Fördern während einer Pandemie – gar nicht so einfach! Auch wir als Quartiermeister e.V. haben die Auswirkungen und langfristigen Folgen der Lockdowns und des sinkenden Bierverkaufs im Jahr 2021 zu spüren bekommen. Trotzdem haben wir versucht, mit den wenigen Mitteln, die uns zur Verfügung standen, den bestmöglichen Impact zu erzeugen. Zugleich überprüften wir unsere bisherige Arbeit und unser Fördermodell auf die notwendige, nachhaltige Standhaftigkeit (in der Krise) und setzten dafür auf unserem gemeinsamen Retreat im Herbst wichtige Grundsteine. Mit der Gründung unserer neuen, gemeinnützigen Quartiermeister Stiftung gUG, der Etablierung einer festen Koordinationsstelle, sowie einem angepassten Fördermodell werden wir im kommenden Jahr mit Schwung und Fundament in die Zukunft starten. Unsere zwei Coaches Helmut und Filip, finanziert über unser gewonnenes Startsocial-Stipendium, begleiten uns bei dieser Organisationsentwicklung in den nächsten Monaten.
Ziel ist es, den offenen und partizipativen Charakter unserer Förderung trotz stark gewachsener Strukturen und Koordinationskosten zu erhalten. Denn mittlerweile engagieren sich über 100 Vereinsmitglieder in insgesamt 10 Quartieren bottom-up für die Verteilung der Fördergelder von Quartiermeister. Dieses lebendige und überregionale Netzwerk allein über unseren ehrenamtlichen Vorstand zusammenzuhalten, ist kaum noch möglich.
Unsere Quartiere
Wir möchten die Potenziale unserer ehrenamtlichen Mitglieder, sowie ihren Austausch untereinander fördern. Denn genau diese Möglichkeit zur Mitwirkung macht die Idee von Quartiermeister so einzigartig. Quartiermeister ist das einzige Sozialunternehmen in Deutschland, das nicht selbst, sondern die Zivilgesellschaft entscheiden lässt, was mit den wirtschaftlichen Erlösen vor Ort geschieht.
Unsere Vereinsmitglieder
Auch wenn wir in diesem krisengeschüttelten Jahr nur insgesamt 21.300 € Fördergeld gemeinsam verwalten und verteilen konnten: Wir sind uns sicher, dass die Fördersummen im kommenden Jahr wieder steigen werden. Zudem bemühen wir uns um zusätzliche Einnahmequellen. 2021 konnten wir beispielsweise über die Fördergelder der GmbH hinaus Spenden aus dem Jubiläums-Bier-Menü von Thomas Tyrell, sowie Spenden des stay-social-Clubs, einer Aktion von Landkorb für unsere Mission nutzen. Außerdem ist es neuerdings auch möglich, privat für die Arbeit und den Ausbau der gemeinnützigen Quartiermeister Stiftung gUG zu spenden.
Die bereitgestellten Fördergelder 2021
In unserer bisherigen Arbeit lag der Anteil unserer Verwaltungskosten zur Umsetzung und Koordination der Förderung bei maximal 20%. Zwischen den Jahren 2012 bis 2018 lag dieser Anteil gar bei 0%. Die diesjährige, prozentuale Erhöhung unserer Koordinationskosten liegt einerseits an den gesunkenen Fördergeldern, die uns insgesamt zur Verfügung standen, sowie an der Entscheidung ab November 2021 eine Teilzeitstelle zu schaffen. Längerfristiges Ziel wird es sein, die Koordinationskosten anteilig wieder zu senken, sodass wir wieder mehr Fördergeld direkt in Projekte weiterleiten können.
Die Verwendung der Fördergelder 2021
Eine Übersicht zu den bisher konkret geförderten Projekten und ihrer Arbeit in den jeweiligen Regionen findet ihr hier. Eine Förderung im neuen Quartier Köln ist aktuell noch ausgeschrieben. Projekte vor Ort können sich bis zum 15. Januar 2022 über unser Onlineformular bewerben. In den ersten Monaten des kommenden Jahres werden wir transparent über die Umstellung unseres Fördermodells, die gegründete Stiftung und ihre Kooperation mit dem Quartiermeister e.V. berichten. Falls ihr bis dahin Fragen zu unserer bisherigen Arbeit in den letzten zwei pandemiebedingten Jahren habt, oder selbst die Reise von Quartiermeister mitgestalten wollt meldet euch bei mitmachen@quartiermeister.org