18. März 2019 14:07
lisa.wiedemuthUnsere Rezepte auf Wanderschaft
Ein regional gebrautes Bier für einen regionalen Geschmack – das war bisher unser einstimmiges Credo. Warum allerdings nicht auch mal über den eigenen Flaschenrand hinaussehen? Das Helle gehört in die Berliner Kneipenszene, wie das Herbe ins bayrische Hopfenland.
Unsere Biere wollen wir bisher nicht mehr als 300km von A nach B transportieren. Damit setzt das Regionalitätsprinzip unserem Sozialunternehmen eine gehörige Grenze. Das Interesse von Großhändlern ist dagegen deutschlandweit gewachsen. Dort ist die Verfügbarkeit einer sozialen Bieralternative im Sortiment unserer Meinung nach genauso wichtig, wie im Kiez um die Ecke.
Unser bisheriger Kompromiss? Ab Mitte März wird es unser fruchtig-herbes Bio-Pils aus dem Osten in München geben, gebraut & abgefüllt vor Ort in unserer Partnerschaftsbrauerei Gut Forsting. Am liebsten würden wir die Rezeptreise auch umgekehrt mit unserem kaltgehopften Bio-Hellen aus dem Süden in Richtung Berlin antreten.
Warum es bisher noch nicht dazu gekommen ist? Zu einem Hellen gehört die dicke Euroflasche, das Erkennungsmerkmal im Regal. Die Abfüllanlage unserer Brauerei im Osten ist bisher aber nicht auf diese Euroflaschen eingestellt. Wir klopfen gerade verschiedene Möglichkeiten ab, wie wir damit umgehen werden. Würdet ihr ein Bio-Helles trinken, das statt in der Oberlausitz, dann möglicherweise doch in Bayern gebraut wurde?
Unsere Flaschen im Aufbruch
Apropos Flaschen… die Entscheidung unsere Produktpalette in anderen Regionen zu erweitern, ließ uns auf ein Problem stoßen, das schon immer da war, aber unaufgeregt auf der langen Bank lag: Der Look unserer Flaschen. Farbgebung, Hintergrund, Claims – ohne Marketingagentur haben wir zu jedem Produkt in kürzester Zeit & mit einem basisdemokratischen Prozess Etiketten entwickelt, die nicht nur Nerven & Zeit gekostet haben, sondern mittlerweile im Gesamtkontext tatsächlich auseinanderfallen. Die letzten Wochen haben wir uns nicht gescheut, nochmals stundenlang vor unseren Flaschen zu hocken und gemeinsam eine Lösung für einen einheitlichen Quartiermeisterauftritt zu finden. Wir haben uns dabei auf einen schwarzen Hintergrund geeinigt, mit den unterschiedlichen Sortenfarben in den Q’s. Der neue Claim „Zum Wohle aller!“ wird nicht nur als Schriftzug erscheinen, sondern zukünftig gesellschaftliche Diversität in Form verschiedener Konterfeis auf der Flasche bedeuten. Den Start dafür setzt unser neues Naturradler, für den ein ganz besonders langer Begleiter von Quartiermeister Model stand. Sind nicht alle Engagierten der Nachbarschaft Quartiermeister*innen? Wen würdet ihr gern auf der Flasche sehen?
Unser (fast) bedingungsloses Grundeinkommen für Projekte
Mindestens genauso spannend und anstrengend wie die CI-Diskussion war unsere Jahreshauptversammlung im Verein im Febraur. Dort wurde die Verteilung der Fördersumme von 45.000€ im neuen Jahr mit 25 Ehrenamtlichen beschlossen. Neben unserer regulären Projektförderung ruft Quartiermeister e.V. in diesem Jahr zum ersten Mal das (fast) bedingungslose Grundeinkommen dotiert mit 9.000€ für Projekte in Berlin & Umland aus. Neben der kleinteiligen Projektförderung möchte Quartiermeister es einem besonders förderwürdigen Projekt ermöglichen, sich über neun Monate zu professionalisieren & weiterzuentwickeln.
