Neuigkeiten

Wer ist das neue Gesicht auf unserem Radler?

23. Mai 2019 12:50

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Zum ersten Mal erscheint nun ein Mensch auf unserem Bier, welcher tagtäglich und mit vollem Einsatz soziale Kiezprojekte unterstützt und auf die Beine stellt. Jemand, der sich also die Stärkung der Nachbarschaftskultur in Berlin zur Aufgabe gemacht hat und somit den Grundgedanken von Quartiermeister verkörpert. 

Dieser besagte Mensch hört auf den Namen Talu Tüntas und er wurde mit seinen zahlreichen Projekten bereits mehrmals von Quartiermeister gefördert. Darunter zählen unter anderem eine Selbsthilfefahrradwerkstatt auf dem Tempelhofer Feld und die Taschengeldfirma e.V.. Außerdem erhielt er Unterstützung für eine Open Stage und hat auch mal ganz nebenbei ein Windrad gebaut. Talu ist für uns demnach der Inbegriff des Quartiermeisters und genau deshalb ziert er mit seinem Gesicht unser naturtrübes Radler.     

Ein Leben ohne Abfall & Verschwendung – könnt ihr euch das vorstellen?

20. Mai 2019 15:49

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Die Bilder von gewaltigen Plastikinseln und toten Meerestieren, die mit Mägen voller Müll kläglich verhungern, sind mittlerweile in aller Munde. Die Wenigsten jedoch verbinden damit ihr eigenes Konsumverhalten und ein generelles Strukturproblem. Der Zero Waste e.V. gründete sich vor gut einem Jahr um genau hier anzusetzen.

Einerseits geht es darum, viele verschiedene Menschen zu erreichen und durch z.B. Aufklärungsworkshops das Bewusstsein für die Müllproblematik und die Wegwerfgesellschaft zu schärfen. Andererseits versuchen sie auch in Kooperation mit anderen Initiativen (Guerilla Architecs, clubliebe e.V., …) auf weiteren Ebenen und in die Gesellschaft hinein zu wirken.

Vor ein paar Wochen fand das erste offene Planungs- und Arbeitstreffen statt, zu dem alle Interessierten herzlich eingeladen waren. Dies kam uns als Gelegenheit für den Projektbesuch gerade recht und so folgten auch wir der Einladung. Als Christina und ich das Treppenhaus zum Pulsraum betraten, schnellte auch schon Ingo – einer der Gründer des Zero Waste e.V. – mit zwei Brotaufstrichen bewaffnet an uns vorbei. Das engere Team steckte nämlich noch hoch konzentriert in den Vorbereitungen für die anschließenden Arbeitsphasen. Währenddessen kam aber keine Langeweile auf, da sich die Interessierten schon zu kleinen Gruppen versammelt hatten und angeregt unterhielten.

Zum offiziellen Beginn stellten Silke und Ingo zunächst kurz den Verein vor und anschließend wurden von den jeweiligen Verantwortlichen die verschiedenen AGs näher erläutert. Darunter zählen unter anderem ein Bildungsprojekt an Grundschulen, eine Festival-AG, ein Blog, Mitgestaltung von Demos und Themenabende zu bspw. Mikroplastik.

Dann ging es auch schon in die Arbeitsphase! Ich schloss mich der Festivalgruppe an, welche auf dem Art Lake Festival mit „Müll“ von vorherigen Festivals, also stehengelassenen Zelten usw., Podeste, Taschen und Kunstwerke herstellen und präsentieren möchte.  Mit dabei waren auch zwei Architektinnen von Guerilla Architects.  Anschließend wurden die Ergebnisse aller AGs präsentiert und es konnte sich noch in die Listen für weitere Projekte eingetragen werden.

Insgesamt war das ein sehr interessanter und anregender Abend beim Zero Waste e.V., der wirklich zum Nachdenken angeregt und mich auch nochmal dazu ermuntert hat, dieses Thema aktiver anzugehen. Wer sich auch noch stärker mit der Zero Waste Thematik auseinandersetzen und sich diesbezüglich engagieren möchte, kann immer jeden 2. Mittwoch im Monat zum Stammtisch kommen oder bei Themenabenden und anderen Events vorbeischauen!

