreat- und Workshopwochenende für geflüchtete Mütter aus Erstaufnahmelagern organisieren. Die Mütter werden dort gemäß des Mottos Self-Empowerment ihre Erfahrungen austauschen, praktische Lösungen teilen und in Videos für die Öffentlichkeit zusammenfassen. Ziel ist es, über die verborgenen Hürden von Elternschaft im deutschen Asylsystem aufzuklären und die Isolation von (alleinerziehenden) Müttern innerhalb und außerhalb des deutschen Asylsystems zu brechen.
Beide Projekte erhalten jeweils 2.000 € freie Spende für ihre Arbeit. Aber damit nicht genug! Aufgrund der großzügigen Spendenbereitschaft der Landkörbler*innen im Stay Social Club, konnten wir unsere Fördersumme kurzfristig mit externen Mitteln aufstocken. Deswegen gehen Platz 3 und 4 nicht leer aus, sondern erhalten ebenso eine kleine Spende in Höhe von 500 €, die sie frei für ihr Projekt verwenden können.
Die Regenbogenfabrik - ein Urgestein der soziokulturellen Szene in Kreuzberg - möchte ihr Angebot für Jugendliche im Kiez erweitern. Geplant ist eine fünftägige, kostenlose Musik-Workshopreihe zwischen November und Januar, in der die jungen Menschen zwischen 16 und 26 Jahren technisch-musikalisches Know-How, sowie die Grundlagen der Veranstaltungsplanung erlernen. Am Ende steht die eigene, öffentliche Veranstaltung, zu der Besucher*innen herzlich eingeladen werden. Die Förderung soll in die Deckung von Personal- und Sachkosten (u.a. Miete und Transport) fließen.
Die Initiative Hope Project besteht aus jungen multikulturellen Berliner*innen, deren Herz für Neuköllner Kinder und Jugendliche schlägt. Während der Sommerferien möchte das Projekt kostenfreie Boxworkshops für Jugendliche in Neukölln bzw. Gropiusstadt anbieten. Dabei soll nicht nur im Freien trainiert werden. Geplant sind ebenso Besuche bekannter Box-Studios um mit Profiboxer*innen zusammen zu trainieren und von ihnen zu lernen. Unsere Förderung soll in die Finanzierung der Ausflüge, in Equipment und Workshophonorar fließen.
In den kommenden Wochen werden wir unsere geförderten Projekte besuchen und über die Verwendung unserer Fördergelder berichten. Bis dahin danken wir euch für das fleißige Voten und stoßen "Zum Wohle aller" mit euch an!
7. April 2022 14:31
lisa.wiedemuthJuhuuu! Nach zwei Jahren eingeschränktem Förderbetrieb können wir 2022 endlich wieder richtig durchstarten. Die Pandemie hat unsere Prinzipien zwar gehörig durcheinander gewirbelt, doch wir haben aus der Krise gelernt und unser Förderkonzept auf ein nachhaltiges Fundament gestellt. Deswegen können wir euch nun freudig verkünden, dass wir ab August 2022 wieder volle Pulle jeden Monat soziale Projekte fördern können. Hier geben wir euch einen Überblick, wann ihr euch wo bewerben könnt und welche Beweggründe hinter unserem aktuellen Fördermodell (10% unserer Roherlöse statt 10 Cent/Liter) stehen.
Monate der digitalen Zusammenarbeit scheinen kaum Spuren hinterlassen zu haben, ganz im Gegenteil. Allein in den ersten drei Monaten meldeten sich so viele freiwillige Quartiermeister*innen bei uns, wie sonst das ganze Jahr. Sie und alle anderen Ehrenamtlichen des Quartiermeister e.V.’s entscheiden, was mit den Erlösen eures Konsums geschieht. So auch auf unserer überregionalen Jahreshauptversammlung am 19. März. Dreißig anwesende Mitglieder (noch ein Rekord!) diskutierten und beschlossen dort, welche Fördertöpfe in diesem Jahr mit wieviel Geld befüllt werden. Dabei wurde einmal mehr klar: Wir stehen gehörig in den Startlöchern und können es kaum erwarten, endlich wieder Projekte zu fördern. Der Vereinsbeschluss sieht vor, ab August jeden Monat bis zum Ende des Jahres in einer anderen Stadt zu fördern. Das klingt nach Aufbruch und Bambule, auf die man anstoßen kann!