Warum wir das tun? Weil wir glauben, dass aus kleinen Ideen große Dinge entstehen können, wenn dafür einfache & unbürokratische Fördermaßnahmen existieren. Unser Stipendium ist ein Experiment. Wir werden das geförderte Projekt über das Jahr begleiten und evaluieren, inwieweit eine derartige, langfristige Förderung sinnhaft ist. Mehr Informationen zur Projektförderung findet ihr hier.
Unsere PPPPPP..s
Auch unser eigenes Jahr gliedert sich nun endlich in Projekte und deren Pläne. Das hat lange gedauert. Daneben nutzen wir PPP als professionelles Management-Mitarbeiter*innentool. PPP steht für „Projects, Plans, Problems“. Jeden Montag schauen wir gemeinsam auf die Woche und hangeln uns an den drei P’s ab. Damit möchten wir dem bisherigen Quartiermeister Prinzip „Es passiert (einfach)!“ etwas entgegensetzen. Mittlerweile wünschen wir uns, dass die Dinge zu einem Zeitpunkt passieren, auf den wir alle vorbereitet sind, weil das Arbeitspensum steigt. Das verlangt Prozessmanagement und darin werden wir gerade richtig gut. Dabei haben wir nicht das Gefühl zu einer bewegungslosen, um sich selbst kreisenden Prozessmaschine zu werden. Ganz im Gegenteil: Die letzten Monate haben uns gezeigt, Unvorhergesehenes ist und bleibt unvorhersehbar, aber eine gute Portion PPPPPP…s machen aus einem Problem einen „Professionellen -Passier-Prozess“. Ihr habt Lust diesen Prozess weiter zu begleiten? Dann tragt euch in unseren Newsletter sein & werdet Teil der Quartiermeistercommunity.
16. Februar 2019 13:37
julia.seibertUnsere Vorsätze für 2019? Mehr Stimmen für tolle Projekte!
Ihr habt euch augenscheinlich genau das gleiche gedacht und zum neuen Jahr heftig auf die Abstimm-Buttons gedrückt. Wer die Fördersumme bekommt war bis zum Schluss nicht ganz klar, aber nun können wir euch die ersten beiden geförderten Projekte 2019 vorstellen:
- Zero Waste Label (249 Stimmen)
- Rat für zukunftsweisende Entwicklung (261 Stimmen)
Wir sind gespannt auf die Umsetzung der Projektziele und freuen uns, euch diese bald auch hier auf unserem Blog zu zeigen.
Allerdings können immer nur zwei Projekte die Fördersumme erhalten, nicht gereicht hat es für diese beiden Projekte:
- Berliner Kältehilfe (227 Stimmen)
- We roll Berlin (201 Stimmen)
Wir hoffen, ihr findet andere Wege und Unterstützung um eure Vision in die Tat umzusetzen!
30. Januar 2019 15:56
julia.seibertStatt dem altbekannten Einheitsbrei bietet Suppe&Mucke e.V ein buntes Allerlei, in der Küche und im Publikum. Das gleichnamige Straßenfest findet an verschiedenen Orten in Friedrichshain statt. Während sich soziale, kulturelle und politische Vereine und Initiativen um das kulinarische Programm in Form von bunten Suppenkreationen kümmern, wird man als Besucher in Diskussionsrunden, Workshops oder auf dem Kinderfest aktiv mit eingebunden. Jeder darf mitmachen, basisdemokratisch und weitestgehend hierarchiefrei.
Am 16. Juni 2018 waren wir schließlich auch vor Ort und haben auf dem Straßenfest in der Helsingforserstraße live miterlebt, was mit unserer Förderung möglich werden kann. So verschieden wie die Suppenrezepte der Initiativen und Vereine sind auch diese selbst. Umwelt- und Tierschutzaktivist*innen, Kollektive und sogar Fußballer*innen boten ausreichend Gelegenheit, zum Probieren der köstlichen Suppen und Austausch mit den Menschen hinter dem Kochtopf. Mit vollem Magen haben wir schließlich interessante Diskussionen auf der Politbühne verfolgt und gegen Abend auch noch das Tanzbein schwingen dürfen.