David Griedelbach im Startnext Interview-Podcast "Gute Ideen"

16. Mai 2019 08:27

annika.bruemmer

David Griedelbach, Mitgründer und einer der beiden Geschäftsführer von Quartiermeister, war zu Gast bei Startnext und hat im Interview-Podcast eine Menge über Quartiermeister geplaudert.

Im Podcast geht darum, wie bei Quartiermeister alles angefangen hat, wie politisch ein Social Businesses sein sollten und vor allem natürlich, wie man eine erfolgreiche Crowdfunding-Kampagne macht. Reinhören!

Die Quartiermeister-Prinzipien: Transparenz

25. April 2019 11:07

laeticia.ertle

Der neue Transparenzbericht für das erste Quartal in 2019 ist da und wir möchten euch im Rahmen dessen ganz kurz und knackig die Transparenz als eines unserer Prinzipien vorstellen.

Wir wirtschaften nicht mit dem Ziel, uns die eigenen Taschen zu füllen, sondern handeln mit unserem Bierverkauf zum Wohle aller - denn mit unserem Gewinn unterstützen wir soziale Projekte und Initativen, die unser aller Nachbarschaft bereichern und bunter gestalten. Die zu spendende Fördersumme entsteht aus 10 Cent pro verkauftem Liter Quartiermeister-Bier.

Wofür wir unser Geld ausgeben und woraus sich unser Gesamtgewinn zusammensetzt, soll auch für euch sichtbar und eben transparent sein. Deshalb veröffentlichen wir nicht nur einmal den vorgeschriebenen Jahresabschluss, sondern zeigen euch nach jedem Quartal in unseren Transparenzberichten, wo wir momentan stehen. Wie viel durch das erste Quartal im neuen Jahr 2019 insgesamt und in den einzelnen Städten zusammengekommen ist, könnt ihr jetzt in unserem Transparenzbericht 2019/01 sehen!

Auch alle älteren Berichte zum Vergleich bleiben natürlich für euch sichtbar. Wenn du dich dafür interessierst, schau doch auf unserer Hompage unter Transparenz mal etwas genauer nach.

Ein Prost auf die Nachbarschaft & vielen Dank an euch alle!

Votingrekord - Über 1000 Menschen geben ihre Stimme für die Nachbarschaft

3. April 2019 13:55

lisa.wiedemuth

Ihr habt entschieden, der Kiez dankt!

Was für eine nervenaufreibende Abstimmung! Die letzten Wochen war ganz und gar nicht klar, welche zwei Projekte die letzte Förderung aus dem Fördertopf von 2018 erhalten. Tagelang lieferten sich die Projekte ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Nun stehen die Gewinnerprojekte fest. Nach dem Bereinigen einiger generierter Stimmen kommen wir zu folgendem Ergebnis:

Platz 1 RadXHain - 575 Stimmen

Die lokale Interessenvertretung der Fahrradfahrer*innen bringt Unternehmen, Bezirk & Anwohner*innen zusammen, um gemeinsam Konzepte für eine fahrradfreundliche Stadt zu entwickeln & umzusetzen.

Platz 2 Pride Parade - 570 Stimmen

Das Bündnis bietet Menschen, die als „behindert“ oder „verrückt“ pathologisiert und ausgegrenzt werden, die Gelegenheit, ihr Selbstbewusstsein auf den Straßen Berlins zu zeigen. Die Pride Parade findet in diesem Jahr am 22. Juni 2019 statt.