Flashback: Bereits im April 2020 mussten wir aufgrund der Pandemie und den damit verbundenen Umsatzeinbußen unseren regelmäßigen Förderbetrieb einstellen. Daraufhin versuchten wir immer wieder, zur Normalität zurückzukehren. Wir förderten vereinzelt in neuen und alten Quartieren, besaßen jedoch kaum finanziellen Spielraum, um dort anzuknüpfen, wo wir 2020 aufgehört hatten. Die Krise führte uns vor Augen, dass unser Förderversprechen von 10 Cent pro Liter auf Dauer nicht nachhaltig ist. Deswegen suchten wir ein neues Förderkonzept, das es der GmbH erlaubt, selbst kostendeckend zu wirtschaften, ohne in Existenznot zu geraten. Denn Quartiermeister hat bisher nie nennenswerte Gewinne am Ende eines Jahres erwirtschaftet, aber trotzdem kontinuierlich gefördert. Die Schwächen dieser “knapp gestrickten” Finanzierung wurden während Corona besonders deutlich. Unser neues Förderkonzept sollte diesen Umstand vermeiden, aber ebenso unserem Prinzip gerecht bleiben, mit jeder einzelnen Flasche Gutes zu tun. Ganz schön verzwickt!
Auf welchen Zahlen das neue Fördermodell basiert
Die 10 Cent pro Liter konnten diesen beiden Ansprüchen nicht mehr gerecht werden. Die Bemessungsgrundlage für den nachhaltigen Restart unserer Förderung beruht nun deswegen auf tatsächlich eingenommen IST-Zahlen, auf den sogenannten Roherlösen. 10% der Roherlöse – also im Prinzip 10% von dem, was wir an einem Liter Quartiermeister verdienen – fließen in die Umsetzung unserer Förderung. Die restlichen 90% braucht die GmbH, um ihre Kosten für Personal, Büro etc. zu decken. Im Gegensatz zu anderen Sozialunternehmen haben wir uns bewusst gegen die Ausschüttung des Gewinns entschieden, da dieser über das Jahr von allen Ausgaben gesenkt wird. Unser Impact ist somit weiterhin fest an jedes einzelne Produkt, an jede verkaufte Flasche und jedes verzapfte Fass gekoppelt. Das Versprechen bleibt: Je mehr Quartiermeister getrunken wird, desto mehr fördern wir (siehe Grafik)!
Warum die Stiftung uns dabei hilft, nachhaltig zu fördern
Einige von euch haben vielleicht mitbekommen, dass wir ebenso eine Stiftung gegründet haben. Mit einer festen Koordinationsstelle werden dort das in den letzten Jahren stark gewachsene Netzwerk aus Ehrenamtlichen sowie die Fördermittelausschüttung unterstützt. Das heißt zwar einerseits, dass die Kosten zur Umsetzung der Förderung steigen, weil der Verein nach zehn Jahren erstmalig eine Person dafür einstellt. Gleichzeitig wird der Förderprozess damit professionalisiert und das Ehrenamt überregional entlastet. Die Mitglieder können sich also voll und ganz darauf konzentrieren, was ihnen am meisten Spaß macht. Und Spaß darf ja bekanntlich nicht zu kurz kommen im sozialen Engagement zum Wohle aller.
Wo wir in diesem Jahr fördern werden
Auf der Jahreshauptversammlung wurde gemeinsam entschieden, dass wir im August die Förderung wieder aufnehmen. Warum so spät? Weil wir zu diesem Zeitpunkt genügend Geld aus den Roherlösen der GmbH zusammengesammelt haben, um regelmäßig und ohne Pausen fördern zu können. 8.000 € stehen dabei dem Quartier Berlin zur Verfügung. 2000 € gehen jeweils nach München, Dresden und Leipzig. Im Herbst wird dann entschieden, wie die Fördergelder in den ersten drei Monaten des neuen Jahres 2023 verwendet werden. Dabei werden dann die Quartiere berücksichtigt, die in diesem Jahr leider (noch) nicht auf der Agenda stehen. In der folgenden Tabelle erhaltet ihr einen Überblick über alle beschlossenen Summen und Bewerbungsfristen.