Ein solches Fest kann allerdings nur mit den notwendigen verwaltungstechnischen Vorherkehrungen realisiert werden. Ausschanklizenz, Antragskosten und die Bestellung der BSR wurden von unserer Fördersumme abgedeckt. Für unabhängige Straßenfeste stellt dieser bürokratische Aufwand oftmals einen nicht zu unterschätzenden Faktor in der Veranstaltungsplanung dar, welcher Dank eurer Stimmen für die Leute von Suppe&Mucke e.V. dieses Mal schnell abgehakt werden konnte!
Mit dem neuen Jahr 2019 möchten unsere Freund*innen vom Suppe&Mucke e.V. räumlich und inhaltlich neues Terrain erkunden. Ein neuer Bezirk mit anderen Möglichkeiten soll andere Akteur*innen anlocken und auch thematisch werden neue Schwerpunkte gesetzt.
Wir sind gespannt auf die weiteren Entwicklungen! Falls ihr das nächste Suppenfestival selbst mitgestalten möchtet, seid ihr immer dienstags beim wöchentlichen Plenum auf dem RAW-Gelände dazu eingeladen, vorbeizukommen und zu bleiben.
21. Dezember 2018 10:16
lisa.wiedemuthPlötzlich ist das Büro fast leer. Als sich das dritte Quartal im September dem Ende zuneigt, atmen wir einmal kurz durch und verreisen unsere angestauten Urlaubstage. Es wurde Zeit nach diesem nervenaufreibenden Sommer: Crowdfunding, Sonderförderung, ein komplett neues Vertriebsteam & die Planung zweier neuer Produkte. Haben wir uns zu viel vorgenommen? Kriegen wir etwa den Hals nicht voll? Warum nicht mal eine Runde aussetzen, statt einen nach dem anderen zu heben? In unserer neuen Reihe Status Q veröffentlichen wir nun zusätzlich zu unseren Transparenzzahlen die neusten Entwicklungen von Quartiermeister und freuen uns darauf, mit euch über unsere Schritte & Entscheidungen zu diskutieren.
Ist euch aufgefallen, wer plötzlich alles über Zukunft diskutiert? Ganze Konferenzen & Magazine werden damit gefüllt. Während Stiftungen und Bündnisse wie Futurzwei, #Unteilbar und SEND e.V. mobil machen, schiebt das Innenministerium die (aussichtslose) Zukunft von Geflüchteten in ihr Heimatland ab. Bewegungen für eine offene Gesellschaft beginnen sich zu vernetzen und verlangen nach einer gemeinsamen Stimme. Zukunft geht uns plötzlich alle etwas an, wohl deswegen wird sie zum sinnhaftesten, gemeinsamen Nenner. Zukunftsmusik gibt es nicht mehr, wir sind schon längst am Komponieren. Nachhaltigkeit & soziale Verantwortung erleben einen Aufschwung und werden Mainstream wie die Grünen. Ja, auch Quartiermeister will Mainstream werden. Denn wie groß ist unser gesellschaftlicher Impact, wenn wir weiterhin in der Berliner Blase verweilen? Sollten nicht alle von unserem Konzept profitieren? Wie sieht es aus mit den ländlichen Räumen? Wie können wir das Engagement unserer Projekte auch längerfristig unterstützen? Das sind unsere Gedanken über die Zukunft von Quartiermeister.
Über diese und weitere Fragen zerbrachen sich Verein & Geschäftsführung von QM auf unserem Retreat im Projektraum Drahnsdorf im Oktober den Kopf. Wachsen ja, aber wie? Je größer wir werden, desto schwieriger können wir dem lokalen Aspekt gerecht werden. Warum? Weil Städte wie Berlin, Dresden und München enorme Summen zusammentrinken, kleinere Städte es aber schwerer haben, über eine Fördersumme von 500€ hinauszukommen. Sollen diese deswegen ausgeschlossen werden? Ist der hohe Arbeitsaufwand für eine Förderrunde von 500€ gerechtfertigt? Der Verein spricht sich klar aus: Maximal 20% der Fördersumme darf für die Organisation der Förderung verwendet werden. Alles darüber hinaus gefährdet unser Förderprinzip. Aus diesem Grund überlegen wir derzeit, ob wir im kommenden Jahr Regionaltöpfe entwickeln, auf die sich mehrere Städte gemeinsam bewerben könnten. Somit ist für uns nicht ausschlaggebend, woher ein Projekt kommt, sondern wie hoch wir dessen Impact auf die Nachbarschaft einschätzen. Die Ausschüttung der Förderung könnte also möglicherweise zum Teil vom lokalen Bierkonsum entkoppelt werden. Das vereinfacht das Förderkonzept, verkürzt die Arbeit und gibt auch abgelegenen Regionen die Chance von unserer Förderung zu profitieren. Das wappnet uns auch für die Zukunft, wenn es Quartiermeister verstärkt in vielen kleinen Städten & Orten gibt. Große Städte blieben im Falle der Umsetzung von diesem Konzept unberührt, sie würden maximal einen geringen Teil zum Regionaltopf beisteuern.