Platz 3 Serve the City e.V. - 561 Stimmen

Der Verein möchte im Sommer ein Urban Dinner mit Anwohner*innen & Obdachlosen Menschen veranstalten. Gemeinsam soll an einer langen Tafel der Einsamkeit Einhalt geboten werden. Mehr Informationen zum Projekt findet ihr hier: http://servethecity.de/

Platz 4 Soulgarden - 520 Stimmen

Der interkulturelle Inselgarten in Schöneberg, soll als Begegnungsort zwischen Menschen mit und ohne Fluchterfahrung gelten. Gemeinsam wird gegärtnert, geerntet & gekocht. Weitere Informationen zum Projekt hier: https://soulgardenberlin.com/

Wir gratulieren den Gewinnerprojekten und sind stolz auf die Arbeit aller Engagierten. Dieses knappe Ergebnis zeigt, dass ihr alle unsere Förderung mehr als verdient habt! Wir hoffen, ihr konntet durch die Abstimmung viele Menschen auf euer Wirken aufmerksam machen und wünschen allen Beteiligten viel Erfolg bei zukünftigen Vorhaben!

Bunte Bastelrunde mit der nepia e.V.-Mädchengruppe

27. März 2019 13:17

julia.seibert

Pünktlich um 13:30 Uhr stehe ich vor der Konrad-Agahd-Schule in Berlin-Neukölln und warte auf Giang, die die Mädchen-AG des nepia e.V. zusammen mit Emma leitet. Die Beiden treffen sich wöchentlich mit Mädchen* zwischen 10 und 12 Jahren nach der Schule und machen alle möglichen Sachen gemeinsam. Manchmal wird einfach nur geredet und Musik gehört, aber auch Kochen, Basteln oder Schlittschuhlaufen steht öfters auf dem Programm.

Heute ist Streik, was für uns heißt: Wir wissen gar nicht, wie viele der Mädchen* überhaupt zur AG erscheinen werden, erklärt mir Giang auf dem Weg ins Klassenzimmer. Dort erwarten uns bereits Emma und Rafia. Rafia ist 10 Jahre alt und damit die Jüngste in der Gruppe. Sie erklärt mir direkt: „Wir machen heute Schleim!“. Ich habe keine Ahnung, wie das funktionieren soll und werde direkt in die Kunst des Schleimmachens eingeführt. Während wir uns unterhalten ist Giang schon wieder auf Achse: Es gibt nicht genug Kleber, der muss besorgt werden! Schließlich kommen die restlichen Mädels* an und wir bauen zuerst mal das Klassenzimmer um. Am Gruppentisch kann man sich besser unterhalten und kennenlernen.

Die Mädchen* wussten schon vorab, dass jemand von Quartiermeister heute hier sein wird. Was sich hinter Quartiermeister verbirgt, wissen sie nicht. Aber kein Problem - nach einer kurzen Vorstellungsrunde weiß jeder über jeden Bescheid und Giang ist auch mit dem fehlenden Klebstoff zurück.

Heute startet die AG anders als sonst. Gestern haben sich alle AG-Leiter*innen des nepia e.V. getroffen. Die Mädchen*-AG ist nämlich nicht die Einzige, zusätzlich gibt es auch Fußball-, Bastel- und viele andere AG‘s an zwei verschiedenen Schulen. Resultat des Treffens war das Einführen eines neuen Rituals: Ab jetzt dürfen alle nach der Begrüßung erzählen, wie es ihnen gerade geht und was sie so beschäftigt.

„Wie oft fragt uns jemand, wie wir uns fühlen? Eigentlich nie!“ stellt Emma klar heraus. Es ist wichtig, in entspannter Runde über Probleme, aber auch über alles Schöne was passiert zu sprechen.

Georgina erzählt uns zum Beispiel von ihrer gestrigen Geburtstagsparty, auf der auch einige der anwesenden Mädchen* waren. Generell scheinen Geburtstage ein großes Thema zu sein. Auch Céline erzählt stolz, dass sie in 23 Tagen bereits 12 Jahre alt wird.

Dann kommt es zum eigentlichen Hauptteil des heutigen Treffens: Wir machen Schleim. Die Mädels* erklären Giang, Emma und mir, wie es am besten funktioniert, denn sie haben das schon etliche Male gemacht. Es kommt nur auf das richtige Verhältnis aus Klebstoff, Rasierschaum und Kontaktlinsenflüssigkeit an. Wobei auch noch exotischere „Rezepte“ ausgetauscht werden. Der Trick, so Rasan, sind Peel-Off-Masken.

