Musalsal - Dokumentarfilme aus dem Nahen Osten und Nordafrika

Förderzweck

Filmmiete, Referenten, Saalmiete und Werbung

Das Projektteam „Musalsal“ ist Teil des eurient e.V., einem gemeinnützigen Verein aus Leipzig, der sich seit 2004 für einen transmediterranen Kulturdialog mit dem Nahen und Mittleren Osten einsetzt. „Musalsal“ zeigt seit 2007 regelmäßig Dokumentarfilme aus der MENA-Region mit anschließenden Diskussionsrunden. Auch in diesem Jahr wollen wir mit vier Veranstaltungen eine Plattform für Diskussion, Austausch und Begegnung sein. Veranstaltungsort ist jeweils das Kino „Cineding“ in der Karl-Heine-Straße. Ziel des Projekts ist es, durch die Veranstaltungen authentische Einblicke in die Gesellschaft
verschiedener Länder Nordafrikas und des Nahen (und Mittleren) Ostens zu ermöglichen. Die Veranstaltungsabende bieten ein Gegengewicht zu den knappen und oft einseitigen Berichten in den Massenmedien. Durch eine möglichst große Diversität an Themen und Regionen möchten wir verschiedene Einblicke in die tatsächlichen Lebenssituationen ermöglichen, damit zum Nachdenken
anregen und zum Abbau von Vorurteilen beitragen. Die geladenen Referent_innen liefern in den anschließenden Gesprächen zusätzliche Informationen, die dabei helfen, das Gesehene einzuordnen und zu reflektieren. Dabei wird über die Hintergründe, die Inhalte und Intentionen der Filme gesprochen, oder bestimmte Aspekte des Gesehenen von den Expert_innen kritisch beleuchtet. Das Publikum wird dazu angeregt, Fragen zu stellen, um Unklarheiten zu beseitigen und neue Erkenntnisse zu fördern. Auf diese Weise werden einerseits Stereotype abgebaut und andererseits der kritische Umgang mit neuen Informationen gefördert, wodurch die Zuschauer_innen zu einer besseren Einschätzung gesellschaftlicher und politischer Dynamiken in den jeweiligen Regionen befähigt werden sollen und im günstigsten Falle im Anschluss an die Veranstaltung als Multiplikator_innen des Diskurses innerhalb ihres jeweiligen sozialen Umfeldes agieren können. Vor allem auf lokaler Ebene möchten wir einen Beitrag für ein besseres kulturelles Verständnis leisten. In Zusammenhang mit einem geplanten Moscheebau und der Schaffung einer Flüchtlingsunterkunft im Leipziger Norden zeigten in jüngster Vergangenheit Teile der Bevölkerung
deutliche Skepsis bis hin zu islamfeindlichen Reaktionen. Nicht zuletzt macht die aktuelle Unterstützung für Legida und ähnlich ausgerichtete Gruppen deutlich, dass Rassismen – und speziell antimuslimischer Rassismus – sich gar verfestigen oder zunehmen. Wir sind der Meinung, dass dies unter anderem auf weitverbreitetem Unwissen und einseitigen Informationen beruht. Dem möchte das Projekt Musalsal entgegenwirken. In diesem Sinne möchten wir ein breites Publikum mit und ohne Vorkenntnisse ansprechen und versuchen durch unsere Werbung und Öffentlichkeitsarbeit möglichst viele Gruppen in Leipzig zu erreichen. Dazu gehört auch, dass wir versuchen aktiv auf Geflüchtete zuzugehen, insbesondere solche mit arabischsprachigem Background, und so Möglichkeiten für gesellschaftliche Partizipation und gesellschaftlichen Austausch schaffen.