Unser Wachstum wollten wir in diesem Jahr auch mit der Crowdfunding-Kampagne decken. Über 30.000€ konnten wir dank eurer Unterstützung über startnext sammeln, mit 40% davon können wir nun arbeiten. Einen Großteil des Versands haben wir hinter uns gebracht. Allerdings sind auch wir im Laufe der letzten Monate über viele Fehlerteufel gestolpert, die unseren Versand zum Teil arg nach hinten verzögert haben. Letzte Woche durften wir die erste Abfüllung unseres Alkoholfreien probieren. Leider waren wir nach der gemeinsamen Herstellung in Zusammenarbeit mit der Brauerei & dem Forschungsinstitut nicht zufrieden mit dem Ergebnis und haben uns entschlossen, einen zweiten Versuch zu wagen, um mit einem besseren Produkt an den Start zu gehen. Dass die erste Abfüllung verbesserungswürdig ist, ist nicht ungewöhnlich, insbesondere weil der Brauprozess unseres Alkoholfreien ein neues Verfahren nutzt und um einiges komplizierter und anspruchsvoller ist, als der eines alkoholhaltigen Bieres. Das haben wir in unserer zeitlichen Planung zugegebenermaßen sehr unterschätzt.
Es wäre theoretisch kein Problem, das Alkoholfreie direkt im Anschluss noch einmal zu brauen. Das dauert in der Regel um die zwei Wochen. Allerdings wird in unserer Brauerei von Januar bis März 2019 das Sudhaus vollständig modernisiert. Das ist an sich eine erfreuliche Nachricht, da so die Qualität unserer Biere noch verbessert wird. Das bedeutet jedoch auch, dass wir in diesem Zeitraum keine Biere brauen können.
Uns tut diese bisher unvorhergesehene Entwicklung sehr leid. Als Start für das Naturradler wird nun April 2019 angegangen und das Alkoholfreie wird zum frühen Sommer gelauncht. Bis dahin feilen wir noch ein wenig an der Rezeptur & sind der Überzeugung, dass das modernisierte Sudhaus zu einem besseren Ergebnis führt. Was lange gärt, wird ewig gut, oder?
An alle Selbstabholer*innen auch nochmal der Aufruf: Gern im Laufe der nächsten Monate eure Kisten abholen! Bisher haben sich ganze vier Mutige in unser Hauptquartier getraut. Wir beißen nicht, sind nur manchmal etwas zerstreut (in alle Berliner Winde, deswegen vorher gern nochmal anrufen.)
Wieviel Prozent unserer Lebenszeit verbringen wir auf Arbeit? Genug um uns Gedanken zu machen, wie sinnvoll & erfüllend unsere Tätigkeit ist und wer von dem Ganzen profitiert! Bei Quartiermeister arbeiten wir aus einer gemeinsamen Überzeugung heraus, zum Wohle der Gemeinschaft! Das motiviert nicht nur enorm, sondern bereitet auch extrem viel Vergnügen! Dein derzeitiger Arbeitsplatz macht dich nicht glücklich, aber du hast Expertise in Vertrieb oder Marketing? Dann wechsel auf die gute Seite der Macht! Bis Ende Dezember könnt ihr euch auf eine Vollzeit-Vertriebsstelle in München, sowie eine*n Senior Marketing Manager*in in Berlin bewerben. Hier geht's zu den Ausschreibungen!