Zum Schluss wird gemeinsam aufgeräumt uns es gibt eine Abschlussrunde. Alle Mädchen* fanden das Schleimmachen super, das einzige was nicht so schön war: Es hat nicht ganz so funktioniert, wie vorgestellt. Aber das ist schnell vergessen, als Emma erklärt, dass in zwei Wochen gemeinsam gekocht werden soll!

Nach 90 Minuten endet das Treffen. Ein paar Mädchen* bleiben noch, um mit Emma und Giang allein zu sprechen. Die Mädchen*-AG soll nämlich vor allem einen Ort des Vertrauens darstellen und so werden auch manchmal die ein oder anderen Konflikte unter den Mädchen im Nachgang diskutiert.

Für solche Aktionen braucht es vor allem auch engagierte Menschen, die die AG’s in den Grundschulen leiten. Was in den Treffen nach der Schule gemacht wird, kommt hier komplett auf die Ideen und Fähigkeiten der freiwilligen Leiter*innen an. Du möchtest dich ebenfalls engagieren? Dann melde dich einfach unter kontakt@nepia-berlin.de!

Einmal in die Staaten nach Neukölln und zurück...

26. März 2019 09:09

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Als Delia und ich die kleine Bar Das KAPiTAL am Karl-Marx-Platz im Herzen von Neukölln betreten, lächelt uns Ismael von hinter der Bar entspannt an. Ismael kümmert sich um die Bar und die Kunstprojekte, die hier fast täglich stattfinden. Als wir uns von Quartiermeister zu erkennen geben, ist die Freude groß. Mit Leidenschaft, die regelrecht ansteckend ist, erzählen er und Rike (die sich gleich zu uns gesellt hat) von ihrem Verein und dem Salon Kapital. 

„Das KAPiTAL ist  nicht nur Bar, sondern mehrmals wöchentlich ein Salon, der Dialog mit Künstler*innen steht im Vordergrund”. Da passt es eben, dass man dies auch gemütlich mit einem Bierchen in geselliger Atmosphäre machen kann. Hier werden nicht nur Kunstwerke betrachtet, man setzt sich gemeinsam mit den Künstler*innen und ihren Werken auseinander. Im Dialog soll so ein tieferes Verständnis für das Wirken der Künstler*innen geschaffen werden. Das benötigt natürlich eine entsprechende Umgebung und Technik, denn die Künstler*innen kommen aus der ganzen Welt und sind ab und an sogar mit Live Schaltung via Skype dazugeschaltet, wenn die Werke mit dem Beamer an die Wand geworfen werden. So richtig verstehen wir das erst, als wir den kleinen Raum hinter dem Tresen betreten. Ein langer Tisch steht mittig im Raum und der Beamer wirft die ersten Bilder an die Wand. Links und Rechts sind die Wände mit alten Fenster verkleidet, was den kleinen Raum offen und einladend wirken lässt. Später erzählt uns Ismael, dass er die Fenster während der Renovierung des Hauses gegenüber abstauben konnte.

Etwa 10 Leute sitzen am Tisch und hören sich die Erläuterungen des Künstlers an, der live aus Amerika zugeschaltet ist. So setzen Delia und ich uns mit dazu und lauschen den Ausführungen. Irgendwie aufregend die Bilder zu sehen und gleichzeitig den Erörterungen des Künstlers zu folgen.

Die Gelegenheit, sich dem Publikum zu stellen und Rede und Antwort zu stehen, hat man nicht oft als Künstler, erzählt uns Rike.

Von der Förderung konnte der Verein die Technik im Raum erneuern, das Büro einrichten und endlich auch einen Drucker und die Materialien organisieren, die man braucht, um nicht nur die Künstlergespräche, sondern auch andere Veranstaltungen zu organisieren. Dazu zählte im letzten Jahr z.B. eine große Ausstellung im “Schaufenster” in Kreuzberg sowie eine Auktion, bei der in der benachbarten Bar Arcaoda 60 Kunstwerke von Künstler*innen versteigert wurden, die schon einmal ein Künstlergespräch im KAPiTAL gemacht hatten. Viel Arbeit, aber die strahlenden Augen der beiden, wenn Sie davon erzählen, lässt Delia und mich wissen: Hier wird Leidenschaft für die Sache großgeschrieben.