Ihr kennt soziale Projekte, die Lust auf niedrigschwelligen Support haben oder möchtet selbst von Quartiermeister gefördert werden? Ab sofort ist es möglich, sich einfach und online auf unsere Förderung in den jeweiligen Städten zu bewerben! Hier findet ihr weitere Infos zu den Förderkriterien- und modalitäten. Wir freuen uns auf eure fantastischen Ideen für eine vielfältige und solidarische Nachbarschaft zum Wohle aller!
1. März 2022 10:21
lisa.wiedemuthEs fällt schwer, in Anbetracht der aktuellen Bilder und Entwicklungen, frohe Botschaften zu verkünden. Trotzdem möchten wir euch die folgende schöne Nachricht nicht vorenthalten und verkünden hiermit das Ergebnis der ersten Onlineabstimmung in Köln. Wir sind begeistert, wieviele von euch aktiv mitentschieden haben, welche Projekte in Köln von eurem Konsum profitieren. Insgesamt haben in den letzten Wochen über 700 Menschen am Voting teilgenommen. Uns wurde von verschiedenen Seiten immer wieder zugetragen, welch interessante und starke Vorauswahl wir getroffen haben. Wir sind uns sicher: Alle Projekte haben unsere Förderung verdient und wir werden uns ganz sicher nicht das letzte Mal über den Weg gelaufen sein! Wir wünschen allen Engagierten weiterhin viel Erfolg bei der Umsetzung ihrer Vorhaben und stoßen solidarisch mit einem Prost "zum Wohle aller" an! Jeweils 1.000 € Förderung gehen an:
1. Straßenwächter e.V. (575 Stimmen)
2. Hinsundkunzt (521 Stimmen)
Für die Projekte Bäume gießen in Köln (197 Stimmen) und minhagalera (147 Stimmen) hat es diesmal leider nicht gereicht. Wir freuen uns jedoch, mit euch in Kontakt zu bleiben. Vielleicht stoßen wir ja bei der nächsten Gießaktion oder Ausstellungseröffnung mit einem Bier zum Wohle aller an.
28. Dezember 2021 15:19
lenny.bonkWer in den letzten Monaten unsere Blogbeiträge und Presseartikel aufmerksam verfolgt hat, mag an der ein oder anderen Stelle auf die stille aber umso verheißungsvollere Gründung der neuen Quartiermeister Stiftung gUG gestoßen sein. Seit Mai existiert sie auf dem Papier und gilt fortan als Inhaberin der Marke Quartiermeister. Der Zweck unseres Sozialunternehmens ist durch diese dritte, erstmalig gemeinnützige Entität personenungebunden gesichert und damit quasi unveräußerbar. Seit November wird die Gründung der Stiftung durch eine Koordinationsstelle und die Begleitung eines startsocial-Stipendiums peu a peu mit Leben gefüllt. Anfang 2022 soll es dann ganz offiziell losgehen. Hier gewähren wir euch einen klitzekleinen Teaser zum Jahresende. Woran wird gerade im Hintergrund gearbeitet und warum ist die Stiftung für eine nachhaltige Zukunft von Quartiermeister unerlässlich?
Bisher bestand das Sozialunternehmen Quartiermeister aus einer GmbH und einem Verein. Die GmbH verkauft das Bier. Der ehrenamtliche Verein entscheidet über die Mittelvergabe der erwirtschafteten Erlöse. Diese partizipative und historisch gewachsene Doppelstruktur beruht auf einem gegenseitigen, jahrelang gewachsenen Vertrauen. Der ehrenamliche Verein vertraut der GmbH, dass sie die erwirtschafteten Fördergelder wie versprochen zur Verfügung stellt. Die GmbH vertraut dem Verein, dass dieser jederzeit verantwortungsvoll und wirksam mit diesen Geldern umgeht. In den letzten Jahren hat sich die GmbH rasant entwickelt und ist vor der Pandemie jährlich rund 20-30% gewachsen. Damit ist ebenso die Fördersumme, die damit verbundene Verantwortung und der Arbeitsaufwand zur Verteilung der Fördergelder gestiegen. Gleichzeitig lagen die Markenrechte von Quartiermeister nach wie vor beim ursprünglichen Gründer Sebastian Jacob. Dieser wünschte sich für die Übertragung der Markenrechte ebenso wie die Geschäftsführung der GmbH ein Modell, das den zentralen, sozialen Gedanken von Quartiermeister für die Zukunft schützt und für gemeinnützige Zwecke sichert. Sprich, dass eine Übernahme oder Veräußerung des wachsenden und damit immer wertvoller werdenden Sozialunternehmens zugunsten profitorientierter Eigeninteressen unmöglich gemacht wird.