Seit 2017 ist die 36-Stunden-Woche unsere Vollzeitinterpretation, auch wenn es an der ein oder anderen Stelle mal mehr wird und wir am liebsten noch mehr reduzieren würden. Zeit ist heutzutage unser kostbarster Luxus. Für die Zukunft bleibt da manchmal nicht mehr so viel übrig und plötzlich gesellschaftlicher Wandel & soziales Unternehmertum ganz schön an Fahrt auf. Aber wir halten das Steuer und starten frisch und erholt in neue Jahr! Du willst mit Quartiermeister den Weg dahin gemeinsam bestreiten, aber für Vollzeit fehlt dir die Puste? Engagiere dich ehrenamtlich in unserem Verein, hilf uns bei Events, Kampagnen und der Projektförderungen! In der Zukunft von Quartiermeister haben alle Platz…und auch mehr Zeit zum Planen…! Hier findest du mehr Info's zum Verein!
18. Dezember 2018 18:06
lisa.wiedemuthBedauerlicherweise können wir den ursprünglich anvisierten Termin der Veröffentlichung unseres alkoholfreien Bieres im Dezember nicht einhalten. Wir nutzen ein neues, innovatives und sehr anspruchsvolles Verfahren zur Herstellung der Hefe. Unser erster Produktionsversuch entspricht nicht vollends unseren Qualitätsansprüchen, weswegen wir uns dagegen entschieden haben, in diesem Jahr noch den Markteintritt zu bestreiten. Dadurch verzögert sich ebenfalls der Versand einiger Bierpakete aus der Crowdfundingkampagne. Wir hoffen auf euer Verständnis und erklären euch hier noch einmal die genauen Hintergründe.
Letzte Woche durften wir die erste Abfüllung unseres Alkoholfreien probieren. Leider waren wir nicht zufrieden mit dem ersten Ergebnis und haben uns entschlossen, einen zweiten Versuch zu wagen, um mit einem besseren Produkt an den Start zu gehen. Dass die erste Abfüllung verbesserungswürdig ist, ist nicht ungewöhnlich, insbesondere weil der Brauprozess unseres Alkoholfreien ein neues Verfahren nutzt und um einiges komplizierter und anspruchsvoller ist, als der eines alkoholhaltigen Bieres. Das haben wir in unserer zeitlichen Planung zugegebenermaßen unterschätzt.
Es wäre theoretisch kein Problem, das Alkoholfreie direkt im Anschluss noch einmal zu brauen. Das dauert in der Regel um die zwei Wochen. Allerdings wird in unserer Brauerei von Januar bis März 2019 das Sudhaus vollständig modernisiert. Das ist an sich eine erfreuliche Nachricht, da so die Qualität unserer Biere noch verbessert wird. Das bedeutet jedoch auch, dass wir in diesem Zeitraum keine Biere brauen können. Unsere Brauerei ist nun damit beschäftigt, unsere bestehenden Produkte für die nächsten Monate zu brauen, damit es nicht zu Engpässen kommt. Es besteht dabei keine Möglichkeit, das neue Produkt unterzubringen.
Uns tut diese bisher unvorhergesehene Entwicklung sehr leid. Die Modernisierung der Brauerei wurde uns im Vorfeld kommuniziert, der komplette Produktionsstopp in dieser Zeit ist aber erst seit vorletzter Woche Realität. Als Start für das Naturradler wird nun April 2019 angegangen und das Alkoholfreie wird zum frühen Sommer gelauncht. Bis dahin feilen wir noch ein wenig an der Rezeptur & sind der Überzeugung, dass das modernisierte Sudhaus zu einem besseren Ergebnis führt.
Wollt ihr bis dahin nicht auf eure Pakete warten, bieten wir euch an, eure Pakete mit anderen, schon bestehenden Sorten zu ersetzen. Meldet euch dazu einfach unter: info@quartiermeister.org
Vielen Dank für euer Verständnis!