Le Salon ist ein Space für Kreativität, Kunst und Kultur, der unser Berlin so lebenswert macht. Ein toller Abend, wir kommen wieder!

 

Kein Platz zum Schlafen?

21. März 2019 11:02

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Für viele der aus Deutschland kommenden oder schon lange hier lebenden Menschen kaum vorstellbar: Die offene Frage nach der eigenen Unterkunft für heute Abend! Doch für 3. – 10.000 Menschen in Berlin ist das Tag für Tag (harte) Lebensrealität. Die Zahl der Wohnungslosen in Berlin liegt mit bis zu 25.000 noch weit darüber.

Das von uns gefördertes Projekt „Schlafplatzorga“ nimmt sich dieser Problematik an!

Die „Schlafplatzorga“, welche sich im Oktober 2014 im Rahmen der Räumung der GHS-Schule in der Ohlauerstraße gegründet hat, nimmt sich diesem Problem an, konzentriert sich aber speziell auf Migrant*innen und Geflüchtete. Ihrer Meinung nach wird diese Personengruppe auf dem Wohnungsmarkt strukturell verstärkt benachteiligt bzw. so gut wie ganz ausgeschlossen.

Die Initiative vermittelt in mehrmals wöchentlich stattfindenden Sprechstunden obdachlose Berliner*innen, Migrant*innen und Geflüchtete an private Schlafplätze und falls nötig an die Berliner Kältehilfe. Das Ziel ist einerseits, Menschen kurzfristig einen sicheren Schlafplatz zu ermöglichen, andererseits mit den Betroffenen zusammen langfristig Wege aus der Obdachlosigkeit zu finden. Zudem möchte die Initiative Verbindungen zwischen hilfsbereiten, solidarischen Berliner*innen und Geflüchteten in prekären Situationen herstellen, wobei sie im Vermittlungsprozess versuchen, den Bedürfnissen beider Seiten gerecht zu werden.

Einmal monatlich veranstaltet die Schlafplatzorga zudem eine Küche für Alle (Küfa). In ersten Linie um Kontakte zu knüpfen und neue Menschen kennenzulernen & gleichzeitig um bspw. Spenden für Fahrkarten zum Schlafplatz zu sammeln. Diesen Monat, genauer gesagt am 6. Februar, waren auch wir vor Ort! Generell findet die Küfa jeden ersten Mittwoch im Monat statt und jede*r ist dort willkommen. Ob zufällige*r Barbesucher*in oder Wohnungslose*r, gekocht wird immer für ca. 100 Personen und wer früh genug da ist, bekommt was 😊 (http://www.b-lage.de/events/eating-for-sleeping-mit-schlafplatzorga?cst=2019-03-06+19%3A30%3A00+UTC).

Gleich nach dem wir in der B-Lage ankamen, warfen wir natürlich zuallererst einen Blick in die Küche. Dort blickten uns gut gelaunte, aber auch sehr beschäftigte Menschen entgegen. Um nicht weiter im Weg herumzustehen, suchten wir lieber das Gespräch mit Frambo und Nelly, zwei Menschen, die sich mit vollem Elan für das Projekt engagieren.

Nelly ist schon von Anfang an dabei und möchte mit der Initiative Menschen zusammenbringen und unterstützen, aber auch politisch beeinflussen. Deshalb studiert sie mittlerweile sogar Jura und nicht mehr Politikwissenschaften. Besonders stolz ist sie über die Vermittlung einer Frau, welche mit ihrem frisch geborenen Kind in einer Massenunterkunft leben sollte und dank der „Schlafplatzorga“ eine friedliche Unterkunft mit ausreichend Privatsphäre für sich und ihr Kind finden konnte.