Sebastian Jacob (Gründer von Quartiermeister) und die beiden Geschäftsführer David Griedelbach und Peter Eckert bei der Eintragung der neuen Quartiermeister Stiftung gUG im Mai 2021
Die letzten drei Jahre wurde immer wieder gemeinsam getüftelt, welches Organisationsmodell diesem Anspruch gerecht werden könnte. Wie kann die soziale Vision von Quartiermeister nachhaltig geschützt und dem Wachstum entsprechend professionalisiert werden? 2020 fiel die Entscheidung schließlich auf die Organisationsform einer gemeinnützigen Unternehmer*innengesellschaft (gUG), die die Markenrechte von Quartiermeister fortan besitzt und sie zugleich mit gemeinnützigen Zwecken in ihrer Satzung verknüpft.
Was bedeutet das konkret?
Die Quartiermeister GmbH darf weiterhin mit der Marke Quartiermeister wirtschaften. Durch einen sogenannten Markenlizenzvertrag ist sie nun allerdings verpflichtet, quartalsweise feste Markenlizenzgebühren an die Stiftung abzuführen. Diese Gebühren richten sich je nach den tatsächlichen Erträgen, die Quartiermeister in den letzten drei Monaten erwirtschaftet hat. Stellt euch vor, ihr würdet gern ein T-Shirt mit dem Logo einer bekannten Marke bedrucken. In der Regel müsstet ihr zuvor mit dieser Marke eine Vereinbarung zur Nutzung des Logos treffen. In einem Markenlizenzvertrag wird dann festgelegt, wieviel Geld ihr (bspw. pro verkauftem T-Shirt) an die Marke abführen musst, damit ihr berechtigt seid, dieses Logo zu verwenden. Dieses Geld enspricht im Falle von Quartiermeister dann exakt der erwirtschafteten Fördersumme.
Warum ist das ein Fortschritt zur bisherigen Förderweise?
Dieses Modell ermöglicht erstmals eine vertraglich festgeschriebene, statt wie bisher eine versprochene Förderung. Das gegenseitige Vertrauen zwischen GmbH und Verein erhält damit ein permanentes, personenungebundenes und verbindliches Dach. Dieses Dach legt Regeln der Zusammenarbeit und der Förderung fest. Zugleich kann durch die gemeinnützigen Zwecke der Quartiermeister Stiftung gUG kein Mensch mehr privat vom Verkauf von Quartiermeister profitieren. So wie wir es alle aus der bekannten Exit-Kultur bei Start-Ups kennen. Darüber hinaus wird die zunehmend komplexer werdende Koordination der Förderung dem ehrenamtlichen Verein abgenommen und über die Stiftung verwaltet. Der Verein besitzt jedoch weiterhin die Entscheidungsgewalt über die Verwendung der Fördersummen. Er agiert weiterhin als Parlament oder Kuratorium der Förderung. In der Stiftung ist er über seinen fünfköpfigen Vorstand im Beirat vertreten.
Was wird die Stiftung sonst noch können?
Als Dach von Quartiermeister wird die Stiftung künftig nicht nur die Marke sichern und die Förderung verwalten. Perspektivisch soll sie durch ihre Koordinationsstelle ebenso verstärkt gesellschaftspolitische Akzente setzen, zusätzliche Fundraisingpartner*innen gewinnen und sich in der deutschen Förderlandschaft als relevanter Akteur zur Förderung zivilgesellschaftlicher Initiativen etablieren. Gestaltet wird diese Organisationsentwicklung von Lisa, die seit nunmehr sieben Jahren die Förderung von Quartiermeister begleitet und in diesem Jahr recht passend ihren Master in Management sozialen Wandels abgeschlossen hat. Wir sind genauso gespannt wie ihr, was sich in den nächsten Monaten tut und legen derzeit die strukturellen Weichen (Anpassung Finanzströme, Arbeitsprozesse und Entscheidungswege). In diesem kurzen Teaser lassen wir bewusst noch viele Fragen offen. Freut euch mit uns auf die Updates zur Stiftung und zum neuen Fördermodell, die wir alsbald in verdaulichen Häppchen nach außen kommunizieren.
Die dienstälteste Quartiermeisterin Lisa wechselt zur neuen Quartiermeister Stiftung © Paul Glaser