8. Dezember 2018 11:12
julia.seibertIn Dresden wurde fleißig abgestimmt und die Gewinner der zweiten Förderung stehen fest! Das Ergebnis ist bunt gemischt. Gemeinsame Erlebnisse, gemeinsames Teilen und Unterstützung für Geflüchtete. Ihr habt euch für alles zusammen entschieden! Ganz nach dem Motto: die Mischung machts und Dank euch können sich nun vier Projekte mit jeweils 500€ weiter für ein bunteres, gemeinschaftlicheres Nachbarschaftsbild in Dresden einsetzen.
Freuen dürfen sich:
Nicht gereicht hat es dieses Mal für:
Dennoch hoffen wir, dass ihr durch unsere Förderung eure Reichweite und Netzwerke ausweiten konntet und wünschen euch weiterhin viel Erfolg bei der Umsetzung eurer Visionen!
In Dresden wurde fleißig abgestimmt und die Gewinner der zweiten Förderung stehen fest! Das Ergebnis ist bunt gemischt. Gemeinsame Erlebnisse, gemeinsames Teilen und Unterstützung für Geflüchtete. Ihr habt euch für alles zusammen entschieden! Ganz nach dem Motto: die Mischung machts und Dank euch können sich nun vier Projekte mit jeweils 500€ weiter für ein bunteres, gemeinschaftlicheres Nachbarschaftsbild in Dresden einsetzen.
Freuen dürfen sich:
Nicht gereicht hat es dieses Mal für:
Dennoch hoffen wir, dass ihr durch unsere Förderung eure Reichweite und Netzwerke ausweiten konntet und wünschen euch weiterhin viel Erfolg bei der Umsetzung eurer Visionen!
7. Dezember 2018 10:40
julia.seibertDie Förderrunde 2018 in Leipzig ist vorbei. Mit ganzen acht Projekten war es dieses Mal besonders schwer, zwischen den Projekten auszuwählen. Von Orten der Gemeinschaft bis zu Hilfsorganisationen für Benachteiligte war wirklich alles dabei. Umso mehr freuen wir uns, euch nun die Gewinner-Projekte zu verkünden. Im Fokus lag bei euch, den Abstimmenden, klar der Gedanke, aktiv dort zu helfen, wo der Staat und andere Institutionen augenscheinlich momentan nicht hinterherkommen, sei es nun bei psychischer oder physischer medizinischer Unterstützung.
Die drei großartigen Projekte, die jeweils mit 500€ gefördert werden sind:
- Offener Dialog - Begleitung in akuten psychsozialen Krisen (260 Stimmen)
- Crummes Eck (303 Stimmen)
- Medinetz Leipzig e.V. (330 Stimmen)
Wir wünschen euch ganz viel Motivation und Durchsetzungskraft zum Erreichen eurer Ziele!
Für diese 5 Projekte hat es dieses Mal leider nicht gereicht:
- Initiative Ost-Passage Theater (226 Stimmen)
- Nachbarschaftszentrum Anger-Crottendorf (170 Stimmen)
- W*interaction (158 Stimmen)
- HELMUT aufmöbeln (147 Stimmen)
- Geräuschkulisse (136 Stimmen)
Auch euch wünschen wir weiterhin Tatkraft und immer neue Ideen! Wir hoffen, dass ihr dennoch durch unsere Förderung neue Kontakte und Inspirationen finden konntet.
5. November 2018 12:25
julia.seibertDas Reichenberger Kiezfest ist ein nicht kommerzielles, selbstorganisiertes Straßenfest von der Nachbarschaft für die Nachbarschaft. Dieses Jahr bildete die Reichenberger Straße zwischen der Lausitzer und Ohlauer Straße volle zwei Tage eine Plattform für Infostände von Kiezinitiativen, Redebeiträge, Banner und Aktionen zum Mitmachen. Das Motto ist klar: Für eine solidarische Gesellschaft und gegen Verdrängung.