Frambo ist seit 1 ½ Jahren dabei. Er schätzt besonders die Möglichkeit, ganz locker beim Kochen neue Menschen kennenzulernen und gleichzeitig bei der Zubereitung der kostenfreien Mahlzeit zu helfen.

Gegen 19:30 geht’s schließlich los und bis dahin hat sich auch schon eine ordentliche Schlange gebildet. Auch wir verköstigen das frisch zubereitete Mahl, welches zum Teil sogar aus geretteten Lebensmitteln besteht. Wir finden, die Köch*innen haben sich spürbar Mühe gegeben: Erstaunlich scharf, gerade richtig meiner Meinung nach und definitiv sättigend.

Wer sich selbst davon überzeugen und die Schlafplatzorga unterstützen möchte, kann einfach selbst zur nächsten Küfa vorbeikommen.

Ihr seid im Urlaub, kurz- oder längerfristig unterwegs und wollt was Gutes tun? Dann stellt euer Bett oder eure WG-Couch der Schlafplatzorga zur Verfügung & meldet euch bei schlafplatzorga@gmail.com.

 

Status Q - Folge 2 - Zwischen passieren und professionalisieren

18. März 2019 14:07

lisa.wiedemuth

Unsere Rezepte auf Wanderschaft

Ein regional gebrautes Bier für einen regionalen Geschmack – das war bisher unser einstimmiges Credo. Warum allerdings nicht auch mal über den eigenen Flaschenrand hinaussehen? Das Helle gehört in die Berliner Kneipenszene, wie das Herbe ins bayrische Hopfenland.

Unsere Biere wollen wir bisher nicht mehr als 300km von A nach B transportieren. Damit setzt das Regionalitätsprinzip unserem Sozialunternehmen eine gehörige Grenze. Das Interesse von Großhändlern ist dagegen deutschlandweit gewachsen. Dort ist die Verfügbarkeit einer sozialen Bieralternative im Sortiment unserer Meinung nach genauso wichtig, wie im Kiez um die Ecke.

Unser bisheriger Kompromiss? Ab Mitte März wird es unser fruchtig-herbes Bio-Pils aus dem Osten in München geben, gebraut & abgefüllt vor Ort in unserer Partnerschaftsbrauerei Gut Forsting. Am liebsten würden wir die Rezeptreise auch umgekehrt mit unserem kaltgehopften Bio-Hellen aus dem Süden in Richtung Berlin antreten.

Warum es bisher noch nicht dazu gekommen ist? Zu einem Hellen gehört die dicke Euroflasche, das Erkennungsmerkmal im Regal. Die Abfüllanlage unserer Brauerei im Osten ist bisher aber nicht auf diese Euroflaschen eingestellt. Wir klopfen gerade verschiedene Möglichkeiten ab, wie wir damit umgehen werden. Würdet ihr ein Bio-Helles trinken, das statt in der Oberlausitz, dann möglicherweise doch in Bayern gebraut wurde?

Unsere Flaschen im Aufbruch

Apropos Flaschen… die Entscheidung unsere Produktpalette in anderen Regionen zu erweitern, ließ uns auf ein Problem stoßen, das schon immer da war, aber unaufgeregt auf der langen Bank lag: Der Look unserer Flaschen. Farbgebung, Hintergrund, Claims – ohne Marketingagentur haben wir zu jedem Produkt in kürzester Zeit & mit einem basisdemokratischen Prozess Etiketten entwickelt, die nicht nur Nerven & Zeit gekostet haben, sondern mittlerweile im Gesamtkontext tatsächlich auseinanderfallen. Die letzten Wochen haben wir uns nicht gescheut, nochmals stundenlang vor unseren Flaschen zu hocken und gemeinsam eine Lösung für einen einheitlichen Quartiermeisterauftritt zu finden. Wir haben uns dabei auf einen schwarzen Hintergrund geeinigt, mit den unterschiedlichen Sortenfarben in den Q’s. Der neue Claim „Zum Wohle aller!“ wird nicht nur als Schriftzug erscheinen, sondern zukünftig gesellschaftliche Diversität in Form verschiedener Konterfeis auf der Flasche bedeuten. Den Start dafür setzt unser neues Naturradler, für den ein ganz besonders langer Begleiter von Quartiermeister Model stand. Sind nicht alle Engagierten der Nachbarschaft Quartiermeister*innen? Wen würdet ihr gern auf der Flasche sehen?