Wer sich in die Tumulte des Straßenfestes begibt, trifft unterschiedlichste Persönlichkeiten aus der Nachbarschaft. Der perfekte Raum, um sich auszutauschen und an neuen Ideen zu spinnen. In einem friedlichen, entspannten Rahmen wird der Kiez lebendig und lässt neben privaten Themen auch politische Diskussionen zu. Selbstorganisiert und nichtkommerziell, also ohne die Absicht, Gewinn zu erwirtschaften kann an dem Fest wirklich jede*r teilnehmen. Alle Angebote sind umsonst, gegen Spende oder zum Selbstkostenpreis wahrzunehmen. Initiativen, Projekte und soziale Einrichtungen beleben die Reichenberger Straße mit ihren Ideen und sammeln durch ein vielfältiges Angebot von Zuckerwatte bis zur Hennabemalung Spenden für eigene Aktionen, andere Menschen oder Projekte.
Neben den 35 Info-, Essens- und Getränkeständen gibt es auf den zwei Bühnen Bikewars, szenische Lesungen, Artistik, Feuershow und Livemusik zu sehen.
Wir freuen uns, dass unsere Förderung dem Kiezfest helfen konnte, die notwendige Infrastruktur aufzubauen. Biertischgarnituren, Pavillons, Verkehrsschilder, Toiletten und Sanitätsdienst dürfen bei einem Straßenfest in diesem Umfang natürlich nicht fehlen und wurden mit Hilfe eurer Stimmen und unseren Geldern finanziert.
Leider spielen Verdrängung im Kiez und der Profitwahn nach wie vor eine große Rolle, weswegen das Kiezfest auch in Zukunft einen Ort der Zusammenkunft sein wird und sich für den Erhalt der Nachbarschaft einsetzen wird.
22. Oktober 2018 16:23
lisa.wiedemuthJeden Montag treffen sich in der Begegnungsstätte im Haus der Generationen, der RBO – Inmitten gemeinnützige GmbH in Lichtenberg, um die zehn Menschen zum gemeinsamen Lesen und Proben. Die Arbeit der selbsternannten "AusErlesenden" wird durch eine öffentliche, szenische Lesung gekrönt. Der Workshop richtet sich gezielt an Menschen mit Behinderung, die eigentlich Lese- und Sprachschwächen besitzen. Der Besuch bei unserem geförderten Projekt macht jedoch im wahrsten Sinne des Wortes deutlich: Ausdruck kann gestärkt werden. Damit die „AusErlesenden“ zukünftig noch lauter & deutlicher werden, schafft sich das Projekt von unserer Förderung eigene Headsets an, sodass auch die Hände mitreden dürfen.
Wir werden schon freundlich erwartet. „Ihr seid doch die Biermacher!“ Nicht so ganz, Christine & ich stehen eher an der anderen Seite von Quartiermeister. Wir produzieren nicht das Bier, sondern wir geben das Geld aus. Umso wichtiger ist es dem Quartiermeister e.V., dass die Förderung auch die richtige Wirkung erzielt. Deswegen sind wir hier. Wir wollen uns ein Bild machen und werden im Laufe des Abends merken, dass uns ganz viele, andere (vorgefertigte) Bilder verloren gehen. Um einen runden Tisch sitzen fünf Menschen, die gerade von der Probe gekommen sind. Sie warten auf Sven. Sven ist seit einigen Wochen der Leiter der Lesegruppe, nachdem die Gründerin im Sommer unerwartet verstorben ist. Für „Die AusErlesenden“ ist der Todesfall ein riesengroßer (persönlicher) Verlust, aber man blickt nun gemeinsam in die Zukunft und in den neuen Text. Zuviel hat das Projekt bisher allen Beteiligten gebracht, Aufgeben gibt's nicht. Sven huscht durch die Tür dazu, hat einen ganzen Stapel Papier dabei und zitiert aus dem aktuellen Stück "Die Welt und wir", eine chaotische Nachrichtensendung aus einer immer chaotischer werdenden Welt. Irgendwie bekannt.