Unser (fast) bedingungsloses Grundeinkommen für Projekte

Mindestens genauso spannend und anstrengend wie die CI-Diskussion war unsere Jahreshauptversammlung im Verein im Febraur. Dort wurde die Verteilung der Fördersumme von 45.000€ im neuen Jahr mit 25 Ehrenamtlichen beschlossen. Neben unserer regulären Projektförderung ruft Quartiermeister e.V. in diesem Jahr zum ersten Mal das (fast) bedingungslose Grundeinkommen dotiert mit 9.000€ für Projekte in Berlin & Umland aus. Neben der kleinteiligen Projektförderung möchte Quartiermeister es einem besonders förderwürdigen Projekt ermöglichen, sich über neun Monate zu professionalisieren & weiterzuentwickeln.

Warum wir das tun? Weil wir glauben, dass aus kleinen Ideen große Dinge entstehen können, wenn dafür einfache & unbürokratische Fördermaßnahmen existieren. Unser Stipendium ist ein Experiment. Wir werden das geförderte Projekt über das Jahr begleiten und evaluieren, inwieweit eine derartige, langfristige Förderung sinnhaft ist. Mehr Informationen zur Projektförderung findet ihr hier.

Unsere PPPPPP..s

Auch unser eigenes Jahr gliedert sich nun endlich in Projekte und deren Pläne. Das hat lange gedauert. Daneben nutzen wir PPP als professionelles Management-Mitarbeiter*innentool. PPP steht für „Projects, Plans, Problems“. Jeden Montag schauen wir gemeinsam auf die Woche und hangeln uns an den drei P’s ab. Damit möchten wir dem bisherigen Quartiermeister Prinzip „Es passiert (einfach)!“ etwas entgegensetzen. Mittlerweile wünschen wir uns, dass die Dinge zu einem Zeitpunkt passieren, auf den wir alle vorbereitet sind, weil das Arbeitspensum steigt. Das verlangt Prozessmanagement und darin werden wir gerade richtig gut. Dabei haben wir nicht das Gefühl zu einer bewegungslosen, um sich selbst kreisenden Prozessmaschine zu werden. Ganz im Gegenteil: Die letzten Monate haben uns gezeigt, Unvorhergesehenes ist und bleibt unvorhersehbar, aber eine gute Portion PPPPPP…s machen aus einem Problem einen „Professionellen -Passier-Prozess“. Ihr habt Lust diesen Prozess weiter zu begleiten? Dann tragt euch in unseren Newsletter sein & werdet Teil der Quartiermeistercommunity.

Die erste Förderung 2019 ist durch!

16. Februar 2019 13:37

julia.seibert

Unsere Vorsätze für 2019? Mehr Stimmen für tolle Projekte!

Ihr habt euch augenscheinlich genau das gleiche gedacht und zum neuen Jahr heftig auf die Abstimm-Buttons gedrückt. Wer die Fördersumme bekommt war bis zum Schluss nicht ganz klar, aber nun können wir euch die ersten beiden geförderten Projekte 2019 vorstellen:

- Zero Waste Label (249 Stimmen)

- Rat für zukunftsweisende Entwicklung (261 Stimmen)

Wir sind gespannt auf die Umsetzung der Projektziele und freuen uns, euch diese bald auch hier auf unserem Blog zu zeigen.

Allerdings können immer nur zwei Projekte die Fördersumme erhalten, nicht gereicht hat es für diese beiden Projekte:

- Berliner Kältehilfe (227 Stimmen)

- We roll Berlin (201 Stimmen)

Wir hoffen, ihr findet andere Wege und Unterstützung um eure Vision in die Tat umzusetzen!