Die Lesegruppe ist mehr als eine Freizeitbeschäftigung, sie schafft Selbstvertrauen in das eigene Auftreten & Sprechen, sie stärkt nicht nur das Verständnis von Texten, sondern stärkt auch im Hinblick auf eigene Gefühle, Träume & Erfahrungen, die Teil der Erzählung werden. Hier kann jede*r so sein, wie er*sie ist, eben auch weil man sich verstellen kann. Claudia erzählt: "Früher war ich sehr schüchtern. Durch das gemeinsame Üben hat sich meine komplette Stimme verändert. Ich bin richtig laut geworden!". Laut werden... es gibt sicherlich wenig Bildungsformate mit diesem Ziel. Doch in diesem Projekt macht das Sinn. Sprachschwächen, für die sich zum Teil geschämt wird, werden nicht nur abtrainiert, sondern gleichermaßen als Teil seiner Selbst angenommen. Nicht ohne Grund handelte es sich bei der ersten Aufführung 2016 um das Stück "Schischyphusch" von Wolfgang Borchert (einer meiner liebsten, deutschen Autoren). Die Kurzgeschichte handelt von einem Kriegsversehrten, der aufgrund eines Kieferdurchschusses lispelt und in einem Gasthof einkehrt. Der Kellner des Lokals besitzt einen ähnlichen Sprachfehler. Beide gehen davon aus, der jeweils Andere würde das Gegenüber imitieren und sich über den Fehler lustig machen. Nach einer heftigen & langen Auseinandersetzung erkennen die beiden, dass sie Leidensgenossen sind. Ihr gemeinsamer "Fehler" macht sie zu Freunden.
Auch das gibt der Workshop den Teilnehmenden: Ein starkes Gruppengefühl, die Normalität in der Gemeinschaft. Petra war erst Zuschauerin, bis sie ihrem Sohn folgte und ebenfalls Mitglied der AusErlesenden wurde. Der Probenort, Begegnungsstätte im Haus der Generationen der RBO – Inmitten gemeinnützige GmbH hat seinen Namen jedenfalls voll und ganz verdient. Was es jetzt noch braucht, sind weitere Teilnehmer*innen und spannende Auftrittsorte in & um Lichtenberg. Bei Interesse & Kooperation könnt ihr euch direkt an die https://rbo-inmitten.berlin/ oder an hindemith@rbo-inmitten.berlin wenden!
18. Oktober 2018 14:52
NoneWer kennt es nicht: Gerade wollte man mit dem Fahrrad losradeln und genau in diesem Moment entdeckt man einen Platten. Nun muss geflickt werden und damit die Kosten für die Fahrradreparatur nicht ins Unendliche steigen, kann man sein Rad bei der Regenbogenfabrik selbst wieder auf Vordermann bringen. Wir waren vor Ort und haben uns bei einem Besuch von Andy erklären lassen, was die Regenbogenfabrik umfasst und wofür die Gelder der Quartiermeister Förderung eingesetzt werden.
Die Regenbogenfabrik ist eine unabhängige und solidarische Organisation mit vielen verschiedenen Projekten. Darunter zählt unter anderem ein Kino, ein Kindergarten, eine Kantine, ein Café, sowie die Selbsthilfewerkstätten Fahrrad und Holz. Betritt man den Hof, fühlt man sich in einer Oase Kreuzbergs und weiß gar nicht wo man als erstes hinschauen soll. In dieser Oase kann man sogar, dank des Regenbogen Hostel übernachten. Gemäß der solidarischen Ökonomie wird hier kollektiv gelebt und gearbeitet. Dabei finanziert das Hostel die Selbsthilfewerkstätten mit, sodass eine täglich offene Werkstatt möglich ist.
„Hilfe zur Selbsthilfe“ lautet das Motto für die Werkstätten. Jede*r soll die Möglichkeit haben, sein*ihr Rad zu reparieren oder eigene Kunstwerke aus Holz zu günstigen Preisen zu bauen. Allerdings mangelt es bei der Finanzierung mitunter an Geldern für Spezialwerkzeuge und Dinge, die nicht unbedingt jede*r braucht. So sagt Andy, dass sich die Regenbogenfabrik durch die Spende „sich mal wieder was trauen kann“ und jetzt solche Werkzeuge und Dinge anschaffen kann.
Im Ambiente Berliner „Industrie- und Alternativgeschichte“ kann der Reparatur oder Eigenverwirklichung nachgegangen, bei einem Kaffee entspannt oder zu Mittag gegessen werden. Die Regenbogenfabrik bietet so vieles, dass man fast den Überblick verlieren kann. Fest steht: ein Besuch lohnt sich, auch wenn es nur zum Fahrrad reparieren ist.